Fußball heute: El Mala vor dem Derby gegen Gladbach: Vom Ausgemusterten zum Nationalspieler

Am Samstag steht das Rheinische Derby zwischen Borussia Mönchengladbach und dem 1. FC Köln an – und im Fokus steht ein Spieler, der in Gladbach einst aussortiert wurde: Said El Mala. Der 19-Jährige ist nicht nur frisch für die Nationalmannschaft nominiert worden, sondern auch bereit, im Borussia-Park eine persönliche Geschichte weiterzuschreiben.

Said El Mala vom 1.FC Koeln gegen den VfB Stuttgart 2025 (Foto Depositphotos.com)
Said El Mala vom 1.FC Koeln gegen den VfB Stuttgart 2025 (Foto Depositphotos.com)

Ausgemustert in Gladbach – heute Schlüsselspieler beim FC

El Malas Weg ist alles andere als gewöhnlich. 2021 bekam er bei Borussia Mönchengladbach die bittere Nachricht: Für den Profifußball reiche es körperlich nicht. Eine Enttäuschung, die ihn fast dazu brachte, den Fußball komplett aufzugeben. Erst der Zuspruch seines Bruders Malek brachte ihn zurück auf den Platz – zunächst nur mit Freunden, dann über Umwege zu Viktoria Köln. Dort zündete er, überzeugte mit starken Leistungen in der 3. Liga und landete schließlich beim 1. FC Köln – zusammen mit seinem Bruder. Heute ist er Nationalspieler.

Kwasniok setzt auf El Mala – auch im Derby

Kölns Trainer Lukas Kwasniok schwärmt vom Offensivtalent: „Er ist nach wie vor der gleiche Said, der sagt: ‚Gib mir den Ball, ich dribble‘.“ Der Shootingstar ist für Kwasniok längst mehr als ein Joker. Trotz eines kleinen Schreckmoments im Training unter der Woche, als El Mala angeschlagen abbrechen musste, rechnet der Coach fest mit ihm: „Wenn ich ihn wenig spielen lassen würde, würde ich ihn hindern, noch besser zu werden.“

Im Derby soll El Mala auf der linken Außenbahn für Unruhe sorgen – gerade gegen jenen Klub, der ihn einst ziehen ließ. Ein symbolträchtiges Duell mit reichlich Zündstoff.

Gladbach bereut nicht – aber es schmerzt

Borussia-Trainer Eugen Polanski zeigt Verständnis für damalige Entscheidungen: „Wir wussten nicht, dass er diesen Weg geht.“ Gleichzeitig gibt er offen zu, dass El Mala „beim falschen Verein“ spielt – eine Spitze in Richtung Köln, aber auch ein Eingeständnis, dass man dem 19-Jährigen diese Entwicklung nicht zugetraut hatte.

Polanski lobt dessen „unbändige Geschwindigkeit und den Willen, Tore zu schießen“. Für Gladbach ist es eine Erinnerung daran, wie schmal der Grat bei Talenteinschätzungen sein kann.

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DFB-Nominierung als logischer Schritt

Mit seiner Nominierung für die Nationalmannschaft belohnt Bundestrainer Julian Nagelsmann die rasante Entwicklung des Flügelspielers. Für Kwasniok ist das keine Überraschung: „So viele Dribbler haben wir nicht.“ Er sieht die Kritik, es könne zu früh sein, als unbegründet: „Der Junge hat geliefert.“ Nun soll El Mala auch im DFB-Dress seine Qualitäten zeigen – mit dem Rückenwind eines emotionalen Derbys.