Franck Ribery vom FC Bayern München heißt einer der Leader im WM-Kader von Frankreich, dem mit seinen Mitspielern ein ganz besonderer Auftrag von den französischen Fans mit auf den Weg nach Brasilien gegeben wird: Bloß kein zweites Südafrika! Wir erinnern uns: Bei der WM 2010 sorgte die Equipe Tricolore ausschließlich für Negativschlagzeilen und schied sang- und klanglos aus der Vorrunde aus.
Paris. Didier Deschamps hat sich entschieden: 23 Spieler nominierte Frankreichs Nationaltrainer für die WM 2014 in Brasilien. Sieben weitere Kicker benannte er als Nachrücker, sollte sich aus dem aktuellen WM-Kader von Frankreich noch jemand verletzen. Franck Ribery zählt zum erlauchten Kreis der Elitekicker. Der Mittelfeldmann vom FC Bayern München ist der einzige Star im Kader der Franzosen, der sein Geld in der Bundesliga verdient.
Volle Disziplin: Mit Franck Ribery, aber ohne Samir Nasri
Dass Franck Ribery mit dabei sein würde, war im Vorfeld klar. Deschamps setzte aber auch eigenwillige Zeichen. Und so gab es im WM-Kader von Frankreich für die Weltmeisterschaft 2014 auch ein prominentes Opfer: Denn Samir Nasri von Manchester City ist nicht mit an Bord, wenn der Flieger gen Zuckerhut abhebt. Eine Überraschung? Eher nicht. Sportlich kann man Nasri sicherlich kaum Vorwürfe machen. Mit Manchester City holte er in der Premier League die englische Meisterschaft. Für Frankreich allerdings nahm es Samir Nasri mit Disziplin und Pünktlichkeit häufig nicht so genau. Deschamps will ein zweites Südafrika 2010 mit allen Mitteln verhindern – und so müssen Franck Ribery und Co. eben ohne den Stürmer der Citizens auskommen.
Im WM-Aufgebot findet sich auch Eric Abidal nicht wieder – leider, müssen wir an dieser Stelle hinzufügen. Denn Abidal hatte sich nach seiner Erkrankung an Krebs erfolgreich in den Sport zurückgekämpft. Mit 34 ist der Abwehrrecke allerdings in die Jahre gekommen, und beim AS Monaco hatte Eric Abidal längst keinen Stammplatz mehr. Also geht es am 19. Mai ohne Abidal und Nasri, aber zum Glück für alle Bayern-Fans mit Franck Ribery ins erste Trainingslager Nahe Paris.
Didier Deschamps: „Nicht die Besten, aber die beste Gruppe“
Nationaltrainer Didier Deschamps war zuvor noch bemüht, die Wogen zu glätten: Ihm sei bewusst, dass er nicht die besten Spieler nominiert habe. „Aber die, mit denen ich die beste Gruppe auf die Beine stellen kann“, erinnerte er die versammelte Journaille noch einmal an das Desaster in Südafrika bei der WM 2010. Für Franck Ribery steht vor der Equipe Tricolore noch ein letztes Finale auf dem Programm: Am Samstag (17. Mai) spielt er mit dem FC Bayern München das Endspiel um den DFB-Pokal in Berlin gegen Borussia Dortmund.
Danach trifft er dann auf zwei Kollegen im WM-Kader von Frankreich, die ihm ein weiteres Finale vermasselt haben: Denn auch Karim Benzema und Raphael Varane von Real Madrid haben es ins WM-Aufgebot der Franzosen geschafft. Einer, der in Brasilien den Durchbruch schaffen könnte, ist Youngster Paul Pogba von Juventus Turin. Auf Erfahrung setzt Didier Deschamps außerdem in der Abwehr, wo Patrice Evra von Manchester United nicht mehr an die Horror-Saison mit den Red Devils denken will.
WM 2104 Kader Frankreich:
Tor: Mickael Landreau (SC Bastia), Hugo Lloris (Tottenham Hotspur), Steve Mandanda (Olympique Marseille).
Abwehr: Mathieu Debuchy (Newcastle United), Lucas Digne (Paris St. Germain), Patrice Evra (Manchester United), Laurent Koscielny (FC Arsenal), Eliaquim Mangala (FC Porto), Bacary Sagna (FC Arsenal), Mamadou Sakho (FC Liverpool), Raphael Varane (Real Madrid).
Mittelfeld: Yohan Cabaye (Paris St. Germain), Clement Grenier (Olympique Lyon), Blaise Matuidi (Paris St. Germain), Rio Mavuba (OSC Lille), Paul Pogba (Juventus Turin), Moussa Sissoko (Newcastle United), Mathieu Valbuena (Olympique Marseille).
Sturm: Karim Benzema (Real Madrid), Olivier Giroud (FC Arsenal), Antoine Griezmann (Real Sociedad San Sebastian), Loic Remy (Newcastle United), Franck Ribery (Bayern München).
Erweiterter Kader auf Abruf: Remy Cabella (HSC Montpellier), Maxime Gonalons (Olympique Lyon), Alexandre Lacazette (Olympique Lyon), Loic Perrin (AS St. Etienne), Stephane Ruffier (AS St. Etienne), Morgan Schneiderlin (FC Southampton), Benoit Tremoulinas (AS St. Etienne).