2:2 gegen Niederlande
Frauenfußball heute Ergebnis: DFB-Frauen mit Wackelstart in die Nations League

Die deutsche Frauen-Nationalmannschaft startet mit einem 2:2 gegen die Niederlande ins EM-Jahr – ein Ergebnis, das Fragen aufwirft. Bundestrainer Christian Wück spricht von einem „Kollektivversagen“, erkennt aber auch positive Ansätze. Bis zur Europameisterschaft im Sommer bleibt viel zu tun.

DFB Kapitänin Giulia Gwinn im 2024er DFB Trikot der Damen (Foto Depositphotos.com)
DFB Kapitänin Giulia Gwinn im 2024er DFB Trikot der Damen (Foto Depositphotos.com)

Defensive Unsicherheiten und fahrlässige Chancenverwertung

Nach dem Remis in Breda zeigte sich das Team selbstkritisch. Besonders das zweite Gegentor – ein Produkt mangelnder Abstimmung – brachte Wück auf die Palme. „Der Lerneffekt ist da, aber wir hätten ihn gerne vermieden“, sagte der Bundestrainer. Kapitänin Giulia Gwinn schlug in die gleiche Kerbe: „Wir müssen defensiv stabiler werden.“ Gleichzeitig haperte es in der Offensive: Zu viele Chancen, zu wenig Ertrag. „Das müssen wir uns ankreiden“, so Gwinn.

Noch ist die Mannschaft eine Wundertüte. Der Vize-EM-Finalist von 2022 befindet sich im Umbruch – mit Lichtblicken, aber auch mit deutlichen Schwankungen.

Niederlande Frauen
N S S S N
2 : 2
Endergebnis
Deutschland Frauen
S S N S N
L. Beerensteyn
13'
L. Beerensteyn
66'
L. Schüller
45'+1'
Sjoeke Nüsken
50'
Tore
13'
45'
+1
50'
66'

Entwicklung erkennbar – Wück lobt Teamgeist

Trotz durchwachsener Leistung gab es positive Zeichen. Besonders auffällig: Die Spielerinnen analysierten bereits auf dem Platz ihre Fehler und bildeten in kritischen Momenten spontan Gesprächskreise. Ein Detail, das Wück zuversichtlich stimmt. „Das sind Schlüsselmomente“, lobte er. „Hier wächst eine echte Mannschaft zusammen.“

Auch für ihn selbst ist die Arbeit mit den DFB-Frauen Neuland. Aus dem Jugendbereich kommend, stellt er fest: „Hier wird auf einem anderen Level über Fußball diskutiert.“

Neue Führungsspielerinnen gesucht – Torhüter-Frage offen

Für mehr defensive Stabilität braucht es eine klare Hierarchie – und möglicherweise neue Führungsspielerinnen. Rebecca Knaak empfahl sich bei ihrem Länderspiel-Debüt als Stabilisatorin in der ersatzgeschwächten Innenverteidigung. „Ich bin extrem glücklich und dankbar“, sagte die 28-Jährige nach ihrem starken Auftritt.

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Im Tor entschied sich Wück gegen die Niederlande für die erfahrene Ann-Katrin Berger. Doch eine feste Nummer eins gibt es noch nicht. Ihre Leistung wurde gelobt, doch die beiden Gegentore durch Wolfsburgs Lineth Beerensteyn (13./66.) wurmten die Keeperin.

Österreich-Spiel als erste echte Standortbestimmung

Schon am Dienstag (18.15 Uhr, ZDF) wartet mit Österreich in Nürnberg die nächste Bewährungsprobe. Nach zwei Heimpleiten im Vorjahr gegen Australien und Italien soll diesmal der erste Sieg unter Wück her. „Wir wollen vor unseren Fans ein anderes Gesicht zeigen“, fordert Kapitänin Gwinn.

Besonderes Augenmerk liegt auf dem Kopfballspiel. Mit Lea Schüller, die gegen die Niederlande per Kopf traf, und Flankengebern wie Klara Bühl könnte dies eine neue Waffe werden. „Das muss ein Markenzeichen dieser Mannschaft sein“, fordert Wück.

Gegen Österreich gilt es, endlich die richtigen Antworten zu finden – defensiv stabiler, offensiv effizienter und mit einem klaren Statement Richtung EM.