Was bleibt von der Frauen EM 2025? Rekorde, Euphorie & ein ambitionierter Plan für 2029

Die Fußball-EM der Frauen in der Schweiz hat Maßstäbe gesetzt – mit ausverkauften Stadien, Millionenpublikum und einer sportlichen Dramatik, die international für Begeisterung sorgte. Der DFB schaut nun genau hin: Sollte Deutschland den Zuschlag für die EM 2029 erhalten, will man nicht nur anknüpfen – sondern die Bestmarken noch übertreffen.

Die deutschen Spielerinnen posieren für ein Mannschaftsfoto vor dem Halbfinalspiel der UEFA-Frauen-Europameisterschaft 2025 zwischen Deutschland und Spanien im Letzigrund-Stadion in Zürich, am 23. Juli 2025. (Foto: SEBASTIEN BOZON / AFP)
Die deutschen Spielerinnen posieren für ein Mannschaftsfoto vor dem Halbfinalspiel der UEFA-Frauen-Europameisterschaft 2025 zwischen Deutschland und Spanien im Letzigrund-Stadion in Zürich, am 23. Juli 2025. (Foto: SEBASTIEN BOZON / AFP)

Schweiz liefert ein Turnier der Superlative

Mehr als 650.000 Zuschauer strömten in die Stadien, über 400 Millionen Menschen verfolgten die Spiele vor den Bildschirmen. 29 der 31 Partien waren ausverkauft, 233.000 Fans reisten aus dem Ausland an – mehr als doppelt so viele wie bei der EM 2022 in England. Die Euphorie war greifbar. Besonders für Nadine Keßler, Frauenfußball-Direktorin der UEFA, war die Atmosphäre in der Schweiz ein starkes Zeichen: „Zu sehen, wie sich die Schweizer in den Frauenfußball verlieben, war einfach unglaublich.“

Die sportliche Qualität unterstrich das hohe Interesse. Enge Spiele, spektakuläre Elfmeterschießen und überraschende Wendungen prägten das Turnier. Über die Hälfte der K.o.-Spiele wurde erst in der Verlängerung oder im Elfmeterschießen entschieden – darunter auch das nervenaufreibende Viertelfinale zwischen Deutschland und Frankreich.

EM 2029: Deutschland will mehr als nur mithalten

Der DFB ist optimistisch, dass Deutschland die Erfolge der Schweizer EM noch übertreffen kann – vorausgesetzt, man erhält den Zuschlag für das Turnier 2029. DFB-Präsident Bernd Neuendorf gibt sich kämpferisch: „Wir sind der Meinung, dass wir den Push, den das Turnier gegeben hat, Richtung 2029 noch mal toppen können.“ Ein ambitioniertes Ziel, denn auch Dänemark/Schweden sowie Italien, Polen und Portugal haben starke Bewerbungen eingereicht.

Finanziell will sich der DFB dabei besser aufstellen als die UEFA in der Schweiz. Trotz aller Begeisterung bleibt das Turnier ein Verlustgeschäft – kalkuliert, aber nicht ohne Wirkung. 41 Millionen Euro an Prämien wurden ausgeschüttet, mehr als doppelt so viel wie 2022 in England. Für 2029 strebt der DFB mindestens eine schwarze Null an.

Nachhaltige Effekte auch in der Schweiz erwartet

Die Schweiz sieht in der Heim-EM mehr als nur ein einmaliges Event. Der nationale Verband SFV spricht von einem Schub, den man nun gezielt nutzen will – für Liga, Nachwuchs und den Breitenfußball. Auch das internationale Publikum hat Spuren hinterlassen: Der Frauenfußball ist sichtbarer, emotionaler und populärer denn je.

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Ob Deutschland diese Entwicklung fortsetzen kann, entscheidet sich am 3. Dezember. Bis dahin bleibt der DFB optimistisch – und blickt gespannt auf die Entscheidung.