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Revanche im Visier: Frauen Fußball-Nationalmannschaft bereitet sich auf Spanien vor
Mit den Finalspielen der UEFA Women’s Nations League gegen Spanien steht für die deutsche Frauen Fußball-Nationalmannschaft eine echte Standortbestimmung bevor. Nach dem enttäuschenden EM-Aus gegen die Ibererinnen will das Team zeigen, dass es aus dem Rückschlag gelernt hat. Nicole Anyomi und Rebecca Knaak blicken im Vorfeld auf die Herausforderung – selbstbewusst, aber mit dem nötigen Respekt.

Nicole Anyomi – Selbstbewusstsein nach Rückkehr und Reifeprozess
Nicole Anyomi ist nach langer Verletzungspause zurück im Nationalteam und bringt sichtlich Spielfreude mit. „Ich habe auf meinen Körper gehört“, sagt die Offensivspielerin, die eine lange Knieverletzung überstanden hat. Die positive Stimmung innerhalb der Mannschaft sei spürbar – nicht zuletzt wegen der hohen Wertschätzung, die sie sowohl beim DFB als auch in Frankfurt erfährt.
Ihr Tor gegen Frankreich – inzwischen nominiert für das „Tor des Monats“ – unterstreicht ihre aktuelle Form. Doch gegen Spanien geht es weniger um Highlight-Szenen als um Effizienz: „Wir müssen effektiver vor dem Tor sein“, betont Anyomi. Im letzten Duell habe man schon mithalten können – jetzt soll der entscheidende Schritt folgen.
UEFA Nations League Spielplan im Finale
Rebecca Knaak sieht Fortschritte – und eine offene Rechnung
Auch Rebecca Knaak kehrt nach einer Verletzungspause zurück. Für sie steht vor allem das Kollektiv im Vordergrund: „Ich nehme jede Rolle an, die das Trainerteam für mich vorsieht.“ Dass der Konkurrenzkampf im Team groß ist, sieht sie als Stärke. Ihr Ziel ist klar: „Wir wollen Spanien ein Duell auf Augenhöhe liefern.“
Die Lehren aus dem EM-Aus sind gezogen. Mutiger im Ballbesitz, mehr spielerische Lösungen und Ruhe – das sind die Punkte, an denen die Frauen Fußball-Nationalmannschaft laut Knaak gearbeitet hat. „Wir haben uns weiterentwickelt und freuen uns darauf, das auf höchstem Niveau zu testen“, sagt sie.
Neue Chance im besonderen Modus
Der Modus der UEFA Women’s Nations League mit Hin- und Rückspiel im Finale sei ungewöhnlich, werde vom Team aber als Chance verstanden. „Zwei Spiele auf Topniveau – das hilft unserer Entwicklung“, meint Knaak. Der Titel ist das Ziel, aber ebenso wichtig ist die Erkenntnis, wo man international steht.
Mit Rückkehrerin Ann-Katrin Berger im Tor ist die Mannschaft defensiv gut gerüstet. Auch Stina Johannes habe zuletzt überzeugt. Die Konkurrenz ist also nicht nur im Mittelfeld oder Sturm groß – ein Luxusproblem, das Bundestrainer Christian Wück wohl gern hat.
Analyse: Spanien als Gradmesser für neuen Kurs
Spanien bleibt das Maß der Dinge im Frauenfußball – spielstark, taktisch ausgereift und individuell besetzt. Für Deutschland bietet sich jetzt die Gelegenheit, mit neuer Struktur und mentaler Frische gegenzuhalten. Die zentrale Frage: Kann die Frauen Fußball-Nationalmannschaft unter Druck endlich wieder auf Topniveau bestehen?
Die Spiele gegen Spanien werden nicht nur ein sportlicher Test, sondern auch ein Gradmesser für die neue Ära unter Christian Wück. Ein Titel wäre Bonus – der eigentliche Gewinn könnte aber das Selbstvertrauen für die kommenden Aufgaben sein.