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Julian Nagelsmann hat seinen Kader für das Länderspiel gegen Luxemburg bekanntgegeben – und sorgt dabei für Diskussionen rund um das deutsche Torhüterquartett. Der Freiburger Noah Atubolu wird trotz erstmaliger Nominierung nicht im Kader auftauchen und muss auf die Tribüne. Eine Entscheidung, die auf den UEFA-Regularien basiert, aber dennoch Fragen aufwirft.

Vier Torhüter – aber nur zwei auf der Bank
Laut UEFA-Reglement dürfen pro Partie maximal zwei Torhüter auf der Auswechselbank Platz nehmen. Entsprechend nominierte Nagelsmann für das Spiel in Luxemburg am Freitagabend Oliver Baumann, Alexander Nübel und Finn Dahmen. Atubolu, der im Sommer noch zur U21 gehörte und nun erstmals zur A-Nationalmannschaft eingeladen wurde, bleibt außen vor. „Es gibt ja Regularien, wie viele Torhüter auf der Bank sitzen dürfen“, so Nagelsmann zur Entscheidung.
Der Bundestrainer hatte bereits auf der Pressekonferenz am Montag klargestellt, dass die Anzahl der mitreisenden Keeper nicht limitiert ist – entscheidend ist allein die Zahl auf dem Spielberichtsbogen. „Ob du acht Torhüter mitnimmst oder vier, das ist immer gleich. Ich kann auch zwölf mitnehmen“, so Nagelsmann nüchtern.
Atubolus Nominierung bleibt ein Fingerzeig
Trotz Tribünenplatz soll die Nominierung für Atubolu nicht nur symbolischen Charakter haben. Nagelsmann betonte, der 23-Jährige habe es sich durch seine Leistungen verdient, Teil der Mannschaft zu sein. Bereits im Oktober war er für das Spiel gegen Nordirland eingeplant, musste aber verletzt abreisen. Nun darf er zumindest das Trainingslager mitmachen und sich im Kreis der Nationalelf zeigen – ein wichtiger Schritt in seiner Entwicklung, auch wenn die Einsatzchancen kurzfristig gering sind.
Ob Atubolu im zweiten Test gegen die Slowakei am Montag in Leipzig in den Kader rückt, ließ Nagelsmann offen. Wahrscheinlicher ist, dass Oliver Baumann erneut den Vorzug bekommt, sollte Marc-André ter Stegen weiterhin ausfallen.
Schlotterbeck und Kimmich trotz Problemen im Aufgebot
Neben der Torhüterfrage gibt es auch bei den Feldspielern personelle Unklarheiten. Sowohl Nico Schlotterbeck als auch Joshua Kimmich sind angeschlagen, stehen aber dennoch auf der UEFA-Kaderliste. Eine Teilnahme am Spiel erscheint möglich, zumindest als Bankoption. Anders sieht es bei Karim Adeyemi aus: Der Dortmunder Angreifer ist gelbgesperrt und wird wie Atubolu auf der Tribüne Platz nehmen müssen.
Die personellen Entscheidungen unterstreichen, dass Nagelsmann trotz der Testspielphase klare Strukturen und Regeln beibehalten will. Gleichzeitig nutzt er die Gelegenheit, auch Perspektivspielern wie Atubolu die Chance zu geben, sich im Kreis der A-Nationalmannschaft zu etablieren.