Inhaltsverzeichnis - das findest du hier
- 1 Italien in WM-Not: Gattuso wütet gegen Fans – Play-off-Zitterpartie droht
- 2 Gattusos Frust: Pfiffe aus der Kurve sorgen für Eklat
- 3 Endspiel gegen Norwegen: Nur ein Kantersieg reicht
- 4 Kritik am Quali-Modus: Gattuso sieht das System als Problem
- 5 Die Stimmung kippt – doch das letzte Wort ist noch nicht gesprochen
Italien in WM-Not: Gattuso wütet gegen Fans – Play-off-Zitterpartie droht
Italiens Nationalteam steht vor einem historischen Tiefpunkt in WM Gruppe I: Nach den verpassten Endrunden 2018 und 2022 droht der Squadra Azzurra auch die WM 2026 zu entgleiten. Trotz eines 2:0 Pflichtsiegs gegen Moldau ist der Unmut bei den Fans groß – und das bringt Trainer Gennaro Gattuso auf die Palme. Der frühere Mittelfeldabräumer zeigt sich fassungslos über Pfiffe aus den eigenen Reihen und kritisiert zudem den WM-Modus scharf. Die Lage vor dem Gruppenfinale gegen Norwegen ist angespannt – und erinnert an bittere Kapitel der jüngeren Vergangenheit.

Gattusos Frust: Pfiffe aus der Kurve sorgen für Eklat
Nach dem mühsamen 2:0-Erfolg in Moldau war nicht etwa die spielerische Leistung der Hauptgrund für Gattusos Wutrede. Vielmehr reagierte der Nationaltrainer auf den offenen Unmut der italienischen Fans. Als in Chisinau beim Stand von 0:0 Pfiffe laut wurden und sich einige Anhänger sogar zu „Geht arbeiten!“-Rufen hinreißen ließen, platzte Gattuso der Kragen. „Das ist eine Schande“, polterte der 47-Jährige und betonte: „Ich akzeptiere das nicht.“
Dabei war der Auftritt gegen den Außenseiter erneut ein Spiegelbild der anhaltenden Probleme der Azzurri. Gianluca Mancini und Francesco Esposito sorgten erst in den Schlussminuten für den Sieg – die Zweifel am Kurs des Teams bleiben. Gattuso hingegen verteidigte seine Mannschaft entschieden: „Diese Jungs sind stark. Ich bin sehr zufrieden mit ihnen.“
Tabelle der WM 2026 Quali Gruppe I
Endspiel gegen Norwegen: Nur ein Kantersieg reicht
Die Tabellenlage in Quali-Gruppe I spricht eine klare Sprache: Italien muss am Sonntagabend in Mailand gegen Norwegen mit neun Toren Unterschied gewinnen, um noch direkt zur WM zu fahren. Andernfalls droht der Gang in die Play-offs – und mit ihm das Risiko eines dritten WM-Versäumnisses in Folge. Ein Szenario, das in Italien bereits als „Horror-Hattrick“ diskutiert wird.
Die Erinnerung an das Scheitern gegen Schweden (2017) und Nordmazedonien (2022) ist frisch. Und mit Norwegen wartet kein Aufbaugegner, sondern eine Mannschaft mit einem echten Unterschiedsspieler: Erling Haaland. Gattuso bleibt trotzdem kämpferisch: „Ich glaube fest daran, dass wir es schaffen können.“
Kritik am Quali-Modus: Gattuso sieht das System als Problem
Neben den Fan-Reaktionen sorgte ein weiteres Thema für Unmut beim Nationalcoach: der Qualifikationsmodus selbst. Gattuso machte seinem Ärger über das neue WM-Format Luft. „Früher fuhren die besten Gruppenzweiten direkt zur WM“, sagte er. Nun müssten auch Teams mit sechs Siegen zittern, während andere Kontinente mit deutlich mehr Startplätzen bedacht würden.
Sein Seitenhieb auf die FIFA-Entscheidungen war deutlich: „1994 gab es zwei afrikanische Mannschaften, jetzt sind es acht.“ Dass Europa trotz zahlreicher Top-Nationen nicht mehr Startplätze erhält, sei schwer nachvollziehbar – vor allem für Länder wie Italien, die regelmäßig zu den Favoriten zählten.
Die Stimmung kippt – doch das letzte Wort ist noch nicht gesprochen
Der Druck vor dem Spiel gegen Norwegen ist hoch. Die italienische Öffentlichkeit schwankt zwischen Resignation und Hoffnung. Während die Fans ihrem Frust bereits freien Lauf lassen, ruft Gattuso zur Geschlossenheit auf: „Jetzt ist nicht die Zeit, den Spielern zu sagen, sie sollen arbeiten gehen. Wir müssen zusammenhalten.“
Ob Italien direkt nach Nordamerika reist oder den mühsamen Umweg über die Play-offs nehmen muss, entscheidet sich am Sonntag. Klar ist: Ein starker Auftritt gegen Haaland und Co. könnte nicht nur sportlich ein Signal senden, sondern auch die angespannte Atmosphäre rund um die Azzurri beruhigen.