Fußball WM 2026: Wenn Weltmeister scheitern – Deutschlands WM-Aus wäre keine Ausnahme

Die deutsche Nationalmannschaft steht nach der 0:2-Pleite gegen die Slowakei erneut unter Druck. Die Qualifikation für die nächste Weltmeisterschaft ist in Gefahr – ein Szenario, das viele Fans für undenkbar halten. Doch ein Blick in die WM-Geschichte zeigt: Selbst die größten Fußballnationen sind nicht immun gegen das Scheitern. Auch Deutschland war bereits zweimal nicht dabei. Und bei anderen Weltmeistern sieht die Bilanz teils noch düsterer aus.

Wird Deutschland wieder Fußball-Weltmeister? © AFP
Wird Deutschland wieder Fußball-Weltmeister? © AFP

Deutschlands WM-Abstinenz: Zwei bittere Kapitel

Die erste WM ohne deutsche Beteiligung gab es 1930. Uruguay lud zur Premiere, aber der DFB verzichtete. Eine Qualifikation gab es damals nicht – wer mitspielen wollte, musste sich auf eine wochenlange Schiffsreise nach Südamerika einlassen. Für Deutschland offenbar zu aufwendig. Nur vier europäische Nationen machten sich auf den Weg. Die deutschen Fans feierten derweil einen anderen Helden: Max Schmeling wurde im Juni 1930 Box-Weltmeister.

Das zweite Mal fehlte Deutschland 1950 – diesmal gezwungenermaßen. Nach dem Zweiten Weltkrieg war die Bundesrepublik von der FIFA ausgeschlossen. Erst im Herbst desselben Jahres wurde der neu gegründete DFB wieder aufgenommen. Uruguay hatte zu diesem Zeitpunkt bereits zum zweiten Mal den Titel geholt. Erst im November 1950 durfte Deutschland wieder ein Länderspiel bestreiten – ein 1:0 gegen die Schweiz in Stuttgart.

Brasilien – Der einzige Dauerbrenner

Seit 1930 war Brasilien bei jeder einzelnen Weltmeisterschaft vertreten. Keine andere Nation kann diese Kontinuität vorweisen. Die „Seleção“ ist mit fünf Titeln Rekordweltmeister und führt auch die WM-Ewigenliste mit 76 Siegen in 114 Spielen an. Dahinter folgt Deutschland mit 68 Siegen aus 112 Partien und vier gewonnenen Titeln. Während andere große Nationen immer wieder Pausen einlegten oder scheiterten, bleibt Brasilien die einzige Konstante im WM-Zirkus.

Argentinien und Italien: Titelträger mit Aussetzern

Argentinien steht aktuell glänzend da – als amtierender Weltmeister mit insgesamt drei Titeln. Doch die „Albiceleste“ musste viermal zuschauen: 1938, 1950 und 1954 verzichtete man freiwillig, 1970 scheiterte man überraschend in der Qualifikation an Peru und Bolivien.

Italien hat sogar vier Weltmeistertitel – war aber ebenfalls viermal nicht dabei. Besonders schmerzhaft: Das Scheitern 2018 gegen Schweden und 2022 gegen Nordmazedonien. Zuvor hatte man bereits 1958 die Quali gegen Nordirland verpasst. Auch Italien zählte 1930 zu den Nicht-Teilnehmern.

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Frankreich, England, Spanien – sechs Auszeiten pro Nation

Frankreich, England und Spanien teilen sich eine weitere unerfreuliche Statistik: Alle drei Weltmeister verpassten jeweils sechs Mal die Teilnahme an einer WM. Frankreich scheiterte unter anderem an Jugoslawien, Schweden oder Bulgarien. England hielt das Turnier in den Anfangsjahren für unter seiner Würde und musste später Quali-Pleiten gegen Polen oder Norwegen hinnehmen. Spanien wiederum war 1930 nicht dabei, wurde 1938 wegen des Bürgerkriegs ausgeschlossen und scheiterte mehrfach an Ländern wie Belgien oder Jugoslawien.

Uruguay – Der Titelträger mit der schwächsten Bilanz

Uruguay ist zweifacher Weltmeister – aber auch der Champion mit den meisten verpassten WM-Turnieren. Nur 14 Mal war die „Celeste“ bei einer Endrunde vertreten. Sechsmal scheiterte man in der Qualifikation. Besonders bitter: 2006 verpasste Uruguay die Teilnahme am Turnier in Deutschland im Elfmeterschießen gegen Australien – Dario Rodríguez vom FC Schalke 04 war einer der Unglücksraben vom Punkt.