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Joshua Kimmichs Jubiläum: 100. Länderspiel als Zwischenbilanz einer bewegten DFB-Karriere
Am Mittwochabend steht Joshua Kimmich im Halbfinale der Nations League gegen Portugal vor seinem 100. Länderspiel für die deutsche Nationalmannschaft. Ein Meilenstein für den DFB-Kapitän – doch die Bilanz seiner bisherigen Zeit im Nationaltrikot fällt gemischt aus. Während er persönlich auf ein stabiles und leistungsstarkes Jahrzehnt zurückblicken kann, sieht er in der Entwicklung des DFB-Teams noch Luft nach oben.

Kimmich erreicht den Hunderterklub – ein Zeichen von Konstanz
Mit dem 100. Einsatz reiht sich der 30-jährige Kimmich in den exklusiven Hunderterklub des DFB ein, dem nur 14 Spieler angehören. In einem Interview mit dem „kicker“ spricht er offen über die Bedeutung dieses Meilensteins. „Das ist etwas, worauf ich echt stolz bin“, sagt er – und hebt hervor, dass es ein Zeichen dafür sei, wie konstant und verletzungsfrei er über neun Jahre auf höchstem Niveau gespielt habe. Besonders ist für ihn auch der Ort des Spiels: München, sein „Wohnzimmer“.
Durchwachsene Bilanz seit dem starken Start
Trotz der persönlichen Erfolge sieht Kimmich die sportliche Entwicklung der Nationalmannschaft seit dem EM-Halbfinale 2016 und dem Confed-Cup-Sieg 2017 eher kritisch. „Eher medium, eigentlich sogar schlechter als medium“, lautet sein nüchternes Fazit. Der DFB verpasste bei den letzten großen Turnieren den Sprung in die Weltspitze – eine Entwicklung, die auch am Mannschaftsgefüge und an der fehlenden Konstanz lag.
Neue Hoffnung unter Nagelsmann
Seit der Amtsübernahme von Julian Nagelsmann als Bundestrainer sieht Kimmich jedoch Fortschritte. Die Mannschaft sei stabiler geworden, das Leistungsniveau steige wieder. Vor allem nach der Heim-EM 2024 sei ein Aufwärtstrend erkennbar: „Man merkt, dass sich jeder beweisen muss und will.“ Der Wille zum Titel sei spürbar – und genau das sei laut Kimmich auch nötig, um in der Nations League ein Ausrufezeichen zu setzen.
Blick nach vorn: Ziel 150 Länderspiele
Für Kimmich ist das 100. Spiel kein Endpunkt, sondern eher Zwischenstation. Schon früh habe er sich das Ziel gesetzt, Lothar Matthäus’ Rekord von 150 Länderspielen zu erreichen. Dafür müsse allerdings „alles optimal laufen“: körperliche Fitness, konstante Leistung und das Vertrauen des Trainers seien unerlässlich. Zudem brauche es Erfolge bei großen Turnieren – denn nur so komme man regelmäßig zu Einsätzen auf internationaler Bühne.