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Binnen 24 Stunden stehen im deutschen Frauenfußball zwei richtungsweisende Entscheidungen an: Im Nations-League-Finale treffen die DFB-Frauen auf Spanien – und fast zeitgleich entscheidet die UEFA über den Austragungsort der Europameisterschaft 2029. Für das deutsche Team geht es nicht nur um einen Titel, sondern auch um ein starkes Signal für die Bewerbung um die Heim-EM.

Das Estadio Metropolitano als Bühne für den nächsten Schritt
Das Finalrückspiel gegen Spanien steigt in einem Stadion von besonderer Symbolkraft: Das Estadio Metropolitano in Madrid, Heimat von Atlético, bietet Platz für 70.000 Zuschauer – und wird am Dienstagabend zur großen Bühne für das DFB-Team. Bundestrainer Christian Wück sprach im Vorfeld von einem „ganz besonderen Moment“ und betonte die Bedeutung solcher Spiele für die Entwicklung seiner Mannschaft. Spanien rechnet mit über 50.000 Fans, für die deutschen Spielerinnen ist das mehr als nur ein Spiel – es ist Anerkennung für die zuletzt gezeigten Leistungen.
Viel Kampf, wenig Ertrag: Das Hinspiel endete torlos
Das Hinspiel in Kaiserslautern endete trotz vieler guter Chancen 0:0 – auch, weil das deutsche Team kämpferisch auftrat. Elisa Senß überzeugte im defensiven Mittelfeld mit ihrer Präsenz und brachte Spaniens Kombinationsspiel phasenweise ins Stocken. Wück lobte den Teamgeist und sieht keinen Grund, taktisch viel zu ändern: „Mutig bleiben“ lautet seine Devise. Die Favoritenrolle liegt zwar aufgrund der individuellen Qualität bei Spanien, doch der couragierte Auftritt im Hinspiel lässt auch in Madrid auf eine Überraschung hoffen.
UEFA Nations League Spielplan im Finale
EM 2029: Deutsche Bewerbung im Fokus
Direkt nach dem Finale fällt in Nyon die Entscheidung über den EM-Gastgeber 2029. Der DFB tritt mit starken Argumenten an: volle Stadien wie in Kaiserslautern, steigendes Interesse am Frauenfußball und passende Infrastruktur. Acht Städte – darunter München, Frankfurt und Köln – sind als mögliche Austragungsorte vorgesehen. Christian Wück, der mit zur deutschen Delegation reist, setzt auf den positiven Eindruck, den die DFB-Frauen zuletzt hinterlassen haben: „Wir können die Menschen mit unserem Spiel begeistern.“
Heim-EM als Vision für die nächste Generation
Für Spielerinnen wie Franziska Kett wäre eine Heim-EM der nächste große Meilenstein. Die 21-jährige Außenverteidigerin vom FC Bayern gehört zu den Aufsteigerinnen der Saison und sieht in einem Turnier im eigenen Land eine riesige Chance – sportlich wie emotional. Die EM 2029 wäre auch ein Antrieb für viele junge Talente, die sich nun im Schatten der Nationalmannschaft entwickeln.