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Joachim Löw schlägt Alarm: Der frühere Bundestrainer kritisiert die mögliche Aufstockung der WM 2030 auf 64 Teams scharf. Aus Trainersicht sei das Turnier dann „völlig überzogen“. Mit Blick auf Belastung, Qualität und Fan-Erlebnis warnt der Weltmeister-Coach von 2014 vor den Folgen eines überdimensionierten Turniers.

Löw sieht WM-Qualität in Gefahr
Die Kritik des ehemaligen Bundestrainers richtet sich klar gegen die Expansionspläne des Weltverbands FIFA. „64 Mannschaften sind völlig überzogen, das dauert fünf oder sechs Wochen. Das macht absolut keinen Sinn“, sagte Löw im Gespräch mit Nitro. Schon bei der WM 2026 mit 48 Teams, die in den USA, Kanada und Mexiko stattfindet, sei ein „Qualitätsverlust“ zu befürchten. Für Löw ist klar: Eine Weltmeisterschaft lebt von spannenden Spielen auf Top-Niveau – nicht von Masse.
Belastung für Spieler wächst weiter
Löw weist besonders auf die steigende Belastung für die Profis hin. Ein längeres Turnier mit mehr Partien bringe nicht nur organisatorische Herausforderungen, sondern gefährde auch die Gesundheit der Spieler. „Die Gesundheit der Spieler steht immer an erster Stelle“, betont der 65-Jährige. Bei immer mehr Spielen und längeren Turnieren wird das Thema Belastungssteuerung zunehmend kritisch – auch für die Nationalmannschaften.
FIFA-Ideen stoßen auf Widerstand
Die Idee, das Teilnehmerfeld auf 64 Nationen zu erweitern, stammt ursprünglich aus Uruguay und wurde im März bei einer FIFA-Ratssitzung eingebracht. Präsident Gianni Infantino soll das Thema bei einem Treffen mit südamerikanischen Staats- und Verbandsvertretern in New York erneut diskutiert haben. Auch Medien wie ESPN und die New York Times berichten über entsprechende Pläne. Noch ist nichts entschieden – doch das Signal ist klar: Der Weltverband prüft die Option einer Mega-WM.
Europa zeigt klare Kante
Vor allem aus Europa regt sich Widerstand gegen die FIFA-Pläne. Auch der Deutsche Fußball-Bund (DFB) hat sich deutlich gegen eine erneute Ausweitung ausgesprochen. Für viele ist klar: Ein Turnier dieser Größe gefährdet nicht nur die sportliche Qualität, sondern stellt auch die Infrastruktur der Austragungsländer auf eine harte Probe. Dabei steht das 100-jährige Jubiläum der WM im Jahr 2030 eigentlich unter einem historischen Vorzeichen – mit symbolischen Auftaktspielen in Uruguay, Argentinien und Paraguay. Doch wenn es nach Löw geht, droht das eigentliche Ziel, den Fußball zu feiern, unter Kommerz und Übertreibung begraben zu werden.