DFB Sportdirektor Völler will Adeyemi „nicht verdammen“ – „Junge Spieler machen Fehler“

Karim Adeyemi und der DFB: Kritik, Gespräch – aber kein Rauswurf

Nach seinem Ärger mit der Justiz bleibt Karim Adeyemi vorerst Teil des Nationalteams. DFB-Sportdirektor Rudi Völler äußerte sich nach dem klaren 6:0-Sieg gegen die Slowakei zur Situation des Dortmunders – mit klaren, aber versöhnlichen Worten.

Deutschlands Stürmer Jamal Musiala (2L) jubelt nach dem vierten Tor seiner Mannschaft mit seinen Teamkollegen, dem deutschen Mittelfeldspieler Karim Adeyemi (2R), dem deutschen Mittelfeldspieler Florian Neuhaus (L) und dem deutschen Stürmer Florian Wirtz, während des Fußballspiels der Gruppe J in der Qualifikation zur FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Katar 2022 zwischen Nordmazedonien und Deutschland in der Toshe Proeski National Arena in Skopje am 11. Oktober 2021. (Foto von Nikolay DOYCHINOV / AFP)
Deutschlands Stürmer Jamal Musiala (2L) jubelt nach dem vierten Tor seiner Mannschaft mit seinen Teamkollegen, dem deutschen Mittelfeldspieler Karim Adeyemi (2R), dem deutschen Mittelfeldspieler Florian Neuhaus (L) und dem deutschen Stürmer Florian Wirtz, während des Fußballspiels der Gruppe J in der Qualifikation zur FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Katar 2022 zwischen Nordmazedonien und Deutschland in der Toshe Proeski National Arena in Skopje am 11. Oktober 2021. (Foto von Nikolay DOYCHINOV / AFP)

Völler sieht Fehler – aber keine Endstation

Rudi Völler stellte im ZDF klar, dass man mit dem Offensivspieler kritisch umgeht, ihn aber nicht fallen lassen will. Der 23-jährige Karim Adeyemi hatte sich abseits des Platzes einen „dummen Fehler“ geleistet – so nennt es Völler. Worum es genau geht, ließ er offen, der Fall sei aber ernst genug, dass sich sowohl der DFB als auch Borussia Dortmund damit beschäftigen. Völler betont: Junge Spieler machen Fehler, wichtig sei der Umgang damit. Von einer endgültigen Entscheidung über Sanktionen wollte er zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht sprechen.

Zusammenarbeit mit dem BVB: Fall wird intern aufgearbeitet

Die erste Kommunikation zwischen DFB und Verein läuft laut Völler bereits. Borussia Dortmund habe den Vorfall im Griff, heißt es aus der DFB-Zentrale. Die Verantwortlichen um Trainer Julian Nagelsmann und Völler selbst haben mit dem Spieler bereits gesprochen, um sich ein Bild der Situation zu machen. „Er hat versucht, es uns einigermaßen zu erklären“, so Völler. Was genau zur Sprache kam, bleibt unklar – man will den Fall intern und in Ruhe bewerten.

Keine Einsatzminuten für Adeyemi – aber (noch) kein Ausschluss

Beim 2:0 gegen Luxemburg war Adeyemi gesperrt, im Spiel gegen die Slowakei saß er nur auf der Bank. Ob das mit dem Vorfall zusammenhängt, bleibt Spekulation. Völler betont, dass man über mögliche Konsequenzen noch sprechen werde – ohne Vorverurteilung, aber auch nicht ohne Konsequenz: „Man muss auch hin und wieder bestrafen. Aber natürlich ist es wichtig, solche Spieler auch in den Arm zu nehmen.“

Zwischen Disziplin und Perspektive: Wie geht es weiter?

Der DFB steht nun vor der Herausforderung, den Vorfall richtig einzuordnen – zwischen notwendiger Strenge und pädagogischer Verantwortung. Klar ist: Adeyemi ist sportlich ein interessanter Spieler für die Nationalmannschaft. Ob und wie sehr der aktuelle Vorfall seine Zukunft im DFB-Team beeinflussen wird, dürfte sich in den kommenden Wochen zeigen. Derzeit überwiegt beim Verband das Prinzip Hoffnung – auf Einsicht, Reife und sportliche Entwicklung.