Wenn Katar 2022 ansteht, wird Wales 64 Jahre auf eine WM-Teilnahme gewartet haben. Schottlands 24-jährige Abwesenheit verblasst im Vergleich dazu. Doch beide Mannschaften sind nun nur noch zwei Spiele davon entfernt, diese Durststrecke zu beenden, und werden der Auslosung der Playoffs am Freitag mit einer Mischung aus Spannung und Bangen entgegensehen. Dank der beeindruckenden Ergebnisse in den letzten Gruppenspielen gegen Belgien und Dänemark sind Wales und Schottland gesetzt, wenn ab 16:00 Uhr GMT (17 Uhr deutsche Zeit) die Spielpaarungen festgelegt werden. Doch wie funktioniert das Ganze? Und was könnte beide Mannschaften erwarten?
Update: Portugal und Italien werden nach einem Sieg im Halbfinale gegeneinander spielen müssen, denn hätte Portugal Heimrecht. Heisst: Einer von beiden wird nicht zur Fußball WM 2022 fahren!
- Topf 1: Italien, Portugal, Russland, Schottland, Schweden, Wales
- Topf 2: Österreich, Tschechische Republik, Nordmazedonien, Polen, Türkei, Ukraine
- Drei europäischen WM-Teilnehmer werden ausgespielt
- Spielplan: 24.März (6 Halbfinale) und am 29.März (3 Finalspiele)
- Alle bisherigen WM Teilnehmer
Ernüchternde Zeiten auf der Weltbühne
Zunächst eine kurze Geschichtsstunde. Wales hat bemerkenswerterweise nur einmal an einer Weltmeisterschaft teilgenommen. Das war 1958, als man nach Unentschieden in der Gruppenphase gegen Ungarn, Mexiko und Schweden und einem Sieg im Playoff gegen Ungarn im Viertelfinale auf den späteren Sieger Brasilien traf. Der Torschütze des einzigen Treffers in diesem Spiel? Ein 17-Jähriger namens Pelé.
Die schottische Geschichte des Turniers ist mit acht Teilnahmen zwischen 1954 und 1998 weitaus reichhaltiger – auch wenn die Erinnerungen daran ein wenig verblasst sind. Keine dieser Teilnahmen war sonderlich erfolgreich, denn eine Reihe von talentierten Mannschaften wurde von verschiedenen Unglücken heimgesucht, zuletzt 1998 in Frankreich.
Liveticker der Auslosung
Fr. 26.9. 17:30 Uhr -Bitter! Schottland und Wales würde im Finale gegeneinander spielen, Wales hätte dann Heimrecht im Finale!
Fr. 26.9. 17:17 Uhr – Es kommt, wie es kommen musste! Im Playoff C sind Italien und Portugal, d.h. bei einem Sieg werden beide im Finale gegeneinander spielen, einer wird die WM verpassen!
Fr. 26.9. 17:15 Uhr – Nun wird das Prozedere der Auslosung erklärt. Es geht los mit dem Lostopf 1. Schottland, Wales und Russland werden als erstes gezogen.
Fr. 26.9. 17:10 Uhr – Es geht los, die Teilnehmer werden vorgestellt. Lothar Matthäus sagt, dass Deutschland es besser in Katar machen wird als in Russland 2018, das ist nicht unser Anspruch.
Fr. 26.9. 17 Uhr – Gleich geht es los auf FIFA.com! Die Glücksfeen sind die Fußballer Christian Karembeu, Lothar Matthäus, Tiago Mendes und Pablo Zabaleta.
Fr. 26.9. 13 Uhr – Glück und Pech liegen hier eng beinander:
Schlimmstenfalls werden Italien und Portugal in einen gemeinsamen Weg gewählt und müssen dann im Finale gegeneinander spielen. Das kann passieren, wenn die beiden Teams im Play-off-Weg A, B oder C gleichzeitig sind. Ebenso könnte es auch passieren, dass einige Teams Glück haben, so z.b. Österreich oder die Türkei aus Topf 1 einen leichteren Gegner wie Schottland oder Wales bekommen und ebenso im Finale auch Italien und Portugal aus dem Weg gehen.
