DFB Frauen Nationalmannschaft – der Kader für das UEFA Nations League Halbfinale

Drei Neue, vier Rückkehrerinnen und ein großes Ziel: Deutschland vor dem Halbfinale gegen Frankreich

Mit einem runderneuerten Kader und einigen prominenten Rückkehrerinnen geht die deutsche Frauen-Nationalmannschaft ins Halbfinale der UEFA Women’s Nations League gegen Frankreich. Dabei steht nicht nur sportlich viel auf dem Spiel – auch personell musste Bundestrainer Christian Wück vor der Kaderbekanntgabe einiges abwägen.

DFB Kapitänin Giulia Gwinn im 2024er DFB Trikot der Damen (Foto Depositphotos.com)
DFB Kapitänin Giulia Gwinn im 2024er DFB Trikot der Damen (Foto Depositphotos.com)

Gwinn und Oberdorf zurück – Hoffnungsträgerinnen im Mittelfeld

Nach längerer Verletzungspause kehren zwei zentrale Figuren in den DFB-Kader zurück: Kapitänin Giulia Gwinn und Mittelfeldmotor Lena Oberdorf (beide FC Bayern München) sind wieder fit und sollen dem Team mit ihrer Erfahrung und Präsenz Stabilität verleihen. Auch Innenverteidigerin Bibiane Schulze Solano (Athletic Bilbao) sowie Stürmerin Nicole Anyomi (Eintracht Frankfurt) sind zurück im 23-köpfigen Aufgebot.

Mit diesen Rückkehrerinnen stärkt Wück gezielt die Achse des Teams – in einem Duell, in dem Deutschland defensiv wie offensiv auf absolutem Topniveau gefordert sein wird. Dass diese Schlüsselspielerinnen rechtzeitig einsatzbereit sind, ist ein wichtiger Faktor im Hinblick auf die bevorstehenden beiden Spiele gegen die individuell stark besetzte Équipe Tricolore.

Der Kader für die UEFA Women’s Nations League-Halbfinalspiele

gegen Frankreich (24. Oktober in Düsseldorf und 28. Oktober 2025 in Caen)

Tor
Laura-Johanna Dick (TSG Hoffenheim, 0), Stina Johannes (VfL Wolfsburg, 3), Ena Mahmutovic (FC Bayern München, 1)

Abwehr
Giulia Gwinn (FC Bayern München, 64), Kathrin Hendrich (Chicago Red Stars, 86), Franziska Kett (FC Bayern München, 5), Camilla Küver (VfL Wolfsburg, 0), Sarai Linder (VfL Wolfsburg, 29), Janina Minge (VfL Wolfsburg, 26), Bibiane Schulze Solano (Athletic Bilbao, 7), Carlotta Wamser (Bayer Leverkusen, 6)

Mittelfeld/Angriff
Nicole Anyomi (Eintracht Frankfurt, 27), Jule Brand (Olympique Lyon, 65), Klara Bühl (FC Bayern München, 72), Selina Cerci (TSG Hoffenheim, 13), Laura Freigang (Eintracht Frankfurt, 42), Sydney Lohmann (Manchester City, 42), Shekiera Martinez (West Ham United, 0), Sjoeke Nüsken (FC Chelsea, 49), Lena Sophie Oberdorf (FC Bayern München, 51), Lea Schüller (FC Bayern München, 80), Elisa Senß (Eintracht Frankfurt, 26), Cora Zicai (VfL Wolfsburg, 4)

Debüts für Dick, Küver und Martinez – Frisches Blut im Kader

Gleich drei Spielerinnen feiern ihr Debüt im A-Nationalteam: Torhüterin Laura Dick (TSG Hoffenheim), Verteidigerin Camilla Küver (VfL Wolfsburg) und Angreiferin Shekiera Martinez (West Ham United) wurden erstmals nominiert. Alle drei waren zuletzt in der U23 aktiv und bekommen nun die Chance, sich auf höchstem Niveau zu beweisen.

Die Nominierung der jungen Spielerinnen ist nicht nur eine Reaktion auf mehrere verletzungsbedingte Ausfälle, sondern auch ein deutliches Zeichen für den anhaltenden Umbruch in der Mannschaft. Wück setzt damit ein klares Signal: Wer sich empfiehlt, bekommt seine Chance – unabhängig vom Alter oder Clubnamen.

Verletzungspech trifft zentrale Achse – Berger, Kleinherne und Hoffmann fehlen

Dem gegenüber stehen einige schmerzhafte Ausfälle. Stammkeeperin Ann-Katrin Berger (Gotham FC) fällt mit einer Knieverletzung aus, Giovanna Hoffmann (RB Leipzig) erlitt zuletzt einen Kreuzbandriss. Auch Sophia Kleinherne (VfL Wolfsburg) und Rebecca Knaak (Manchester City) stehen nicht zur Verfügung – beide sind nach Verletzungen noch nicht spielfit.

Vor allem in der Innenverteidigung könnte die personelle Lage eng werden. Der Ausfall von Kleinherne und Knaak zwingt Wück dazu, in der Zentrale neue Kombinationen zu testen. Viel Zeit zur Eingewöhnung bleibt nicht, denn gegen Frankreich muss defensiv alles stimmen, um eine gute Ausgangsposition für das Rückspiel zu schaffen.

Public Viewing, Fans und TV-Präsenz – Bühne bereit für ein Schlüsselduell

Die Vorbereitung startet am Montag mit einem öffentlichen Training im Paul-Janes-Stadion in Düsseldorf. Der Eintritt ist kostenlos, allerdings nur mit Online-Ticket über das DFB-Portal möglich. Das Hinspiel selbst findet am 24. Oktober in der Merkur Spiel-Arena statt – rund 33.000 Tickets sind bereits verkauft. Das Rückspiel steigt am 28. Oktober in Caen, Frankreich.

Christian Wück zeigt sich kämpferisch: „Gegen Frankreich werden wir all unsere Kräfte bündeln müssen“, so der Bundestrainer. Mit Blick auf die Zuschauerkulisse in Düsseldorf hofft das Team auf eine stimmungsvolle Unterstützung – denn klar ist: In diesem Halbfinale braucht es mehr als individuelle Qualität. Es braucht Zusammenhalt, Disziplin – und vielleicht auch ein wenig Mut zur Überraschung.