DFB Stürmerin und Kapitänin Alexandra Popp hat sich entschieden, ihre Karriere in der Nationalmannschaft zu beenden. Mit 67 Toren in 144 Länderspielen hat die 33-jährige Kapitänin einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Popp war nicht nur Spielführerin, sondern auch eine entscheidende Figur auf und neben dem Platz. Insbesondere ihr Beitrag zum Gewinn der olympischen Goldmedaille 2016 bleibt unvergessen. Damit geht der Neuaufbau der Frauen-Nationalmannschaft weiter.

Der Deutsche Fußball-Bund plant, die offizielle Bekanntgabe ihres Rücktritts in dieser Woche zu machen. Damit steht fest, dass Popp bei der bevorstehenden Europameisterschaft im nächsten Jahr in der Schweiz nicht mehr für die deutsche Auswahl auflaufen wird. Trainer Christian Wück muss nun ohne diese erfahrene Spielerin auskommen. Möglicherweise wird Giulia Gwinn, derzeit bei Bayern München, die neue Mannschaftsführerin. Popps Entscheidung markiert das Ende einer beeindruckenden internationalen Karriere, die mit einem Bronzeerfolg bei den Olympischen Spielen in Frankreich dieses Sommers einen würdigen Abschluss fand.
Vertrag bis Saisonende in Wolfsburg
Popp, deren Vertrag beim VfL Wolfsburg am Ende der Saison ausläuft, hatte in der Vergangenheit häufig mit Verletzungen zu kämpfen. Die Zukunft der Spielerin im DFB-Team war unklar. In einem Interview ließ sie offen, in welche Richtung ihre Zukunft gehen könnte und gab an, noch etwas Zeit für ihre Entscheidung zu benötigen.
Ihr Debüt in der deutschen Nationalmannschaft gab Popp am 17. Februar 2010. Kurz darauf erzielte sie ihre ersten Tore für das Team. Ihre Karriere beim DFB begann jedoch früher. Mit der U17 wurde sie 2008 Europameisterin und mit der U20 gewann sie 2010 die Weltmeisterschaft im eigenen Land. In diesem Turnier erzielte Popp zehn Tore und wurde als Torschützenkönigin sowie beste Spielerin mit dem „Goldenen Ball“ ausgezeichnet.
Nach der Weltmeisterschaft 2011 in Deutschland wechselte die gebürtige Gevelsbergerin vom FCR Duisburg nach Wolfsburg. Die WM 2019 in Frankreich markierte ihr erstes Turnier als Kapitänin der DFB-Auswahl. Nun muss Bundestrainer Wück, der am 25. Oktober gegen Europameister England in Wembley an der Seitenlinie steht, möglicherweise ohne Popp planen. Diese half in den letzten Jahren auch häufig im defensiven Mittelfeld aus. Es besteht jedoch die Möglichkeit, dass das Spiel in London sowie das Duell drei Tage später in Duisburg gegen Australien als Abschiedsspiele für Popp dienen könnten.
Wie ihre Zukunft beim VfL Wolfsburg nach Saisonende aussieht, bleibt ungewiss. VfL-Direktor Ralf Kellermann äußerte gegen Ende der letzten Saison die Hoffnung, dass Popp bei Gesundheit weiterhin Teil des Teams bleibt. Er hält es für möglich, dass sie auch über 2025 hinaus am geplanten Umbruch beteiligt sein könnte.
Ein denkbarer Weg für Popp wäre, den Verein nach dem Ende ihrer aktiven Karriere in einer anderen Funktion zu unterstützen. Kellermann deutete an, dass der Klub bemüht sein sollte, sie mit ihrer großen Ausstrahlung auch nach ihrer aktiven Zeit im Verein zu halten.