Wer ist an der Playoff Auslosung beteiligt?
Topf 1: Italien, Portugal, Russland, Schottland, Schweden, Wales
Topf 2: Österreich, Tschechische Republik, Nordmazedonien, Polen, Türkei, Ukraine
Wie sehen die Lostöpfe bei der Play-off-Auslosung aus?
Das sind die beiden Lostöpfe mit den 12 Teilnehmern:
Lostopf 1 | |
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🇵🇹 Portugal | 🏴 Schottland |
🇮🇹 Italien | 🇷🇺 Russland |
🇸🇪 Schweden | 🏴 Wales |
Lostopf 2 | |
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🇹🇷 Türkei | 🇵🇱 Polen |
🇲🇰 Nordmazedonien | 🇺🇦 Ukraine |
🇦🇹 Österreich | 🇨🇿 Tschechien |
Wie funktioniert die Auslosung?
Bei der Auslosung am Freitag werden 12 Länder vertreten sein, wobei die sechs gesetzten Mannschaften im Halbfinale auf die sechs ungesetzten Mannschaften treffen. So weit, so einfach.
Die Auslosung wird jedoch in drei Wege aufgeteilt, die jeweils zwei Halbfinalspiele beinhalten. Die Sieger dieser Partien treffen aufeinander, um einen der drei Plätze in Katar zu ergattern. Alles klar?
Wenn die Auslosung am Freitag abgeschlossen ist, kennt also jedes Land seinen Halbfinalgegner und weiß, welche beiden Mannschaften zwischen ihm und einem Platz bei der Weltmeisterschaft stehen werden.
Ach ja, und die Setzliste für die drei Endspiele ist vergessen, da die Reihenfolge der Auslosung darüber entscheidet, welche Mannschaft das Heimrecht hat.
Die Halbfinal- und Finalspiele werden an fünf Tagen, vom 24. bis 29. März, ausgetragen.
Wen könnten Wales und Schottland also im Halbfinale treffen?
Das 1:1-Unentschieden von Wales gegen Belgien und der 2:0-Sieg von Schottland gegen Dänemark bedeuten, dass beide Länder auf eine ungesetzte Nation treffen werden.
Das heißt aber nicht, dass es einfach wird… Österreich, Nordmazedonien, die Türkei, Polen, die Ukraine und die Tschechische Republik waren alle bei der letzten Europameisterschaft dabei.
Die Tschechische Republik setzte sich im vergangenen Juni in Hampden gegen Schottland durch, aber Wales holte in der Qualifikation vier von sechs Punkten gegen die Mannschaft von Jaroslav Silhavy. Auch die Türkei wurde bei der Europameisterschaft besiegt.
Die Ukraine und Österreich erreichten die Runde der letzten Acht, aber Schottland holte in dieser Saison vier Punkte gegen Österreich, darunter einen Sieg in Wien.
Die Aussicht, Bayern Münchens Talisman Robert Lewandowski auszuschalten, wäre eine gewaltige Aufgabe, wenn man es mit Polen zu tun bekäme, das in Englands Gruppe Zweiter wurde, während Nordmazedonien seine Kampagne mit einem Sieg in Deutschland begann.
Aber wird eine dieser Mannschaften mit einer Reise nach Cardiff oder Glasgow liebäugeln?
Was ist mit dem Finale?
Hier wird es jetzt richtig spannend.
Der Europameister von 2020, Italien, und der Sieger von 2016, Portugal, sind die Favoriten, um zwei der drei verfügbaren Plätze in Katar zu ergattern, auch wenn Ersterer beim letzten Mal nicht dabei war. Auch Russland und Schweden werden sich gute Chancen ausrechnen.
Das Wichtigste für die Heimmannschaften ist sicherlich, dass sie ein weiteres Heimspiel erhalten. Sie könnten auch darauf hoffen, dass ein ungesetztes Team einen der großen Jungs im Halbfinale schocken kann.
Danach werden einmalige 90 Minuten – oder vielleicht 120 plus Elfmeterschießen – darüber entscheiden, ob ihre lange Durststrecke bei der Weltmeisterschaft ein Ende hat.