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Neues Jahr, neue Anführerin: Giulia Gwinn ist die neue Kapitänin der deutschen Frauen-Nationalmannschaft. Die 25-Jährige übernimmt das Amt von Alexandra Popp – einer Ikone des Teams. Ein schweres Erbe? Möglich. Doch Gwinn hat große Vorbilder, die ihr den Weg weisen.

Schweinsteiger, Popp und der Traum, ein Team zu führen
Als Bastian Schweinsteiger 2014 blutüberströmt über den Rasen kämpfte, saß eine junge Giulia Gwinn zu Hause und sog jede Szene in sich auf. „Er hat sich völlig aufgeopfert – das hat mich immer inspiriert“, erzählt sie heute. Dieser unbändige Wille, alles für das Team zu geben, prägt auch ihren Spielstil.
Von Alexandra Popp hat sie aus nächster Nähe gelernt, was es bedeutet, eine Mannschaft zu führen. „Poppi hat uns immer mitgerissen, das will ich auch“, sagt sie entschlossen. Dass sie nun offiziell in diese Rolle schlüpft, nennt sie eine „Riesenehre“.
Wück vertraut Gwinn – und überrascht mit Minge als Stellvertreterin
Bundestrainer Christian Wück setzte am Dienstag ein klares Zeichen: Giulia Gwinn ist seine Spielführerin für die Zukunft. Bereits in der Vorwoche hatte er sie in München auf ihre neue Aufgabe vorbereitet. „Giulia ist eine absolute Führungsspielerin. Sie geht mit Leistung und Mentalität voran.“
Eine Überraschung gab es aber doch: Janina Minge, Mittelfeldmotor des VfL Wolfsburg, wird ihre Stellvertreterin. Eine Wahl, die nicht jeder auf dem Zettel hatte. Doch Wück ist überzeugt: „Sie ist charakterlich gefestigt und hat die Mentalität, die wir brauchen.“
Minge selbst war überrascht, sieht es aber als große Ehre. „Eine größere Wertschätzung kann man nicht bekommen“, sagt sie.
Social-Media-Star, Kämpferin, Elfmeter-Ass
Gwinn ist nicht nur auf dem Platz eine der konstantesten Spielerinnen, sondern auch eine der bekanntesten Gesichter des deutschen Frauenfußballs. Über 630.000 Fans folgen ihr auf Social Media – doch sie lässt lieber ihre Füße sprechen.
Nach zwei Kreuzbandrissen hat sie sich zurückgekämpft, spielt mit unerschütterlicher Mentalität und trifft vom Punkt eiskalt. Ihr verwandelter Elfmeter gegen Spanien bei Olympia 2024 sicherte Deutschland die Bronzemedaille – und bis heute hat sie in einem Pflichtspiel noch nie einen Strafstoß vergeben.
EM 2025: Mit Gwinn an der Spitze zurück auf Europas Thron?
Die große Mission ist klar: Deutschland will zurück an die Spitze des europäischen Fußballs. Mit zwei WM-Titeln und acht EM-Triumphen gehört die DFB-Elf zu den erfolgreichsten Teams der Geschichte. Doch die jüngsten Turniere verliefen enttäuschend – nun soll mit Gwinn als Kapitänin eine neue Ära beginnen.
Der erste Härtetest kommt am Freitag in Breda gegen die Niederlande (20.45 Uhr, ARD), gefolgt von einem Duell mit Österreich in Nürnberg (18.15 Uhr, ZDF). Doch die Abwehr bereitet Sorgen: Sara Doorsoun und Kathrin Hendrich fehlen verletzt – Minge könnte direkt in der Defensive aushelfen müssen.
Eines steht fest: Giulia Gwinn ist bereit für die neue Herausforderung. Jetzt muss sie beweisen, dass sie nicht nur führen kann – sondern dass sie ihr Team auch wieder zu Titeln führen kann.
