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Karl, Kane & Kompany: Bayern feiern lockeres 4:0 und schreiben Geschichte
Mit einem souveränen 4:0-Erfolg gegen Club Brügge bleibt der FC Bayern in der laufenden Saison makellos. Im Fokus: ein 17-jähriger Rekordknacker, ein treffsicherer Kapitän – und ein Trainer, der sich selbst gegen seinen „Lieblingsgegner“ beschenkt.

Lennart Karl schreibt Geschichte mit Traumtor à la Robben
Schon in der 5. Minute sorgte Lennart Karl für das erste Highlight des Abends – und für einen Eintrag in die Geschichtsbücher. Der 17-Jährige, seit wenigen Wochen im Profikader, traf mit einem starken Solo und einem linken Hammer in den Winkel zum 1:0 – ganz im Stil eines gewissen Arjen Robben. Damit ist Karl nun der jüngste deutsche und Münchner Torschütze in der Champions League. Auf der Tribüne hielt es Robben selbst nicht mehr auf dem Sitz.
Der Teenager wirbelte über den rechten Flügel, glänzte im Zusammenspiel mit Olise und sorgte dauerhaft für Gefahr. Nach 69 Minuten wurde er unter Standing Ovations ausgewechselt. Spätestens jetzt ist klar: Dieser Junge ist gekommen, um zu bleiben.
Kane trifft wieder – und wieder – und wieder
Harry Kane ist in bestechender Form. Nach Karls Führungstor nutzte er in der 14. Minute einen Abpraller zum 2:0 – sein 20. Saisontreffer im zwölften Pflichtspiel. Damit trifft der Kapitän der englischen Nationalmannschaft nun im achten Spiel in Folge – ein neuer persönlicher Rekord. Später scheiterte er noch am Pfosten (45.), vergab aber auch eine große Chance, als er Karl das zweite Tor wegnahm (58.).
Trotz allem bleibt Kane der offensive Fixpunkt bei Bayern – auch wenn er am Mittwochabend nicht immer die effizienteste Lösung war.

Díaz, Jackson und ein Kompany-Sieg mit Symbolik
Das 3:0 besorgte Luis Díaz in der 34. Minute nach Vorlage von Konrad Laimer – mit einem Lattenkracher, der gerade noch hinter die Linie sprang. Den Schlusspunkt setzte Joker Nicolas Jackson in der 79. Minute aus kurzer Distanz. Trainer Vincent Kompany, der am Vortag bis 2029 verlängert hatte, konnte sich über den perfekten Abend freuen – besonders, weil der Gegner ein spezieller war: Brügge ist der Erzrivale seines Jugendklubs Anderlecht, bei dem er auch seine Trainerkarriere startete.
Für Kompany war es der dritte Sieg in der laufenden Champions-League-Saison – nach Erfolgen gegen Chelsea (3:1) und Paphos (5:1). Doch die echten Prüfsteine folgen im November: Zuerst Paris Saint-Germain, dann Arsenal – beide auswärts.
Unruhe in der Kurve, Fokus auf dem Platz
Der Abend begann mit Misstönen: Die Brügge-Fans pfiffen Kompany aus, in der Münchner Südkurve wurde mit einem Banner erneut Kritik an der Personalie Boateng geübt. Doch das Spiel überlagerte schnell alles Nebengeräusch. Bayern dominierte über weite Strecken, ließ in der zweiten Hälfte etwas Tempo raus, aber kontrollierte das Geschehen souverän.
Brügges Bemühungen – angeführt vom U21-Vizeeuropameister Tresoldi – blieben weitgehend wirkungslos. Bayern war schlicht zu dominant.