DFB-Pressekonferenz heute: Bundestrainer Jogi Löw spricht über die Nachnominierung von Tah

Im neu bezogenen Mannschaftsquartier im französischen Evian-Resort fand am heutigen Mittwoch die erste Pressekonferenz des DFB statt. Joachim Löw hat in diesem Rahmen über die Nachnominierung von Jonathan Tah sowie über die Zielsetzung bei der EM 2016 und die Trainingsinhalte der kommenden Tage gesprochen. Außerdem gab der Bundestrainer Einblicke in das Innere der Nationalmannschaft.

Jogi Löw spricht über die Mannschaft und das Training bei der EM
Bundestrainer Joachim Löw auf der Pressekonferenz zur EM 2016 in Frankreich. / AFP PHOTO / PATRIK STOLLARZ

Nach dem bitteren Verletzungsaus von Antonio Rüdiger hat der DFB den Leverkusener Jonathan Tah nachnominiert. Gestern Abend hat Co-Trainer Marcus Sorg mit Tah telefoniert und sich über seinen aktuellen Fitnesszustand informiert. Tah war zu dieser Zeit im Urlaub in Miami. Dennoch sei er fit, versicherte der Abwehrspieler, schließlich habe er die vergangenen drei Wochen mit einem Personaltrainer zusammen hart gearbeitet. Zum Saisonfinale der Bundesliga war der Leverkusener noch durch eine Lebensmittelvergiftung außer Gefecht gesetzt gewesen. Während Toni Rüdiger für das EM-Auftaktspiel der deutschen Mannschaft am kommenden Sonntag gegen die Ukraine gesetzt war, wird sein Nachfolger im Team, Jonathan Tah, nicht in der Startformation stehen. Entweder werde Shkodran Mustafi für Rüdiger ins Team rücken, oder Benedikt Höwedes rücke von der Außen- in die Innenverteidigung, so Löw.

Training der Nationalmannschaft bei der EM 2016
Die deutsche Fußballnationalmannschaft im EM-Quartier in Evian-les-Bains. / AFP PHOTO / PATRIK STOLLARZ

Vor der Pressekonferenz leitete der Bundestrainer das Vormittagstraining des Tages. Nicht dabei gewesen seien Julian Weigl und Joshua Kimmich. Während Weigl über eine Muskelverhärtung in der Wade klage, sei Kimmich schwer erkältet. Vor allem Weigl könne ab morgen aber wohl wieder ganz normal mit der Mannschaft trainieren.
Fortschritte gibt es bei Mats Hummels zu vermelden. Er ist zwar noch nicht im Kadertraining, dafür aber erstmals wieder beim Training mit dem Ball aktiv gewesen. Heute Nachmittag stößt dann auch noch Lukas Podolski zum Team. Podolski hat Vaterschaftsurlaub bekommen, nachdem er am vergangenen Sonntagabend Vater einer gesunden Tochter geworden ist.

Spritzigkeit muss gesteigert werden

Nach dem Ausdauertrainingsprogramm während der vergangenen beiden Wochen stehe diese Woche die Verbesserung der Spritzigkeit auf dem Programm, sagte Joachim Löw. Zudem werde ein Schwerpunkt auf die Defensivarbeit und das Abfangen gegnerischer Konter gelegt. Daneben zögen sich während der gesamten Vorbereitung auf die EM schon das die Standardsituationen wie ein roter Faden durch das Training, daran werde sich auch während der kommenden Wochen nichts ändern. Im Gegenteil: Man habe sogar extra eine neue Übungsform für das Standardtraining entwickelt. Es sei eine Mischung aus Übung und Wettkampf, sodass die Spieler bei dieser Trainingsform besonders wach wären, da das Einstudieren von Standardsituationen sonst oft eintönig und dadurch nicht ganz so wirkungsvoll sei.
Das gesamte Training ist natürlich einem Ziel untergeordnet: dem Titelgewinn. Mit Blick auf die erste Etappe eines möglichen Titelgewinns, also dem Spiel gegen die Ukraine, sagte Löw: „Wenn wir unsere Stärken einbringen, werden wir einen erfolgreichen Auftakt haben.“

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Welche Rolle spielt Schweinsteiger noch?

Zum Ende der Pressekonferenz gewährte der Bundestrainer dann noch einen Blick in das interne Gefüge der Mannschaft. Nachdem er Toni Kroos als wichtigen Fixpunkt im deutschen Spiel gelobt hatte, philosophierte er ein wenig über die Führungsspieler im deutschen Team. Neben Kroos seien dies Jerome Boateng, Manuel Neuer, Sami Khedira und Mats Hummels. Sie alle stünden in der mannschaftsinternen Hierarchie ganz oben. Auch er respektiere diese Spieler sehr, weil sie alle das Zeug hätten, ein Team zu führen. Führung bedeute für ihn vor allem, dass man nicht nur auf sich selbst schaue, sondern den Blick auch auf die Andern lege und so gerade auch den jungen Spielern helfe, vorhandene Schwachstellen auszugleichen. Auffällig war, dass Löw seinen Mannschaftskapitän Bastian Schweinsteiger in dieser Aufzählung mit keiner Silbe erwähnt hat. Erst auf gesonderte Nachfrage ging der Bundestrainer auf den verletzten Schweinsteiger und seine wichtige Rolle während der vergangenen Turniere ein. Wieder aber erhärtete sich der Verdacht, dass Schweinis Stern, auch innerhalb der Mannschaft, am Verglühen ist. Wer Schweinsteiger am Sonntag als Kapitän auf dem Platz vertrete stehe schon fest, sagte Joachim Löw, bevor er den Namen jedoch in die Öffentlichkeit trage, wolle er ihn der Mannschaft mitteilen.

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  • Nils Römeling

    Nils Römeling, seit 2006 aktiv, hat sich als Autor und Betreiber mehrerer angesehener Fußballwebseiten etabliert. Diese Plattformen bieten umfassende Berichterstattung über diverse Aspekte des Fußballs – von der deutschen Nationalmannschaft über die Bundesliga bis hin zu internationalen Begegnungen und dem Frauenfußball. Er hatte das Privileg, bedeutende Fußballereignisse wie die Weltmeisterschaften 2010, 2014 und 2022 sowie die Europameisterschaften 2016 und 2021 live zu erleben und darüber zu berichten. In seiner Freizeit unterstützt er leidenschaftlich den FC Augsburg und besucht regelmäßig Spiele im Stadion.

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