DFB Bundestrainer Nagelsmann warnt vor Leichtsinn: „Diese Gruppe wird unterschätzt“

WM-Gruppe steht: DFB-Elf vor machbarer, aber tückischer Aufgabe

Die deutsche Nationalmannschaft bekommt bei der WM 2026 eine auf dem Papier machbare Vorrundengruppe E zugelost ohne große Namen – doch Bundestrainer Julian Nagelsmann warnt vor zu großer Euphorie. Zwischen Tropenhitze, Kunstrasen und möglichen Achtelfinal-Krachern muss von Anfang an alles passen. Denn: Die Elfenbeinküste ist amtierender Afrika-Meister (jetzt im Dezember findet der Afrika Cup of Nations 2025 statt) und Ecuador wurde zweiter vor Brasilien in der Südamerika-Qualifikation.

Der deutsche Cheftrainer Julian Nagelsmann gestikuliert während des Halbfinalspiels der UEFA Nations League zwischen Deutschland und Portugal am 4. Juni 2025 in München. (Foto: Odd Andersen / AFP)
Der deutsche Cheftrainer Julian Nagelsmann gestikuliert während des Halbfinalspiels der UEFA Nations League zwischen Deutschland und Portugal am 4. Juni 2025 in München. (Foto: Odd Andersen / AFP)

Die Gruppe E: Zwischen WM-Zwerg und afrikanischem Champion

Curacao, Elfenbeinküste und Ecuador – die Auslosung bescherte Deutschland Gegner, die auf dem ersten Blick nicht wie Stolpersteine wirken. Besonders Curacao, kleinster Teilnehmer der WM-Geschichte, scheint eine Pflichtaufgabe zum Auftakt am 14. Juni in Houston. Doch Nagelsmann trat sofort auf die Euphoriebremse: „Ich finde ehrlich gesagt, dass die Gruppe deutlich zu schlecht gesehen wird“, betonte er.

Die Elfenbeinküste reist als frisch gebackener Afrikameister an und bringt physische Präsenz sowie Turniererfahrung mit. Ecuador konnte sich in der südamerikanischen Qualifikation sogar gegen Argentinien durchsetzen und verfügt mit Spielern wie Moises Caicedo über internationale Klasse.

WM 2026 Gruppe E mit Deutschland
WM 2026 Gruppe E mit Deutschland

Vorbereitung läuft: DFB sucht das perfekte Quartier im Süden

Die sportlichen Rahmenbedingungen der Weltmeisterschaft in den USA, Mexiko und Kanada sind außergewöhnlich – lange Reisen, verschiedene Klimazonen, wechselnde Spielorte. Umso wichtiger für den DFB: ein ideales Teamquartier. Derzeit sondiert der Verband Standorte im Südosten der USA, von wo aus alle drei Vorrundenspiele gut erreichbar sind.

Der Auftakt gegen Curacao findet in Houston statt – eine klimatisierte Arena schützt vor der Sommerhitze. Danach reist das Team nach Toronto zum Duell mit der Elfenbeinküste, ehe das letzte Gruppenspiel gegen Ecuador im MetLife Stadium von East Rutherford ansteht – demselben Ort, an dem am 19. Juli auch das Finale ausgetragen wird.

Turnierbaum: Keine Gedankenspiele bei Nagelsmann

Theoretisch könnte der Gruppensieger Deutschlands Route über Boston, Philadelphia, erneut Boston und Dallas zurück ins Finale führen. Doch Nagelsmann denkt nicht in Turnierbäumen: „Wir planen den Turnierbaum nicht vor. Irgendwann werden Topteams kommen – daran muss man sich gewöhnen.“

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Zumindest die klimatischen Bedingungen dürften dem DFB-Team in die Karten spielen. Klimatisierte Stadien und späte Anstoßzeiten verhindern Hitzeschlachten. Doch die Bedingungen auf dem Platz bleiben unterschiedlich – vor allem die Beschaffenheit der Rasenflächen ist ein Unsicherheitsfaktor.

Nagelsmanns Botschaft: Nicht abheben, fokussiert bleiben

Trotz guter Auslosung bleibt der Bundestrainer realistisch. Die Vorrunde sei „nichts, wo wir leicht durchmarschieren werden“, so Nagelsmann – ein klarer Verweis auf die blamablen Vorrunden-Aus bei den vergangenen Turnieren 2018 und 2022.

Der 38-Jährige verspricht einen „guten Zustand“ seiner Mannschaft zum Turnierstart, will aber keine voreiligen Titelansagen machen. Noch sei man nicht auf Flughöhe – und auch nicht im Finalmodus. Aber die Reise auf der „Route 26“ ist gestartet.