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Albtraum im Monumental: Argentinien zerlegt Brasilien im WM-Klassiker
Argentinien hat mit einem beeindruckenden 4:1-Sieg im südamerikanischen Klassiker gegen Brasilien nicht nur das WM-Ticket gelöst, sondern dem Rekordweltmeister auch eine sportliche Ohrfeige verpasst. Ein Jahr vor der Endrunde in Nordamerika taumelt die Selecao – und Trainer Dorival Junior steht bereits vor dem Aus.
Dorival unter Druck: Trainerstuhl wackelt bedenklich
Mit nur zwei Niederlagen in 16 Spielen mag die Bilanz auf dem Papier solide aussehen, doch das Ergebnis gegen Argentinien lässt kaum Interpretationsspielraum. Schon wieder droht ein Trainerwechsel – der dritte im laufenden WM-Zyklus. Nach dem Viertelfinal-Aus 2022 unter Tite und gescheiterten Übergangsphasen unter Menezes und Diniz, könnte nun auch Dorival Junior Geschichte sein. Die brasilianische Presse reagierte gnadenlos: Selbst TV-Partner Globo ging auf Distanz, Kommentator Roger Flores sprach von einem Spiel, „bei dem man fast dankbar sein muss, dass es nur 1:4 endete“.
Argentiniens Machtdemonstration – auch ohne Messi
Lionel Messi fehlte verletzt, doch Argentinien zeigte sich davon unbeeindruckt. Die Torschützen Julio Alvarez, Enzo Fernandez, Alexis Mac Allister und Giuliano Simeone sorgten für eine Party-Stimmung im Monumental-Stadion. 85.000 Fans feierten ausgelassen die direkte WM-Qualifikation – als erstes Team aus Südamerika. Für Brasilien blieb nur die Zuschauerrolle. Der Treffer von Matheus Cunha zum 1:2-Zwischenstand blieb ein schwacher Trost.
Schwacher Kader und mangelnde Erfahrung
Dorival musste gleich sechs Umstellungen gegenüber dem 2:1-Sieg gegen Kolumbien vornehmen, vier davon verletzungs- oder sperrenbedingt. Auf dem Platz standen sieben Spieler mit weniger als 15 Länderspielen – gegen einen eingespielten Weltmeister ein klares Handicap. Kapitän Marquinhos nahm das gesamte Team in die Verantwortung: „Nicht nur der Trainer ist schuld – wir alle tragen Verantwortung.“
Tabelle in Südamerika
WM-Chancen bestehen – aber der Druck wächst
Trotz des Debakels liegt Brasilien in der Qualifikation weiter auf einem der begehrten Plätze. Mit 21 Punkten ist das Ticket für Nordamerika weiterhin realistisch. Doch der Druck wächst, denn Ecuador, Uruguay, Paraguay und Kolumbien sitzen der Selecao im Nacken. Venezuela auf Rang sieben ist bereits etwas abgeschlagen, bleibt aber in Schlagdistanz.