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Tuchel schießt gegen eigene Fans – trotz souveränem Sieg gegen Wales
Englands 3:0-Sieg gegen Wales war sportlich überzeugend, doch Trainer Thomas Tuchel nutzte die Bühne im Wembley-Stadion für deutliche Kritik – nicht etwa am Gegner, sondern an den eigenen Fans. Der Umgang mit Jude Bellingham bleibt ebenfalls ein Dauerthema.
Dominanter Auftritt gegen Wales – Entscheidung nach 20 Minuten
Die Partie gegen Wales war nach nicht einmal 20 Minuten praktisch entschieden: Morgan Rogers (3.), Ollie Watkins (11.) und Bukayo Saka (20.) trafen früh und stellten die Weichen auf Sieg. England dominierte vor allem in der ersten Hälfte nach Belieben und ließ Wales kaum zur Entfaltung kommen. Bereits im September hatte Tuchels Team beim 5:0 gegen Serbien eine ähnliche Leistung gezeigt – doch diesmal war die Stimmung im Wembley nicht auf Augenhöhe mit dem Geschehen auf dem Platz.
Tuchel unzufrieden mit Fanunterstützung im Wembley
Trotz der starken Anfangsphase war Tuchel alles andere als zufrieden – nicht mit dem Team, sondern mit dem Publikum. „Das Stadion war still. Wir haben keine Energie von der Tribüne zurückbekommen“, monierte der Nationaltrainer gegenüber ITV. Auf die Frage, ob er mehr Unterstützung erwartet hätte, antwortete Tuchel knapp: „Ja.“ Besonders bitter: Während England früh mit drei Toren davonzog, waren fast ausschließlich die walisischen Fans zu hören. „Das Team hätte heute mehr Unterstützung verdient“, betonte Tuchel.
Bellingham-Ausbootung sorgt weiter für Kritik
Parallel zur Debatte um die Fanstimmung reißt auch die Diskussion um die Nicht-Nominierung von Jude Bellingham nicht ab. Obwohl der Mittelfeldspieler wieder fit ist, verzichtete Tuchel auf ihn – sehr zum Ärger vieler Beobachter. Medien warfen dem Bundestrainer eine „skrupellose“ Entscheidung vor, nannten ihn einen „Mann mit der Axt“. Ohne den verletzten Kapitän Harry Kane und den geschonten Bellingham überzeugte England zwar spielerisch, doch die Personalentscheidung bleibt Thema.
Tuchels Kurs spaltet – Erfolg schützt (noch)
Mit seinem klaren Kurs sorgt Tuchel zunehmend für Unruhe – sowohl auf den Rängen als auch medial. Der Erfolg gegen Wales dürfte ihm kurzfristig Rückendeckung verschaffen, doch bei weiterhin heiklen Personalentscheidungen und offenen Worten dürfte das Verhältnis zu Fans und Medien auf dem Prüfstand bleiben. Das Spiel zeigte: England hat sportlich Potenzial – aber abseits des Rasens schwelt es weiter.
