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Kann Thomas Tuchel den Fluch von England nach 60 Jahren brechen? England hat sich mit einer makellosen Bilanz von acht Siegen und 22:0 Toren für die WM 2026 qualifiziert. Der neue Chefcoach hat dem Team eine frische Struktur verordnet und schöpft aus einem tiefen Kader. Doch die Frage bleibt: Kann England endlich wieder den Weltmeistertitel gewinnen, nachdem der letzte Triumph 1966 stattfand?

Englands makellose WM-Qualifikation
England hat sich in der UEFA-Qualifikationsgruppe K ohne Punktverlust und ohne Gegentor für die WM 2026 qualifiziert. Unter der Leitung von Thomas Tuchel zeigte die Mannschaft eine beeindruckende Leistung, begann jedoch mit einem 2:0-Sieg gegen Albanien und einem 3:0 gegen Lettland, wobei die Spiele bereits erste Tendenzen offenbarten. Trotz des hohen Ballbesitzes tat sich das Team manchmal schwer gegen tiefstehende Gegner, wie beim knappen 1:0 in Andorra.
Der Wendepunkt kam mit einem dominanten Auftritt beim 5:0-Sieg in Serbien, wo England erstmals gegen einen physisch starken Gegner überzeugte. Tuchel kombinierte hohes Pressing mit schnellem Umschaltspiel, was als Maßstab für die Qualifikation galt. Nach einem weiteren 2:0-Sieg in Albanien bezeichnete der Übungsleiter die Qualifikation als „perfekt“, mahnte jedoch zur Bescheidenheit.
Englands Gegner bei der WM 2026
In Gruppe L trifft England auf Kroatien, Ghana und Panama. Das erste Spiel gegen Kroatien am 17. Juni in Arlington (Texas) wird emotional aufgeladen sein, da England 2018 im WM-Halbfinale gegen Kroatien ausschied. Kroatien bringt enorme Turniererfahrung mit und versteht es, das Tempo zu kontrollieren.
Am 23. Juni spielt England gegen Ghana in Foxborough (Massachusetts). Ghana setzt auf Athletik und Tempo, was die „Three Lions“ vor Herausforderungen stellen könnte, insbesondere wenn sie früh pressen. Schließlich trifft England am 27. Juni in East Rutherford (New Jersey) auf Panama, das als Außenseiter gilt, jedoch diszipliniert und robust spielt. Sollte Panama die Partie lange offenhalten, könnte das für England unangenehm werden.
Taktische Veränderungen unter Tuchel
Thomas Tuchel hat das Spielsystem Englands grundlegend verändert. Während Gareth Southgate häufig eine defensive Dreierkette bevorzugte, setzt Tuchel auf eine Viererkette mit klar definierten Rollen im Mittelfeld. Ein Sechser sichert ab, während ein Achter und ein Zehner für das Offensivspiel zuständig sind. Im Aufbauspiel wird situativ ein Innenverteidiger ins Mittelfeld gezogen, was flexible Formationen ermöglicht.

Ein entscheidender Aspekt ist das Gegenpressing, das England nach Ballverlusten sofort agieren lässt. Tuchel fordert schnelle vertikale Läufe und frühe Abschlüsse, was dem Team eine neue Dynamik verleiht. Das große Trauma, das England in Elfmeterschießen verfolgt, bleibt jedoch bestehen und könnte erneut eine Rolle spielen.
Englands WM-Historie und der Fluch von 1966
England wurde 1966 Weltmeister und wartet seitdem auf den zweiten Titel. Der brasilianische Journalist Nelson Rodrigues sagte einst voraus, dass die „Three Lions“ den Titel nicht mehr gewinnen würden, was als „Fluch von 1966“ bekannt ist. Diese Behauptung hat sich bis heute bewahrheitet: England scheiterte seitdem stets knapp an den großen Erfolgen, zuletzt 2018 im Halbfinale gegen Kroatien und in den EM-Endspielen unter Southgate.
Der Druck auf Tuchel ist enorm, denn der gesamte Fußball in England sehnt sich danach, diesen Fluch endlich zu brechen. Die hohen Erwartungen an den deutschen Übungsleiter und seinen talentierten Kader könnten sowohl eine Herausforderung als auch eine Motivation darstellen.
Warum heißen sie „Three Lions“?
Der Spitzname „Three Lions“ bezieht sich auf das Emblem des englischen Fußballverbandes und symbolisiert seit dem 19. Jahrhundert das Nationalteam. Die drei Löwen sind ein historisches Wappenmotiv Englands und stehen für Stärke und Tradition im englischen Fußball.