Inhaltsverzeichnis - das findest du hier
- 1 Drama, Debakel, Durchmarsch – die WM-Qualifikation liefert extreme Geschichten
- 2 Nigerias bitteres Aus und mysteriöse Erklärungen
- 3 England bleibt makellos – Tuchel und Bellingham im Zwist
- 4 Irlands neuer Held heißt Parrott – doch das Ziel ist noch nicht erreicht
- 5 Portugal im Rausch – Ronaldo wartet auf Urteil
- 6 Italien stürzt gegen Haaland – und muss erneut in die Play-offs
- 7 Drei Endspiele: Wien, Glasgow, Kingston
Drama, Debakel, Durchmarsch – die WM-Qualifikation liefert extreme Geschichten
Die Entscheidungen in der WM-Qualifikation am Wochenende hatten alles: Tränen, Triumph, und teils absurde Nebenschauplätze. Während einige Nationen ihr Ticket für das Turnier lösen konnten, müssen andere weiter zittern – und manche haben ihre große Chance bereits verspielt. Ein Überblick über das, was war, und das, was noch kommt.

Nigerias bitteres Aus und mysteriöse Erklärungen
Das Aus der Super Eagles gehört zu den größten Enttäuschungen in der afrikanischen Qualifikation. Nigeria, einst Olympiasieger und mehrfacher WM-Achtelfinalist, scheitert im Playoff-Turnier der besten Gruppenzweiten an der DR Kongo – und das auf chaotische Art. Beim entscheidenden Elfmeterschießen in Marokko flogen im strömenden Regen immer wieder Plastikflaschen in den Strafraum. Das störte offenbar nicht nur die Spieler, sondern auch Trainer Eric Chelle – der die Niederlage kurzerhand mit “Voodoo” erklärte. Sportlich zieht die DR Kongo weiter in die interkontinentalen Play-offs.
England bleibt makellos – Tuchel und Bellingham im Zwist
Englands Bilanz liest sich wie aus dem Lehrbuch: Acht Spiele, acht Siege, null Gegentore. Thomas Tuchel hat seine Mannschaft ohne Makel durch die Qualifikation geführt. Doch trotz des 2:0-Abschlusses in Albanien blieb es nicht ruhig. Jude Bellingham zeigte sich bei seiner späten Auswechslung sichtbar unzufrieden, Tuchel reagierte kühl: Ein wenig Gestik allein reiche nicht für einen Kurswechsel. Beide Tore in Tirana gingen einmal mehr auf das Konto von Harry Kane – der damit seine Rolle als verlässlicher Goalgetter untermauerte.
Irlands neuer Held heißt Parrott – doch das Ziel ist noch nicht erreicht
In Irland herrschte ausgelassene Stimmung – zumindest für einen Moment. Troy Parrott schoss die “Boys in Green” in Ungarn mit drei Treffern, darunter ein Last-Minute-Tor in der sechsten Nachspielminute, zu einem 3:2-Sieg. Der Flughafen Dublin spielte mit und benannte sich auf X scherzhaft in “Troy Parrott International Airport” um. Doch der Euphorie steht noch ein entscheidender Haken gegenüber: Irland ist noch nicht qualifiziert. Der Weg führt über die Play-offs – Parrott wird erneut gefragt sein.
Portugal im Rausch – Ronaldo wartet auf Urteil
Auch ohne ihren gesperrten Superstar Cristiano Ronaldo hatte Portugal mit Armenien leichtes Spiel. Das 9:1 war der zweithöchste Sieg der Verbandsgeschichte. Ronaldo hatte zuvor auf Social Media zur Einigkeit aufgerufen, doch ob er beim WM-Auftakt dabei sein darf, bleibt unklar. Die Sperre für seinen Ellbogenschlag gegen Irland ist noch nicht entschieden. Sicher ist aber: Portugal ist qualifiziert – und Ronaldo wird, früher oder später, wieder im Kader stehen.
Italien stürzt gegen Haaland – und muss erneut in die Play-offs
Für die Squadra Azzurra geht das Zittern weiter. Nach dem 1:4 gegen Norwegen, bei dem Erling Haaland einen Gala-Auftritt hinlegte, steht Italien vor dem dritten Play-off-Turnier in Folge – und dem dritten möglichen WM-Verpassen nacheinander. Trainer Gennaro Gattuso zeigte sich reumütig, doch der Frust in der Heimat ist groß. Haaland selbst sprach von einem „Beginn von etwas Großem“ – Norwegen nimmt Kurs auf die erste WM seit 1998.
Drei Endspiele: Wien, Glasgow, Kingston
Noch offen sind entscheidende Duelle mit großer Tragweite. In Wien braucht Österreich gegen Bosnien-Herzegowina nur ein Unentschieden, doch Teamchef Ralf Rangnick will auf Sieg spielen – auch wenn er ein spielerisches Spektakel nicht erwartet. In Glasgow hofft Schottland auf das Heimspiel gegen Dänemark, das bei einem Remis ebenfalls sicher zur WM fährt. Schottland braucht den Sieg für die erste Qualifikation seit 1998.
Und dann wäre da noch Curacao, das ausgerechnet in Kingston auf Jamaika Historisches schaffen kann. Schon ein Punkt würde reichen, doch Coach Dick Advocaat wird fehlen – er reiste aus familiären Gründen in die Niederlande. Kapitän Leandro Bacuna kündigte an: „Wir spielen auch für unseren Trainer.“ Auch Surinam hat noch eine Chance auf das WM-Debüt – gegen Guatemala.