Trump will bei WM 2026 Spiele verlegen – aus Sicherheitsgründen oder Kalkül?

Trump bringt mögliche Spielverlegungen bei der WM 2026 ins Spiel

Ex-US-Präsident Donald Trump sorgt erneut für Schlagzeilen: Bei einem öffentlichen Auftritt in Washington erklärte er, dass FIFA-Chef Gianni Infantino Spielverlegungen bei der Fußball-WM 2026 in Nordamerika zustimmen würde – falls die Sicherheitslage es erfordere. Besonders brisant: Trump denkt laut über Verlegungen aus demokratisch regierten Städten nach, darunter auch Boston, Los Angeles und San Francisco.

WASHINGTON, DC - 07. MÄRZ: Gianni Infantino, Präsident der Fédération Internationale de Football Association (FIFA), spricht neben US-Präsident Donald Trump bei der Unterzeichnung einer Durchführungsverordnung im Oval Office des Weißen Hauses am 07. März 2025 in Washington, DC. Präsident Trump unterzeichnete eine Durchführungsverordnung zur Einrichtung einer Task Force des Weißen Hauses für die Fußballweltmeisterschaft 2026. Anna Moneymaker/Getty Images/AFP (Foto von Anna Moneymaker / GETTY IMAGES NORTH AMERICA / Getty Images via AFP)
WASHINGTON, DC – 07. MÄRZ: Gianni Infantino, Präsident der Fédération Internationale de Football Association (FIFA), spricht neben US-Präsident Donald Trump bei der Unterzeichnung einer Durchführungsverordnung im Oval Office des Weißen Hauses am 07. März 2025 in Washington, DC. Präsident Trump unterzeichnete eine Durchführungsverordnung zur Einrichtung einer Task Force des Weißen Hauses für die Fußballweltmeisterschaft 2026. Anna Moneymaker/Getty Images/AFP (Foto von Anna Moneymaker / GETTY IMAGES NORTH AMERICA / Getty Images via AFP)

Sicherheit als Trumpfkarte – FIFA zeigt sich flexibel

Donald Trump wurde direkt gefragt, ob eine Spielverlegung aus Boston denkbar sei. Seine Antwort fiel eindeutig aus: „Wenn jemand schlechte Arbeit leistet und ich das Gefühl habe, dass die Bedingungen unsicher sind, würde ich Gianni anrufen und sagen: Lasst uns die Spiele an einen anderen Ort verlegen. Und er würde das tun.“ Diese Aussagen traf Trump nur einen Tag nach einem Treffen mit FIFA-Präsident Infantino in Ägypten. Dabei lobte er Infantino als „phänomenalen FIFA-Chef“ und bekräftigte, dass dieser in Sicherheitsfragen kompromissbereit sei.

Politischer Subtext: Demokratische Hochburgen im Fokus

Brisant wird Trumps Aussage vor allem durch die Auswahl der betroffenen Städte. Viele der WM-Austragungsorte gelten als demokratische Hochburgen – also Regionen, die traditionell gegen Trumps Politik stehen. Städte wie San Francisco, Seattle oder Los Angeles standen in der Vergangenheit bereits in der Kritik des ehemaligen Präsidenten. In einige dieser Städte hatte Trump sogar die Nationalgarde entsandt. Die nun geäußerten Überlegungen zu möglichen Spielverlegungen wirken vor diesem Hintergrund wie eine politische Botschaft mit sportlichem Vorwand.

Auch Olympia 2028 nicht ausgenommen

Trump ließ durchblicken, dass seine Überlegungen nicht nur die Fußball-WM betreffen. Auch die Olympischen Spiele 2028, die in Los Angeles stattfinden sollen, sieht er im Ernstfall als verlegbar an. „Dasselbe könnte ich auch über die Olympischen Spiele sagen. Wenn ich der Meinung wäre, dass LA nicht ausreichend vorbereitet wäre, würde ich die Spiele an einen anderen Ort verlegen“, so der ehemalige Präsident. Trump hatte sich bereits Anfang des Jahres zum Vorsitzenden einer Task Force des Weißen Hauses für die WM erklärt und gilt als enger Verbündeter von Gianni Infantino.

FIFA setzt weiterhin auf Vertrauen in US-Regierung

Trotz Trumps Aussagen zeigte sich FIFA-Präsident Infantino öffentlich loyal gegenüber der US-Regierung. Er sprach zuletzt von seinem „vollen und uneingeschränkten“ Vertrauen in die Vereinigten Staaten, ein sicheres und erfolgreiches Turnier auf die Beine zu stellen. Ob Spielverlegungen tatsächlich zum Thema werden oder nur Teil von Trumps politischer Rhetorik sind, bleibt offen.

Kommentar: Trumps WM-Pläne – Sicherheit oder politische Spielerei?

Donald Trumps Aussagen zu möglichen Spielverlegungen bei der WM 2026 wirken weniger wie ernsthafte Sicherheitsüberlegungen und mehr wie politisches Kalkül. Natürlich ist Sicherheit bei einem globalen Großereignis wie einer Fußball-Weltmeisterschaft essenziell – doch die gezielte Nennung demokratisch regierter Städte wirft Fragen auf.

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Dass Trump ausgerechnet dort mögliche „unsichere Bedingungen“ sieht, passt ins Muster seiner Rhetorik. Er nutzt die WM-Bühne, um politische Gegner öffentlich unter Druck zu setzen. Dass FIFA-Chef Infantino sich dabei als flexibel zeigt, mag pragmatisch wirken – wirft aber auch ein Schlaglicht auf die politische Einflussnahme hinter den Kulissen eines eigentlich sportlichen Großevents.

Kurz gesagt: Die WM wird mehr und mehr zum politischen Spielfeld. Und das ist für den Fußball keine gute Nachricht.