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Mit der erweiterten Klub-Weltmeisterschaft im Sommer steht ein Mammutturnier bevor. Vom 14. Juni bis 13. Juli kämpfen 32 Teams in den USA um den Titel – mit dabei auch Bayern München und Borussia Dortmund. Doch nicht alle begrüßen die neue Dimension des Wettbewerbs. Die Ex-Bundestrainer Joachim Löw und Didier Deschamps äußern deutliche Kritik – vor allem mit Blick auf die Belastung der Spieler.

Wirtschaftlicher Reiz trifft auf sportliche Skepsis
Joachim Löw betont im Gespräch mit der Bild am Sonntag, dass die neue Klub-WM für die Vereine wirtschaftlich einträglich sei. Doch sportlich habe das Format aus seiner Sicht gravierende Schwächen. Der Terminkalender sei bereits jetzt überfüllt, die Belastung für die Topspieler an der Belastungsgrenze. „Das ist gefährlich, Spieler werden verletzungsanfälliger – und das schon mit jungen Jahren“, warnt Löw. Besonders die hohe Frequenz an Spielen bereitet dem früheren Bundestrainer Sorgen.
Deschamps warnt vor mentalen Folgen
Frankreichs Nationaltrainer Didier Deschamps geht noch einen Schritt weiter und verweist auf die psychische Belastung der Profis. Körperliche Erschöpfung sei messbar, doch mentale Erschöpfung bleibe oft im Verborgenen, so der Franzose. Immer kürzere Pausen zwischen den Saisons könnten laut Deschamps zu ernsthaften gesundheitlichen Problemen führen – von Unwohlsein bis hin zum Burnout. Für ihn sind die heutigen Anforderungen an Spitzenspieler schlicht „zu hoch“.
Mehr Spiele, mehr Risiken – und weniger Erholung
Der internationale Spielplan ist in den letzten Jahren deutlich dichter geworden. Nationale Ligen, Pokalwettbewerbe, Champions League, Nationalmannschafts-Einsätze – und nun auch noch eine Klub-WM mit 32 Teams. Für Topklubs wie Bayern und Dortmund bedeutet das eine zusätzliche Belastung mitten in der eigentlich spielfreien Zeit. Erholungsphasen werden kürzer, Vorbereitung auf die neue Saison bleibt kaum. Die Warnungen der Trainer kommen nicht ohne Grund: Die Verletzungsanfälligkeit steigt – und mit ihr das Risiko langfristiger Ausfälle.
USA als Austragungsort – Show oder Sport?
Mit der Wahl der USA als Gastgeber zeigt sich erneut die wirtschaftliche Ausrichtung des Turniers. Der riesige Markt, beste Infrastruktur, internationale Aufmerksamkeit – für FIFA und Vereine ein lukratives Geschäft. Doch aus sportlicher Sicht stellt sich die Frage: Geht es noch um den Wettbewerb oder nur ums Geld? Für Spieler, Trainer und Fans bleibt die Erkenntnis: Immer mehr Spiele könnten am Ende allen Beteiligten schaden.
