Alexandra Popp vor der Frauen-EM 2025: „Vom Vorrunden-Aus bis zum Titel ist alles drin“

Alexandra Popp zeigt sich vor dem Start der Fußball-EM der Frauen in der Schweiz (2. bis 27. Juli) optimistisch – trotz schwieriger Voraussetzungen. Die ehemalige DFB-Kapitänin traut der deutschen Mannschaft grundsätzlich alles zu, warnt aber auch vor den Herausforderungen der Vorrunde.

Alexandra Popp Deutschland, 11 jubelt über das Tor zum 1:1 Ausgleich gegen Südkorea Copyright: xEibner-Pressefoto/Memmlerx EP_MMR Imago
Alexandra Popp Deutschland, 11 jubelt über das Tor zum 1:1 Ausgleich gegen Südkorea Copyright: xEibner-Pressefoto/Memmlerx EP_MMR Imago

Schwierige Gruppe, aber viel Potenzial

Die deutsche Nationalelf trifft in Gruppe C auf Polen, Dänemark und Schweden – eine Konstellation, die laut Popp „schon schwer“ ist. Trotzdem sieht sie die grundsätzliche Qualität des Teams als weiterhin hoch an. „Die Qualität hat sich nicht großartig verändert. Da steckt viel drin“, sagt sie gegenüber dem „kicker“. Zwar liefen die bisherigen Auftritte der DFB-Frauen nicht optimal, doch daran wolle sie keine endgültige Prognose knüpfen. Sie erinnert daran, dass auch vor der erfolgreichen EM 2022 wenig auf einen Finaleinzug hindeutete.

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Team
B
S
U
N
Tore
GT
TD
Pkt.
1
3
3
0
0
8
1
7
9
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5
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3
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3
4
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0
0
3
3
6
-3
0

Die ganze Bandbreite ist möglich

Popp sieht die Situation offen wie selten zuvor. Zwischen einem frühen Ausscheiden und dem ganz großen Wurf sei alles möglich. „Ich denke, vom Aus in der Vorrunde bis zum EM-Titel ist wirklich alles drin.“ Entscheidend sei, dass die Mannschaft ihre Stabilität finde und Sicherheit im Spiel aufbaue. Der Wille zum Titelgewinn sei jedenfalls vorhanden – und das nötige Potenzial ebenfalls.

Rückblick mit Stolz und Wehmut

Ihre eigene letzte EM im Jahr 2022 in England bleibt für Popp ein emotionales Kapitel. Verletzungsbedingt musste sie das Finale gegen den Gastgeber (1:2 n.V.) von der Seitenlinie aus verfolgen. Trotzdem blickt sie mit Stolz zurück: „Wir haben ein gutes Finale gespielt, und ich war mir eigentlich sicher, wenn wir es bis in die Verlängerung schaffen, dann gewinnen wir auch.“ Die bittere Niederlage sei schwer zu verdauen gewesen, doch das erreichte Finale sei ein großer Erfolg gewesen, gerade weil kaum jemand mit der Mannschaft gerechnet hatte.

Mehr als ein Titel: Der Schub für den Frauenfußball

Für Popp ist das größte Vermächtnis der EM 2022 nicht der sportliche Erfolg, sondern der gesellschaftliche Effekt. Die Begeisterung in Deutschland sei „das Schöne“ gewesen. „Wir haben die Begeisterung für den Frauenfußball wieder entfacht. Danach ist so viel passiert in Deutschland. Das ist schon mehr wert als ein Titel“, so die Stürmerin des VfL Wolfsburg. Diese Entwicklung sieht sie als nachhaltig und wegweisend für die Zukunft des Frauenfußballs in Deutschland.