WM 2014: Das deutsche WM-Quartier

In den vergangenen Wochen und Monaten wurde viel über das deutsche WM-Quartier Campo Bahia geschrieben. Bauverzögerungen und mangelhafte Arbeitsbedingungen standen dabei im Vordergrund. Wenige Tage vor Beginn der Fußball-Weltmeisterschaft gibt es jedoch positive Nachrichten aus Santo Andre, das deutsche WM-Camp ist rechtzeitig vor der Anreise der DFB-Auswahl fertig geworden.

Bereits die Bekanntgabe des deutschen WM-Quartiers Ende vergangenen Jahres hat für ordentliches Aufsehen gesorgt. Während sich die anderen WM-Teilnehmer auf bestehende Anlagen und Camps konzentriert haben, fiel beim Deutschen Fußball-Bund die Wahl auf das noch zu errichtende Campo Bahia in Santo Andre. Auch die Tatsache, dass ein deutscher Bauträger für das Campo Bahia verantwortlich war sorgte nur bedingt für Ruhe.

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Immer wieder machten in den vergangenen Monaten Meldungen über Bauverzögerungen die Runde, die eine rechtzeitige Fertigstellung des Camps bis zur Anreise von Joachim Löw und seiner Mannschaft am 8. Juni in Frage stellten. Teammanager Oliver Bierhoff, der maßgeblich für die Auswahl des deutschen WM-Quartiers verantwortlich war, versuchte Anfang März die Gemüter bereits zu beruhigen „Das Wichtige ist: Wenn die Mannschaft kommt, wird alles fertig sein und alles für die Spieler passen“. Bierhoff behielt Recht, denn wenige Tage vor der Anreise der deutschen Nationalmannschaft wurde dieses Ziel nun erreicht. Bauleiter Tobias Junge äußerte sich Ende vergangener Woche in der Bild-Zeitung wie folgt dazu „Erste Gäste haben schon übernachtet und wurden bekocht. Alles ist fertig“. Bis auf kleinere Arbeiten, der Rasen muss noch ausgelegt werden und einige Lampen fehlen noch, ist das Campo Bahia voll einsatzfähig.

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Diese Nachricht dürfte auch den DFB erfreuen, denn schließlich wird dieser rd. 1,5 Mio. Euro Miete für die Nutzung der luxuriösen Hotel-Anlagen während der WM 2014 bezahlen. Eine anderweitige finanzielle Beteiligung hatte man bereits im Dezember ausgeschlossen. Auch die Tatsache, dass rund 200 Arbeiter im Schichtdienst in den vergangenen Wochen ran mussten, dürfte den DFB vor dem Hintergrund der üppigen Miete eher weniger stören.

Beim DFB hatte man stets betont, dass es eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten sei. Die deutschen Investoren hatten das Gelände bereits 2009 gekauft, aber das Projekt war jahrelang auf Eis gelegt. Erst als der DFB Interesse bekundete, kam das ganze Vorhaben ins Rollen. Nach dem Turnier soll das Ressort vornehmlich an deutsche Touristen vermietet werden, der Werbeeffekt der DFB-Auswahl dürfte dabei für die entsprechende Nachfrage sorgen.

Wer schreibt hier?

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  • Nils Römeling

    Nils Römeling, seit 2006 aktiv, hat sich als Autor und Betreiber mehrerer angesehener Fußballwebseiten etabliert. Diese Plattformen bieten umfassende Berichterstattung über diverse Aspekte des Fußballs – von der deutschen Nationalmannschaft über die Bundesliga bis hin zu internationalen Begegnungen und dem Frauenfußball. Er hatte das Privileg, bedeutende Fußballereignisse wie die Weltmeisterschaften 2010, 2014 und 2022 sowie die Europameisterschaften 2016 und 2021 live zu erleben und darüber zu berichten. In seiner Freizeit unterstützt er leidenschaftlich den FC Augsburg und besucht regelmäßig Spiele im Stadion.

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