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Die FIFA hat einheitliche Trinkpausen für alle 104 Spiele der Fußball-Weltmeisterschaft 2026 beschlossen. Damit reagiert der Weltverband auf die klimatischen Herausforderungen in den USA, Kanada und Mexiko. Die Pausen sollen unabhängig von Wetter oder Temperatur stattfinden – und gelten somit für alle Teams unter denselben Bedingungen.

Einheitliche Trinkpausen – ein Novum bei Weltmeisterschaften
Erstmals wird es bei einer Fußball-WM in jeder einzelnen Begegnung zwei fest definierte Trinkpausen geben – eine pro Halbzeit. Die Schiedsrichter werden jede Partie in der 22. Minute für exakt drei Minuten unterbrechen. Die Einführung dieser Maßnahme ist nicht wie bisher abhängig von Temperaturen oder extremen Wetterlagen, sondern erfolgt grundsätzlich. Laut FIFA-Turnierdirektor Manolo Zubiria gilt dies „unabhängig vom Stadion, von einem etwaigen Dach und den Temperaturen“.
Bei der Klub-WM 2025 hatte es bereits erste Ansätze in diese Richtung gegeben – allerdings nur bei besonders heißen Bedingungen und nicht durchgehend bei allen Spielen. Mit der nun beschlossenen Regelung will die FIFA für einheitliche Standards sorgen und das körperliche Wohl der Spieler stärker in den Fokus rücken.
Ablauf der Pausen und Spielorganisation
Die dreiminütigen Unterbrechungen sollen laut FIFA möglichst genau nach 22 Minuten erfolgen. Sollte es rund um diese Spielzeit zu einer anderen Unterbrechung kommen – etwa durch eine Verletzung oder ein Foul – soll die Pause flexibel eingebaut werden. „Wenn das Spiel in der 20. oder 21. Minute wegen einer Verletzung unterbrochen werden muss, wird das natürlich mit dem Schiedsrichter besprochen“, erklärte Zubiria.
Nach dem Pfiff durch den Schiedsrichter dürfen die Spieler kurz durchatmen und sich mit Flüssigkeit versorgen. Die Pausenzeit wird anschließend zur regulären Spielzeit addiert – eine reine Zeitersparnis gibt es also nicht.
Kritik und offene Forderungen der Spielergewerkschaft
Die internationale Spielergewerkschaft FIFPro hatte angesichts der teils extremen Temperaturen in Nordamerika nicht nur Trinkpausen, sondern auch eine Verlängerung der Halbzeitpause auf 20 Minuten gefordert. Diese Forderung wurde von der FIFA bisher nicht aufgegriffen – zumindest gab es dazu keine Aussagen in der aktuellen Mitteilung.
Gerade in südlichen US-Städten wie Dallas oder Houston dürfte die Hitze im Sommer 2026 zum echten Faktor werden. Ob die fixen Trinkpausen hier ausreichen, wird sich erst im Turnierverlauf zeigen.
Mehr Fairness oder mehr Spielunterbrechung?
Die neue Regelung bringt Vor- und Nachteile mit sich. Auf der einen Seite sorgt sie für gleiche Bedingungen für alle Teams – unabhängig davon, ob sie am Vormittag in Vancouver oder am Nachmittag in Miami spielen. Andererseits unterbricht sie den Spielfluss planmäßig und könnte taktische Dynamiken beeinflussen.
Klar ist: Die FIFA will mit dieser Maßnahme frühzeitig auf gesundheitliche Risiken reagieren und einheitliche Standards setzen. Die Umsetzung in der Praxis wird zeigen, ob dieser Weg langfristig auch in anderen Wettbewerben Anwendung findet.