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Der Fall Karim Adeyemi sorgt für Schlagzeilen – nicht wegen sportlicher Leistungen, sondern wegen eines Strafbefehls über 450.000 Euro. Der Nationalspieler wurde wegen illegalen Waffenbesitzes verurteilt. Doch war alles nur ein Missverständnis? Die Justiz sieht es anders – der DFB bleibt dennoch gelassen.

Strafbefehl über 450.000 Euro: Was Adeyemi vorgeworfen wird
Der Dortmunder Offensivspieler wurde zu einer Geldstrafe von 60 Tagessätzen à 7.500 Euro verurteilt. Der Grund: Bei ihm wurden ein verbotener Schlagring sowie ein Taser entdeckt – beides nach deutschem Waffenrecht illegal. Die Ermittlungen kamen allerdings nur durch einen Zufall ins Rollen. Laut Medienberichten nahm ein Freund von Adeyemi irrtümlich ein falsches Paket mit auf eine Reise nach Griechenland – statt Kosmetik fand sich darin eine sogenannte „Mystery Box“, die der BVB-Profi angeblich bei TikTok bestellt hatte. Beim Sicherheitscheck am Flughafen flogen die Waffen auf, die Polizei kam über Sprachnachrichten auf Adeyemi als Besitzer.
Völler übt Kritik, stärkt Adeyemi aber den Rücken
Rudi Völler, DFB-Sportdirektor, zeigte sich nach dem Vorfall wenig überrascht, dass Adeyemi den Strafbefehl zunächst nicht thematisierte. Das Schreiben stammt bereits vom 30. Oktober. „Weil er natürlich gehofft hat, dass es nicht rauskommt. Das ist ja logisch“, sagte Völler gegenüber dem ZDF. Trotz der klaren Worte („Das ist naiv oder dumm“) stellt sich der Verband hinter den Spieler. Für Völler war es ein „dummer Fehler“, aber keiner, der Adeyemis Weg in der Nationalmannschaft stoppen soll.
DFB will an Adeyemi festhalten – trotz öffentlicher Diskussion
Obwohl Adeyemi gegen die Slowakei zuletzt nicht zum Einsatz kam, sehen die DFB-Verantwortlichen weiterhin Potenzial. Völler erklärte, der Spieler habe sich in der Nationalmannschaft gut entwickelt und man wolle ihm weiterhin Vertrauen schenken. Kritik gibt es trotzdem – nicht nur wegen des Vorfalls, sondern auch wegen der fehlenden Offenheit im Umgang damit. Völler verweist in dem Zusammenhang auch auf eine zunehmende „Empörungskultur“ in Deutschland, die er kritisch sieht.
Kramer mit provokantem Kommentar – späterer Rückzieher
Für zusätzlichen Wirbel sorgte ZDF-Experte Christoph Kramer, der vor dem Länderspiel in Leipzig scherzte, er habe „an eine Panzerfaust im Keller“ gedacht, als er von der Geldstrafe hörte. Danach ruderte er zurück und stellte klar, dass Waffen grundsätzlich nichts im Alltag zu suchen haben – und forderte mehr Achtsamkeit: „Waffen gehören einfach nicht in diese Welt, seid lieb zueinander.“