DFB Kader
„Krasser Moment“: Bisseck verpasste Anruf von Nagelsmann

Yann Aurel Bisseck: Vom Fast-Aus zum Nationalspieler – eine Karriere voller Wendepunkte

Es ist eine Geschichte, wie sie der Fußball nur selten schreibt: Yann Aurel Bisseck, einst als Supertalent beim 1. FC Köln gefeiert, stand zwischenzeitlich kurz vor dem Karriereende – und feiert nun seine erste Nominierung für die deutsche A-Nationalmannschaft. Besonders emotional: Sein mögliches Debüt könnte ausgerechnet in Mailand stattfinden, seiner neuen sportlichen Heimat.

Yann Aurel Bisseck von Inter Mailand in Rom am 16.12.2024 (Foto Depositphotos.com)
Yann Aurel Bisseck von Inter Mailand in Rom am 16.12.2024 (Foto Depositphotos.com)

Die verpasste Nachricht – und ein besonderer Anruf

Als Julian Nagelsmann Bisseck ins DFB-Team berief, bekam der 24-Jährige davon zunächst nichts mit. Der Grund? Training. „Ich habe erst in der Kabine auf mein Handy geschaut und gesehen, dass ich einen verpassten Anruf hatte – von Julian Nagelsmann“, erzählt Bisseck bei Sport1. „Das war ein krasser Moment.“

Doch der Bundestrainer hatte eine Nachricht hinterlassen – eine, die Bissecks Karriere auf eine neue Stufe heben sollte. Für den gebürtigen Kölner, der alle Jugendteams des DFB durchlief, ist die Berufung eine riesige Ehre. „Den Adler auf der Brust zu tragen, ist etwas ganz Besonderes“, sagt er. „Das ist einer der glücklichsten Momente meiner Karriere.“ Deutschland wird im neuen DFB Sondertrikot 2025 spielen – es könnte das erste DFB-Trikot für Bisseck sein, die Trikotnummer ist noch nicht bekannt.

Ein steiniger Weg voller Rückschläge

Bissecks Reise ins Rampenlicht verlief alles andere als geradlinig. 2017 schrieb er Geschichte: Mit 16 Jahren und 362 Tagen wurde er der jüngste Bundesliga-Spieler des 1. FC Köln. Doch statt eines kometenhaften Aufstiegs folgte die Ernüchterung. In Köln kam er nicht zum Zug, Leihen nach Kiel, Roda JC und Guimarães brachten nicht den erhofften Durchbruch.

Dann der Tiefpunkt: In Portugal dachte Bisseck ernsthaft daran, den Fußball aufzugeben. „Ich habe überlegt, Medizin zu studieren“, gesteht er. Doch er kämpfte weiter – und fand in Dänemark bei Aarhus GF zurück in die Spur. Dort spielte er sich in den Fokus größerer Klubs.

Der Wechsel zu Inter Mailand 2023 war ein Risiko – doch eines, das sich auszahlte. In der Serie A überzeugte der robuste Innenverteidiger mit starken Leistungen, verdiente sich Spielzeit in der Champions League – und nun die Anerkennung des Bundestrainers.

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Premiere in Mailand? Ein besonderes Szenario

Bissecks märchenhafte Geschichte könnte am 20. März ein weiteres Kapitel bekommen. Deutschland trifft in der Nations League auf Italien – und das Spiel steigt im legendären Giuseppe-Meazza-Stadion, Bissecks Heimspielstätte mit Inter.

„Dass ich jetzt gegen Italien dabei bin und das Spiel in meinem Wohnzimmer stattfindet, macht es noch spezieller“, sagt er mit einem Lächeln.

Ob er tatsächlich sein Debüt feiern wird, bleibt abzuwarten. Doch eines steht fest: Yann Aurel Bisseck hat seinen Platz in der Nationalmannschaft mit harter Arbeit verdient – und seine Reise ist noch lange nicht zu Ende.