Wie Löw vor der WM 2014?
Nagelsmanns Plan: Nations-League-Sieg als Startschuss zur WM 2026

Julian Nagelsmann nutzt das Final Four der Nations League als ersten echten Härtetest mit der deutschen Nationalmannschaft, am Mittwoch geht es gegen Portugal. In Herzogenaurach hat das Team Quartier bezogen – und der Bundestrainer hat klare Ziele: Titelgewinn jetzt und Erkenntnisse für die WM 2026 sammeln.

DFB Pressekonferenz 2025 - Julian Nagelsmann
DFB Pressekonferenz 2025 – Julian Nagelsmann

Nations League als Mini-WM: Was auf dem Spiel steht

Seit März bereitet Julian Nagelsmann die Nationalmannschaft auf die kommenden Herausforderungen vor. Mit dem Final Four der Nations League steht nun ein erster Prüfstein an. Am Freitag trifft Deutschland in Stuttgart auf Portugal – ein echtes Kaliber. Mit einem Sieg winkt das Finale gegen Spanien oder Frankreich. Für Nagelsmann ist es mehr als nur ein Turnier: Es ist eine Bühne, um Automatismen zu testen, Hierarchien zu festigen und das Team auf Titelkurs zu bringen. Das Ziel: Der erste Titel seit 2017.

Training im „Home Ground“: Neue Struktur und Fokus

Das neue DFB-Zentrum in Herzogenaurach bietet modernste Bedingungen – ein fester Standort mit Hotel, Trainingsplatz und Teamareal. Hier will Nagelsmann langfristig auf Kontinuität setzen. Der Trainer ließ die Nationalspieler bereits vor dem Turnier anreisen, arbeitete öffentlich mit über 4000 Fans und sprach erneut von einem „Etappenziel“. Für ihn steht die Nations League nicht nur sportlich im Fokus, sondern auch symbolisch: Es geht um den Wiederaufbau einer Mannschaft, die international wieder ernst genommen werden will.

Überraschungen im Kader: Burkardt fehlt, Führich dabei

Die Kader-Nominierung sorgte für Diskussionen. Besonders das Fehlen von Jonathan Burkardt, Toptorjäger beim FSV Mainz, wurde als Signal gewertet. Stattdessen setzt Nagelsmann auf Chris Führich vom VfB Stuttgart, der zuletzt im DFB-Pokal überzeugte. Ebenfalls dabei: Nick Woltemade, Neuling vom VfB. Verletzungsbedingt fehlen Antonio Rüdiger, Nico Schlotterbeck, Kai Havertz und Marc-André ter Stegen. Im Tor wird daher wohl Oliver Baumann beginnen – ein klares Zeichen an die jungen Kräfte.

WM 2026 im Blick: Druck und Erwartungen steigen

Nagelsmanns Bilanz seit Amtsantritt: zwölf Spiele, sechs Siege, vier Remis, zwei Niederlagen. Seine Spielidee wird langsam klarer, auch wenn nicht jeder Test gelungen ist. Für Fans und Experten bleibt entscheidend, wie sich das Team in einem echten Turniermodus präsentiert. Das Final Four soll die Antwort liefern. Der Trainer selbst betont: „Es ist keine Frage, ob wir gewinnen wollen – es ist der Anspruch.“