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Bernd Neuendorf bleibt DFB-Präsident: Neue Amtszeit, klare Ziele
Bernd Neuendorf ist erneut zum Präsidenten des Deutschen Fußball-Bundes gewählt worden. Mit Rückhalt der Delegierten und einer ambitionierten Agenda will er den Verband weiter reformieren – vor allem in Sachen Frauenfußball und internationale Wettbewerbsfähigkeit.

Foto: Thomas Boecker/DFB
Einstimmige Wiederwahl beim DFB-Bundestag
Beim 45. Ordentlichen Bundestag des DFB auf dem Frankfurter Campus erhielt Bernd Neuendorf ein einstimmiges Votum für eine zweite Amtszeit bis 2029. Der 64-Jährige, der den Verband seit März 2022 führt, hatte keinen Gegenkandidaten. In seiner Ansprache sprach er von einem „neuen Gestaltungsabschnitt“ und kündigte an, die DFB-Strategie 2030 entschlossen umzusetzen. Der Verband sei wieder handlungsfähig – nun gelte es, mutig und planvoll zu handeln.
Schwerpunkte: Frauenfußball, Nationalmannschaften und WM-Bewerbung
Eines der zentralen Projekte Neuendorfs ist die Investition von 100 Millionen Euro in die Frauen-Bundesliga. Ziel ist eine nachhaltige Professionalisierung der Liga. Parallel dazu wird am 10. Dezember ein eigener Ligaverband für den Frauenfußball gegründet, der gemeinsam mit dem DFB eine neue Trägergesellschaft bildet.
Neben dem Frauenfußball bleibt die sportliche Spitze im Fokus: Die Männer-Nationalmannschaft sieht Neuendorf weiterhin als Aushängeschild. Auch eine Bewerbung für die Männer-WM 2038 oder 2042 wird geprüft – ein langfristiger strategischer Schritt.
Konsolidierung: Vom Krisenmodus zur Stabilität
Seit dem Amtsantritt Neuendorfs hat sich der DFB spürbar stabilisiert. Nach Jahren interner Skandale, Präsidentenrücktritten und einem strukturellen Defizit von knapp 20 Millionen Euro steht der Verband heute wieder auf solider wirtschaftlicher Basis. Neue Sponsorenverträge, ein lukrativer Deal mit Nike ab 2027 (100 Millionen Euro jährlich), Medienerlöse und Sparmaßnahmen ermöglichen dem DFB einen ausgeglichenen Haushalt. Die Kredite für den Frankfurter Campus werden zeitnah getilgt.
Neuendorf betont, man habe die Konsolidierung ohne externe Hilfe geschafft: „Wir haben den Verband aus eigener Kraft stabilisiert – finanziell, atmosphärisch und sportlich.“
Neue Gesichter und personelle Weichenstellungen
Auch im DFB-Präsidium gab es personelle Änderungen. Holger Blask, bisher Geschäftsführer, wird neuer Generalsekretär. Heike Ullrich wechselt als Vizepräsidentin zum Frauenfußball. Matthias Schöck übernimmt einen neuen Vizeposten zur Strategieumsetzung. Schatzmeister Stephan Grunwald und Vizepräsident Hans-Joachim Watzke wurden im Amt bestätigt. In einer Kampfabstimmung setzte sich Silke Sinning gegen Silke Raml durch.
Zusätzlich ehrte der DFB verdiente Persönlichkeiten: Bernard Dietz, Silvia Neid und Doris Fitschen (posthum) wurden zu Ehrenspielführern ernannt.