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Deutschlands U21-Nationalteam trifft im EM-Viertelfinale am Sonntag (21.00 Uhr, live bei Sat.1) auf Italien. Nach einer starken Vorrunde mit drei Siegen steht Trainer Antonio Di Salvo nun vor der kniffligen Frage, welche Formation er ins Rennen schickt – der gesamte Kader ist einsatzbereit. Das Duell gegen die Azzurrini verspricht nicht nur sportlich Spannung, sondern hat für einige Spieler auch eine besondere persönliche Note.

Volles Aufgebot: Di Salvo kann aus dem Vollen schöpfen
Vor dem K.o.-Spiel in Dunajska Streda hat sich die personelle Situation im DFB-Team deutlich entspannt. Torjäger Nick Woltemade ist nach einer Pause wieder fit, Abwehrchef Max Rosenfelder kehrt nach Gelbsperre zurück, und Keeper Noah Atubolu hat seine Krankheit überwunden. „Es gibt nichts Schöneres als Trainer, wenn man weiß, dass man sich auf jeden verlassen kann“, so Di Salvo. Für ihn bedeutet das: Er hat die Qual der Wahl. Nach dem 3:0 gegen Slowenien und dem 4:2 gegen Tschechien sah es zunächst nach einer festen Formation aus. Doch gegen England (2:1) setzte der Coach komplett auf Rotation – und auch die vermeintliche zweite Garde überzeugte.
Wer steht in der Startelf? Spannende Entscheidungen stehen an
Klar ist: Atubolu, Rosenfelder und Woltemade werden in die Anfangsformation zurückkehren. Besonders im Sturmzentrum dürfte es spannend werden, denn Nicoló Tresoldi, gebürtiger Italiener, brennt auf dieses Duell. Auf der Doppelsechs sind Kapitän Eric Martel und Rocco Reitz gesetzt. Auf den Außenbahnen könnte es Bewegung geben: Ansgar Knauff überzeugte zuletzt mit einem Tor und einer Vorlage gegen England und könnte sich gegen Brajan Gruda oder Paul Nebel durchsetzen. Auch in der Abwehr gibt es Optionen: Lukas Ullrich könnte Nathaniel Brown ersetzen, in der Innenverteidigung ist Tim Oermann eine Alternative zu Bright Arrey-Mbi.
Topform und Selbstbewusstsein: Woltemade heiß auf Italien
Nick Woltemade geht mit breiter Brust in die Partie. Mit vier Toren und zwei Assists ist der Stuttgarter bislang der herausragende Akteur des Turniers. Nach Fußproblemen ist er nun wieder bereit: „Ich fühle mich frisch und habe unheimlich Bock auf das Spiel. Hoffentlich können wir die nächste Top-Nation aus dem Weg räumen.“ Trotz makelloser Vorrunde mit neun Punkten und der einzigen Maximalausbeute im Turnier stapelt das Team jedoch tief. „Viele wollen den Titel holen, wir auch – aber Italien wird schwer genug“, so Di Salvo.
Italien als harte Nuss: Taktisches Duell auf Augenhöhe
Die Azzurrini zeigten sich bislang defensivstark. Nur vier Gegentore in der EM-Qualifikation und bisher erst eines im Turnier sprechen für ihre Stabilität. „Es wird auf Kleinigkeiten ankommen“, betont Di Salvo. Dennoch bringt Deutschland offensive Wucht mit: „Wir haben sehr viele Tore geschossen, sind schwer zu verteidigen“, sagt Woltemade. Historisch gesehen könnte das ein gutes Omen sein: In den bisherigen beiden U21-EM-Duellen (2009, 2017) gewann am Ende jeweils Deutschland den Titel. Woltemade grinst: „Das Omen kann gerne so bleiben. Unser Ziel ist klar: Finale in Bratislava – und dann wollen wir gewinnen.“