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Die deutsche Nationalmannschaft muss für den Rest der WM-Qualifikation auf Kai Havertz verzichten. Und der Offensivspieler ist nicht der einzige Ausfall. Bundestrainer Julian Nagelsmann steht vor einer echten Belastungsprobe – personell wird es in den kommenden Wochen eng.

(Foto: Izzy Poles/News Images)
Kai Havertz fehlt wohl bis Jahresende
Die Hoffnungen auf ein schnelles Comeback von Kai Havertz haben sich zerschlagen. Arsenal-Trainer Mikel Arteta sprach im Vorfeld des Ligapokalspiels bei Port Vale davon, dass Havertz womöglich noch „Monate“ fehlen wird. „Ich weiß nicht, ob es vielleicht auch nur Wochen werden. Man weiß nie, denn Kai ist ein besonderer Typ“, so Arteta. Klar ist: Für die WM-Qualifikationsspiele im Oktober und November kommt ein Einsatz des 26-Jährigen nicht infrage.
Havertz hatte sich Ende August einem kleinen Eingriff am Knie unterzogen. Die genaue Ausfalldauer wurde vom FC Arsenal nie öffentlich gemacht. Es ist bereits die zweite Knieverletzung binnen weniger Monate – schon in der vergangenen Saison hatte er große Teile der Rückrunde verpasst. Sein letztes Länderspiel datiert vom November 2024 gegen Ungarn. Seither fehlt er im DFB-Trikot – sowohl beim Finalturnier der Nations League als auch in den bisherigen Qualifikationsspielen.
Verletzungspech trifft auch andere Schlüsselspieler
Kai Havertz ist nicht der einzige Leistungsträger, auf den Nagelsmann aktuell verzichten muss. Torhüter Marc-André ter Stegen und Spielmacher Jamal Musiala stehen für den Rest des Jahres ebenfalls nicht mehr zur Verfügung. Hinzu kommt der Ausfall von Abwehrchef Antonio Rüdiger, der mit einer Oberschenkelverletzung mehrere Wochen pausieren muss.
Auch bei Stürmer Tim Kleindienst bleibt unklar, wann er wieder zur Verfügung stehen wird. Der Kader muss also flexibel bleiben – und Nagelsmann wird in den verbleibenden vier Partien gezwungen sein, mit einer improvisierten Formation zu arbeiten.
Die nächsten Gegner: Pflichtsiege mit Fragezeichen
In der WM-Qualifikation warten im Herbst noch vier Spiele auf die DFB-Elf: Zweimal gegen Luxemburg (10. Oktober, 14. November), einmal gegen Nordirland (13. Oktober) und zum Abschluss gegen die Slowakei (17. November). Auf dem Papier sind das lösbare Aufgaben – aber gerade gegen kompakte Teams wie Nordirland oder die Slowakei ist individuelle Klasse gefragt.
Ohne Havertz, Musiala oder Rüdiger fehlt der Mannschaft nicht nur Qualität, sondern auch Erfahrung. Und genau die wird in der Endphase der Qualifikation dringend gebraucht. Nagelsmann steht vor der Herausforderung, die Mannschaft schnell auf Kurs zu bringen – mit neuen Gesichtern und einer stabilen Struktur.
Perspektiven für neue Spieler – oder Notlösungen?
Die personelle Lage öffnet gleichzeitig Türen für Spieler, die bisher eher im Schatten standen. Ob es junge Talente sind oder bewährte Bundesliga-Profis, die bislang keine große Rolle spielten – jetzt könnten sie sich empfehlen. Namen sind bisher keine konkret genannt worden, doch Nagelsmann wird gezwungen sein, kreative Lösungen zu finden.
Eines ist klar: Der Weg zur WM wird kein Selbstläufer – trotz machbarer Gegner. Ohne Havertz und Co. muss das Team schnell zusammenwachsen und Verantwortung neu verteilen.