Der Neustart der deutschen Frauen-Nationalmannschaft nimmt Konturen an: Giulia Gwinn ist die neue Kapitänin des DFB-Teams. Bundestrainer Christian Wück machte die Ernennung am DFB-Campus offiziell – und setzt damit auf eine Führungsspielerin, die trotz ihres jungen Alters bereits jede Menge Erfahrung mitbringt. Demnächst geht es in das 1.Länderspiel der Damen 2025.
Die 25-Jährige vom FC Bayern München tritt damit die Nachfolge von Alexandra Popp an, die ihre internationale Karriere im vergangenen Oktober beendet hatte. Eine Überraschung ist die Entscheidung nicht: Gwinn führte das Team bereits in den vergangenen Monaten als Interims-Spielführerin an und galt als logische Wahl für das Amt. Unterstützung bekommt sie von Jana Minge, die als Vize-Kapitänin bestimmt wurde.
Gwinns Weg zur Führungsspielerin
Mit 57 Länderspielen auf dem Konto gehört Gwinn längst zu den tragenden Säulen des Teams. Ihre Auszeichnung als „Nationalspielerin des Jahres 2024“ unterstreicht ihren Wert für die Mannschaft. Doch es war ein steiniger Weg: Die Außenverteidigerin verpasste die WM 2023 in Australien wegen eines Kreuzbandrisses – ein Ausfall, der die DFB-Elf schwer traf. Umso eindrucksvoller war ihr Comeback: Bei Olympia 2024 führte sie das Team zu Bronze, verwandelte im Spiel um Platz drei gegen Spanien den entscheidenden Elfmeter.
„Giulia verkörpert genau das, was wir als Team brauchen: Leidenschaft, Mentalität und Führungsstärke – auf und neben dem Platz“, lobt Wück seine neue Spielführerin.
Nations League: Die erste große Bewährungsprobe
Doch für Gwinn und die DFB-Frauen bleibt kaum Zeit zum Durchatmen. Bevor der Fokus auf die Europameisterschaft in der Schweiz (2. bis 27. Juli) gerichtet wird, wartet die Nations League – und damit die erste große Bewährungsprobe unter neuer Führung.
Zum Auftakt geht es am Freitag (20.45 Uhr, ARD) in Breda gegen die Niederlande. Vier Tage später folgt das Heimspiel in Nürnberg gegen Österreich (18.15 Uhr, ZDF). Zwei Spiele, die nicht nur für die Qualifikation entscheidend sind, sondern auch für die Teammoral nach dem WM-Debakel.
Der Auftrag ist klar: Die DFB-Frauen wollen zurück an die Spitze Europas. Und Giulia Gwinn soll sie dorthin führen.
