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Nach seinem Platzverweis gegen Irland steht Cristiano Ronaldo vor einer möglichen Drei-Spiele-Sperre – und damit auch vor dem Aus für die ersten WM-Spiele 2026. Der portugiesische Verband FPF will das Urteil jedoch nicht kampflos hinnehmen und bereitet eine Berufung bei der FIFA vor.

Rote Karte gegen Irland bringt Ronaldo in WM-Gefahr
Das WM-Ticket ist in Reichweite, doch Portugals 2:0-Niederlage in Dublin könnte für Ronaldo schwerwiegende Folgen haben. Der 40-Jährige wurde in der 58. Minute nach einem angeblichen Ellbogenschlag gegen Dara O’Shea vom Platz gestellt – nach VAR-Eingriff, direkt Rot. Die Sperre betrifft nicht nur das kommende Qualifikationsspiel gegen Armenien, sondern würde bei direkter Qualifikation auch die ersten zwei Spiele bei der WM 2026 in den USA, Kanada und Mexiko umfassen. Sollte Portugal in die Playoffs müssen, wäre er auch dort nicht einsetzbar.
Portugiesischer Verband bereitet Dreifach-Verteidigung vor
Laut der Sportzeitung A Bola arbeitet der FPF mit Hochdruck an einer Berufung. Drei zentrale Argumente sollen dabei ins Feld geführt werden: Erstens sei die Atmosphäre im Aviva Stadium als „feindlich“ einzustufen – befeuert durch provokante Aussagen des irischen Trainers Heimir Hallgrimsson, der Ronaldo vor dem Spiel vorwarf, Schiedsrichter zu beeinflussen. Zweitens will der Verband das intensive Zweikampfverhalten O’Sheas hervorheben, das Ronaldo zu einer instinktiven Reaktion verleitet habe. Drittens soll Ronaldos makellose internationale Bilanz mit 225 Länderspielen ohne Platzverweis als Beleg dafür dienen, dass keine Absicht im Spiel war. FPF-Präsident Pedro Proenca ist persönlich in den Prozess eingebunden.
Martinez verteidigt seinen Kapitän – Ronaldo reagiert sarkastisch
Nationaltrainer Roberto Martinez nahm seinen Kapitän nach dem Spiel in Schutz. Ronaldo habe sich über eine Stunde lang in der Box gegen ständiges Ziehen und Stoßen zur Wehr setzen müssen. „Es sieht schlimmer aus, als es war“, so Martinez. Für ihn sei die Entscheidung hart, aber akzeptabel – auch wenn die Schiedsrichterentscheidung womöglich durch Hallgrimssons Vorwürfe beeinflusst worden sei.
Ronaldo selbst verließ das Spielfeld mit sarkastischem Applaus und Daumen hoch in Richtung Tribüne. Auf dem Weg in die Kabine tauschte er noch spitze Worte mit dem irischen Trainer aus, der später sagte: „Er hat mir für meinen Druck auf den Schiedsrichter gratuliert – aber es war seine eigene Aktion, die zur Karte führte.“
FIFA lässt sich Zeit – Portugals WM-Traum hängt am seidenen Faden
Ein Zeitplan für das Urteil liegt noch nicht vor. Die FIFA lässt sich mit Disziplinarentscheidungen nach Länderspielen oft Wochen Zeit – in diesem Fall könnte es bis März dauern. Portugal führt aktuell Gruppe F an und braucht gegen Armenien nur noch einen Sieg zur direkten Qualifikation. Doch selbst bei einem Erfolg bleibt die Ungewissheit: Ist Ronaldo bei der Endrunde wirklich von Anfang an dabei?