Nationalspieler Karim Bellarabi erneut in der Startelf gegen Irland heute

Karim-Bellarabi

Fußball ist ein schnelllebiges Geschäft geworden, in dem oftmals Kleinigkeiten über eine erfolgreiche oder eben eine gescheiterte Karriere entscheiden können. Nicht selten kommt es vor, dass so mancher Trainer sich im Nachhinein über eine Fehleinschätzung oder Fehlbehandlung eines Spielers ärgert – besonders dann, wenn der Spieler es letztlich zu einem ganz großen Shootingstar bringt. Das beste Beispiel für diese Aussage ist Karim Bellarabi, der am Samstag in Warschau beim EM-Qualifikationsspiel der deutschen Nationalelf gegen Polen sein Debut im Trikot der DFB-Elf feierte.

Die deutsche Startelf: Manuel Neuer – Antonio Rüdiger, Mats Hummels, Jérome Boateng, Erik Durm – Matthias Ginter, Toni Kroos – Karim Bellarabi, Mario Götze, Julian Draxler – Thomas Müller

Ein Abend mit gemischten Gefühlen

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Zugegeben, das Debut im Trikot der Nationalelf hatte sich Karim Bellarabi sicherlich anders vorgestellt. Am Ende 0:2 gegen Polen unterlegen und dennoch eine sehr gute Leistung gezeigt – zweifelsohne ein Abend mit gemischten Gefühlen für den 24-jährigen Mittelfeldstar von Bayer Leverkusen. Dieser jedoch weiß aus eigener Erfahrung, dass es im Fußball schnell gehen kann. In der letzten Saison noch von der Werkself an Aufsteiger Eintracht Braunschweig ausgeliehen, durchlebte Bellarabi auch bei den Niedersachsen wechselhafte Zeiten. Drei Minuten, exakt jene kleine Zeitspanne erschein Bellarabi einmal zu spät zu einem Mannschaftsfrühstück. Nun wird es Menschen geben, die dies als unerheblich betrachten – nur gehört der Braunschweiger Trainer Lieberknecht zu Bellarabis Unglück nicht zu dieser Sorte Mensch. Die drei Minuten waren ausreichend für den Trainer, um an Bellarabi ein Exzempel in puncto Mannschaftsdisziplin zu statuieren.

Das Image war geboren

Für Lieberknecht waren diese drei Minuten Verspätung Grund genug, den Mittelfeldmann aus Leverkusen nur noch sporadisch einzusetzen. Dass dieser danach stets überpünktlich zu den mannschaftlichen Mahlzeiten erschien änderte am Standpunkt des Chefs auch nichts mehr. Die Folge: Bellarabi bekam das Image eines schwierigen Charakters. Das Talent mochte ihm zwar keiner absprechen – aber sein schwieriger Charakter würde seinen Durchbruch verhindern. Wer nicht einmal mehr beim Aufsteiger Braunschweig regelmäßig spielt, der wird doch sicherlich erst Recht in Leverkusen nichts mehr werden. Doch Bellarabi hat es allen – im wahrsten Sinne des Wortes – gezeigt!

Der Durchbruch

Nach dem Abstieg der Niedersachsen kehrte Mittelfeldmann Bellarabi hochmotiviert zu seinem Arbeitgeber aus Leverkusen zurück und fiel dort sofort durch konstante und überdurchschnittlich gute Leistungen auf. Der Saisonstart der Werkself war ebenso vielversprechend wie die Bellarabis Leistungen sodass es nur eine Frage der Zeit war bis Bundestrainer Jogi Löw auf den jungen Mittelfeldshootingstar aufmerksam wurde. Dieser nominierte ihn prompt für die Länderspiele gegen Polen und Irland. Ob Braunschweigs Trainer Lieberknecht dieses Länderspiel verfolgt hat ist ungeklärt jedoch wird er sicherlich, sofern er das Länderspiel gesehen hat, eingestehen, dass Bellarabi ein belebendes Element im Offensivspiel der deutschen Mannschaft war und großen Anteil an den deutschen Chancen hatte. Dass die Partie am Ende mit 0:2 verloren ging kann man beim besten Willen nicht Bellarabi anlasten – obgleich der Elf von Jogi Löw kein Tor gelang so sorgte der Debütant immer wieder für gefährliche Aktionen durch sein technisch starkes und schnelles Spiel!

Es ist letztlich nicht verwunderlich dass Bundestrainer Löw trotz der Niederlage hinterher voll des Lobes für den Debütanten war. Für das Länderspiel gegen Irland ist Bellarabi, der mit seiner Spielanlage den deutschen Fußball der Zukunft repräsentiert, fest eingeplant und es bleibt ihm zu wünschen, dass diese Partie einen besseren Ausgang für die deutsche Elf haben wird!

Fotoquelle: By Fuguito (Own work) [CC-BY-SA-4.0], via Wikimedia Commons

Wer schreibt hier?

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  • Nils Römeling

    Nils Römeling, seit 2006 aktiv, hat sich als Autor und Betreiber mehrerer angesehener Fußballwebseiten etabliert. Diese Plattformen bieten umfassende Berichterstattung über diverse Aspekte des Fußballs – von der deutschen Nationalmannschaft über die Bundesliga bis hin zu internationalen Begegnungen und dem Frauenfußball. Er hatte das Privileg, bedeutende Fußballereignisse wie die Weltmeisterschaften 2010, 2014 und 2022 sowie die Europameisterschaften 2016 und 2021 live zu erleben und darüber zu berichten. In seiner Freizeit unterstützt er leidenschaftlich den FC Augsburg und besucht regelmäßig Spiele im Stadion.

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