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Die deutsche Nationaltorhüterin Ann-Katrin Berger steht nach dem EM-Sieg gegen Dänemark (2:1) im Fokus – weniger wegen ihrer Paraden als wegen ihrer mutigen, teilweise riskanten Spielweise. Bundestrainer Christian Wück zeigt sich wenig begeistert und plant ein klärendes Gespräch mit seiner Nummer eins.

Wück unzufrieden mit Berger: „Sonst werde ich nicht alt“
Trotz des wichtigen Erfolgs im zweiten Gruppenspiel der Europameisterschaft war Wück nach Abpfiff nicht vollends zufrieden – insbesondere mit dem Auftritt seiner Torhüterin. Berger war mehrfach mit dem Ball am Fuß gegen dänische Angreiferinnen ins Dribbling gegangen – ein Stilmittel, das bei ihrem Trainer nicht gut ankommt. „Nein“, war seine klare Antwort auf die Frage, ob er diese Aktionen gutheiße. Er kündigte an, das Gespräch mit Berger zu suchen: „Wir müssen andere Lösungen finden, sonst werde ich nicht alt.“
Berger bleibt gelassen – und kompromissbereit
Die 34-Jährige reagierte entspannt auf die Kritik. „Mal gucken, was er zu sagen hat“, meinte Berger mit einem Lächeln. Ihre Leidenschaft für das Spiel sei entscheidend – es sei eben „ihre Art und Weise“. Ganz ändern will sie sich offenbar nicht, aber es klang zumindest ein gewisses Entgegenkommen durch: „Vielleicht können wir es minimieren. Ganz raus werde ich es bestimmt nicht bekommen.“
Berger bleibt die Nummer eins – trotz Risiko
Unter Wücks Vorgänger Horst Hrubesch war Berger bereits die erste Wahl im Tor. Ihre Leistungen, unter anderem bei den Olympischen Spielen mit dem Gewinn der Bronzemedaille, sprechen für sich. Auch jetzt bleibt sie gesetzt – trotz mancher waghalsigen Aktionen. Die Debatte über ihren Spielstil zeigt jedoch, wie dünn der Grat zwischen mutig und leichtsinnig sein kann – vor allem auf der Torhüterposition.
Risiko oder moderne Interpretation?
Berger steht exemplarisch für einen modernen, aktiven Torwartstil – ähnlich wie er im Männerfußball von Manuel Neuer geprägt wurde. Doch der Übergang von innovativem Spielaufbau zu potenziell gefährlichen Situationen ist fließend. Für Wück ist die Gesundheit seiner Spielerinnen ebenso entscheidend wie taktische Sicherheit – die kommenden Spiele werden zeigen, ob Berger ihren Stil tatsächlich anpasst.