Inhaltsverzeichnis - das findest du hier
- 1 Nagelsmann setzt auf Bayern-DNA – Münchner Block soll das Zentrum stabilisieren
- 2 Münchner Dominanz als Blaupause für den DFB-Stil
- 3 Offensiv mehr Risiko: Bayern als Vorbild für die rote Zone
- 4 Sechserfrage: Goretzka und Pavlovic statt Andrich und Groß
- 5 Kimmich als Joker: Außenverteidiger mit Zentrum-Drang
Nagelsmann setzt auf Bayern-DNA – Münchner Block soll das Zentrum stabilisieren
Julian Nagelsmann reagiert auf die Dauerbaustellen im Mittelfeld der Nationalmannschaft – und greift dabei auf eine altbewährte Formel zurück: den Bayern-Block. Mit fünf Münchnern im aktuellen DFB-Kader will er das Spiel der DFB-Elf auf ein stabiles Fundament stellen. Der Blick auf die Bayern-Mechanismen soll vor allem im zentralen Mittelfeld für mehr Stabilität und Durchschlagskraft sorgen. Dabei fehlt auch noch Musiala, er wäre Nummer 6 bei den Bayernspielern. Am Freitag spielt Deutschland gegen Luxemburg um weitere drei Punkte in der WM-Quali.

Münchner Dominanz als Blaupause für den DFB-Stil
Der FC Bayern dominiert die Bundesliga, und das bleibt auch Bundestrainer Nagelsmann nicht verborgen. Als ehemaliger Coach des Rekordmeisters kennt er die Mechanismen genau – und nutzt sie jetzt gezielt. Schon beim Hype um den VfB Stuttgart hatte Nagelsmann nicht gezögert, die Form der Klubspieler in die Nationalelf zu übertragen. Nun ist es der FC Bayern, der die Vorlage liefert. Die Münchner seien aktuell „stabil, defensiv stark und voller Teamgeist“, sagt Nagelsmann. Genau diese Attribute will er ins DFB-Team übertragen – insbesondere das aggressive Pressing und schnelle Umschalten.
Offensiv mehr Risiko: Bayern als Vorbild für die rote Zone
Ein weiterer Punkt, der Nagelsmann beschäftigt: das zu zaghafte Offensivspiel im Angriffsdrittel. In der sogenannten „roten Zone“ agierte die Nationalmannschaft zuletzt zu kontrolliert, mit zu vielen Ballkontakten – das bremste den Spielfluss. Der Bundestrainer fordert mehr Risiko, mehr Tempo, mehr Direktspiel. Die Bayern machen es vor: Viele ihrer Treffer entstehen nach One-Touch-Aktionen, häufig aus Ballgewinnen heraus und mit einem Moment der Kreativität. Genau diese Dynamik wünscht sich Nagelsmann auch für sein Team.

Sechserfrage: Goretzka und Pavlovic statt Andrich und Groß
Die große Baustelle im Zentrum bleibt das zentrale Mittelfeld. Hier setzt Nagelsmann zunehmend auf das Bayern-Duo Leon Goretzka und Aleksandar Pavlovic. Schon beim 1.Länderspiel gegen Portugal im Juni hatte das Duo gemeinsam auf dem Platz gestanden – mit positiven Eindrücken. Goretzka bringt mehr Tiefe ins Spiel, Pavlovic sorgt für Balance und sichert ab. Auch wenn sie beim FC Bayern erst einmal gemeinsam starten durften (zuletzt beim 4:1 in Hoffenheim), traut Nagelsmann der Kombination zu, das „Herzstück“ im DFB-Team zu stabilisieren. Konsequenz: Spieler wie Robert Andrich, Pascal Groß oder Angelo Stiller verlieren an Bedeutung.
Kimmich als Joker: Außenverteidiger mit Zentrum-Drang
Joshua Kimmich, lange als Sechser gesetzt, wird unter Nagelsmann wieder als Rechtsverteidiger eingesetzt – allerdings mit einem klaren Fokus aufs Zentrum. Der Bundestrainer schätzt seine Spielintelligenz und den Einfluss auf das Spielaufbau. Sollte es im Zentrum eng werden, bleibt Kimmich jederzeit eine Option für das Mittelfeld. Der entscheidende Faktor für Nagelsmann: Kimmich bringt Bayern-Mentalität mit – und ist damit Teil des neuen Grundgerüsts, das aus der DFB-Elf eine funktionierende Einheit machen soll.