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FIFA-Präsident Gianni Infantino feiert die neu aufgelegte Klub-WM als vollen Erfolg. Doch die Stimmen aus der Fußballwelt sind geteilt – von Enthusiasmus ist vielerorts wenig zu spüren. Insbesondere Trainerlegenden und frühere Weltstars schlagen Alarm. Heute Abend findet das Finale der Club WM statt.

Ein neuer Weltrekord – oder nur PR?
Bei seiner Rede im Trump Tower erklärte Infantino die Klub-WM zum „erfolgreichsten Vereinswettbewerb der Welt“. Über 2,5 Millionen Stadionbesucher, angeblich 20 Milliarden Fernsehzuschauer weltweit und Einnahmen in Milliardenhöhe – für den FIFA-Boss beginnt ein „goldenes Zeitalter“. Auch Ex-US-Präsident Donald Trump bekam öffentlich Dank für seine Unterstützung. Doch während Infantino auf der Bühne euphorisch wirkt, bleiben selbst die eingeladenen Legenden Roberto Baggio und Ronaldo auffallend emotionslos.
Kritik aus prominenter Ecke: Klopp, Blatter und Littbarski warnen
Die Lobeshymne aus Zürich stößt nicht überall auf Zustimmung. Ex-FIFA-Boss Sepp Blatter widerspricht deutlich: „Es gibt zu viel Fußball.“ Vor allem die Hitze bei den Spielen in den USA sei „ungesund und frech“. Auch Jürgen Klopp findet klare Worte: Die Klub-WM sei „die schlechteste Idee, die jemals im Fußball umgesetzt wurde“. Der frühere Liverpool-Coach kritisiert den Turniermodus, die Terminierung und die Spielerbelastung. Pierre Littbarski äußert ähnliche Sorgen – mit Blick auf mögliche Folgen für die WM 2026.
Deutsche Klubbosse loben – trotz frühem Aus
Anders sehen das die Verantwortlichen deutscher Vereine. Trotz des Viertelfinal-Aus von Bayern und Dortmund äußerten sich sowohl Herbert Hainer als auch Hans-Joachim Watzke positiv. Der finanzielle Anreiz – das Gesamtpreisgeld lag bei einer Milliarde US-Dollar – dürfte dabei eine entscheidende Rolle spielen. Der Finalsieger kassierte immerhin 40 Millionen.
FIFA-PR läuft heiß – aber wer wurde überhaupt gefragt?
Neben wirtschaftlichen Erfolgszahlen verwies die FIFA auch auf ein angeblich „produktives“ Treffen mit Spielergewerkschaften zum Thema Belastung und Spielplan. Doch aus Deutschland kommt Widerspruch. Die VDV – die Vereinigung der Vertragsfußballspieler – wusste laut Geschäftsführer Ulf Baranowsky nichts von einer Teilnahme: „Uns lag keine Einladung vor.“ Wer tatsächlich an den Gesprächen teilnahm, bleibt offen.