Letzte Bundesliga Saison
Bundesliga-Ikone Felix Brych hört auf

Ein Schiedsrichter mit Legendenstatus verlässt die große Bühne: Felix Brych, der erfahrenste Unparteiische der Bundesliga-Geschichte, beendet im Sommer seine Karriere. Nach über zwei Jahrzehnten auf höchstem Niveau zieht der 49-Jährige die Konsequenzen aus den körperlichen Belastungen. Doch sein Einfluss auf den deutschen Fußball wird bleiben.

Schiedsrichter Felix Brych beim Gruppe D Vorrundenspiel zwischen Uruguay und Costa Rica bei der WM 2014. AFP PHOTO / GABRIEL BOUYS
Schiedsrichter Felix Brych beim Gruppe D Vorrundenspiel zwischen Uruguay und Costa Rica bei der WM 2014. AFP PHOTO / GABRIEL BOUYS

Ein Schlusspfiff für die Ewigkeit

Sein Name steht für Autorität, Präzision und Souveränität auf dem Platz. Seit 2004 leitete Dr. Felix Brych Bundesliga-Partien – nun wird die Saison 2024/25 seine letzte sein. Der Münchner Jurist, der insgesamt 352 Bundesliga-Spiele gepfiffen hat, begründet seinen Abschied mit der zunehmenden körperlichen Beanspruchung.

„Der moderne Fußball ist intensiver, schneller, athletischer geworden – das gilt nicht nur für die Spieler, sondern auch für uns Schiedsrichter“, erklärte Brych. Eine Entwicklung, die er jahrelang mitgegangen ist, doch die Spuren hinterlassen hat.

Ein Rekord – und ein bitterer Rückschlag

November 2023, ein bitterkalter Abend in Frankfurt: Felix Brych leitet die Partie zwischen Eintracht Frankfurt und dem VfB Stuttgart. Es ist sein 344. Bundesliga-Spiel – damit zieht er mit Wolfgang Stark gleich, dem bisherigen Rekordhalter. Doch dann der Schockmoment: Brych verletzt sich schwer, die Diagnose – Kreuzbandriss. Eine Verletzung, die nicht nur seine Saison, sondern fast seine Karriere hätte beenden können.

Doch Aufgeben war nie eine Option. Zehn Monate später kehrte er auf den Rasen zurück und machte den Rekord perfekt. Beim Spiel Borussia Mönchengladbach gegen den VfB Stuttgart im September 2024 schrieb er endgültig Bundesliga-Geschichte.

Große Spiele, große Bühne

Brych war nicht nur in der Bundesliga eine Instanz. Er pfiff das Champions-League-Finale 2017, das Europa-League-Finale 2014 und stand bei den Weltmeisterschaften 2014 und 2018 sowie den Europameisterschaften 2016 und 2020 auf dem Platz. Zwei DFB-Pokal-Endspiele (2015, 2021) und ein griechisches Pokalfinale 2023 runden seine beeindruckende Bilanz ab.

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Was bleibt nach dem Schlusspfiff?

Nach dem Karriereende wird Brych dem Fußball erhalten bleiben – nicht als Schiedsrichter auf dem Platz, aber als Mentor für die nächste Generation. Sein Wissen, seine Erfahrung und seine ruhige Art sollen jungen Unparteiischen helfen, den Sprung an die Spitze zu schaffen.

„Felix Brych hat eine Ära geprägt. Er war ein Vorbild für viele Schiedsrichter, nicht nur in Deutschland, sondern weltweit“, würdigt Christoph Kern, Präsident des Bayerischen Fußball-Verbands, seine Verdienste.

Ein letztes Mal wird Brych in dieser Saison noch auf den Platz treten. Dann verstummt seine Pfeife – doch sein Erbe wird bleiben.

Der deutsche Schiedsrichter Felix Brych zeigt dem polnischen Mittelfeldspieler Bartosz Kapustka während des Viertelfinalspiels der Euro 2016 zwischen Polen und Portugal im Stade Velodrome in Marseille am 30. Juni 2016 die gelbe Karte. / AFP PHOTO / BORIS HORVAT
Der deutsche Schiedsrichter Felix Brych zeigt dem polnischen Mittelfeldspieler Bartosz Kapustka während des Viertelfinalspiels der Euro 2016 zwischen Polen und Portugal im Stade Velodrome in Marseille am 30. Juni 2016 die gelbe Karte. / AFP PHOTO / BORIS HORVAT

Häufig gestellte Fragen

Wer ist der erfahrene Bundesliga-Schiedsrichter Felix Brych?

Dr. Felix Brych ist ein deutscher Fußballschiedsrichter aus München. Er hat einen Doktortitel in Rechtswissenschaften und leitete seit 2004 Spiele in der Bundesliga. Mit 48 Jahren verkündete er seinen Rücktritt für den Sommer 2025, nachdem er den Rekord für die meisten Bundesliga-Einsätze aufgestellt hatte.

Welche körperlichen Belastungen führten zum Rücktritt?

Die steigenden physischen Anforderungen im modernen Fußball waren ein wichtiger Grund für seinen Rücktritt. Brych musste bei Spielen oft an seine körperlichen Grenzen gehen. Die schnellen Spielzüge und langen Laufwege stellten große Herausforderungen dar.

Meilensteine der Karriere

Wie gestaltete sich seine Bundesliga-Laufbahn?

Brych pfiff sein erstes Bundesligaspiel am 28. August 2004. In über 20 Jahren leitete er mehr als 340 Partien in der höchsten deutschen Spielklasse. Diese Zahl bedeutet den Rekord für die meisten Einsätze eines Schiedsrichters in der Bundesliga-Geschichte.

Welche wichtigen Spiele prägen seine Karriere?

Er leitete das Champions-League-Finale 2017 zwischen Real Madrid und Juventus Turin. Bei Europa- und Weltmeisterschaften war er mehrfach im Einsatz. Das DFB-Pokalfinale pfiff er insgesamt dreimal.

Was bedeutet Brychs Wirken für deutsche Schiedsrichter?

Seine präzise Spielleitung und ruhige Art machten ihn zu einem Vorbild. Er prägte eine neue Generation von Schiedsrichtern durch seine professionelle Herangehensweise und klare Kommunikation auf dem Platz.

Wie sieht seine Zukunft nach der aktiven Karriere aus?

Nach seinem Rücktritt plant Brych, sich verstärkt in der Ausbildung junger Schiedsrichter zu engagieren. Er möchte seine Erfahrungen weitergeben und den Schiedsrichter-Nachwuchs fördern.

Kommentar des Autors Nils Römeling

Anhand seiner Aussagen merken wir, wie fit ein Bundesliga-Schiedsrichter heute sein muß. Ein Spiel ist lang und dauert mindestens 90 Minuten: und dann jederzeit konzentriert zu sein, das erfordert schon eine starke Leistung. Felix Brych hat uns Fußballfans lange begleitet und man kann nur hoffen, dass er uns noch lange erhalten bleiben wird. Vielleicht als Kommentator einer Fußball WM 2026 in den USA – wie z.b. es der Schweizer Urs Meyer gewesen ist? Für die letzten Spieltage wünschen wir ihm gute Kondition.