Deutsche Fußball Nationalmannschaft: Wer ersetzt ter Stegen? DFB auf Torwartsuche vor WM-Quali-Start

Marc-André ter Stegen fällt nach einer Rücken-OP zum Start der WM-Qualifikation aus – die deutsche Nationalmannschaft muss kurzfristig auf eine neue Nummer eins setzen. Bundestrainer Julian Nagelsmann stehen mehrere Optionen zur Verfügung, von etablierten Kräften bis zu jungen Talenten. Ein Überblick über die möglichen Nachfolger.

Deutschlands Torhüter Nr. 1 Marc-Andre Ter Stegen während des UEFA Nations League Fußballspiels zwischen den Niederlanden und Deutschland in der Johan Cruyff Arena in Amsterdam am 10. September 2024 zu. (Foto: NICOLAS TUCAT / AFP)
Deutschlands Torhüter Nr. 1 Marc-Andre Ter Stegen während des UEFA Nations League Fußballspiels zwischen den Niederlanden und Deutschland in der Johan Cruyff Arena in Amsterdam am 10. September 2024 zu. (Foto: NICOLAS TUCAT / AFP)

Oliver Baumann: Der logische Nachrücker

Oliver Baumann war zuletzt die bevorzugte Lösung, als ter Stegen verletzungsbedingt pausieren musste. In vier der letzten fünf Länderspiele stand der 35-Jährige im Tor – auch im Viertelfinale der Nations League im März. Damals entschied sich Nagelsmann in einer „Millimeterentscheidung“ gegen Alexander Nübel und für Baumann, weil dieser laut Bundestrainer einen „Tick mehr Konstanz“ zeigte. Sollte Baumann seine Form bei der TSG Hoffenheim zum Saisonstart halten, spricht vieles für einen erneuten Einsatz am 4. September in der Slowakei.

Alexander Nübel: Die ernstzunehmende Alternative

Noch im Frühjahr sprach Nagelsmann von einer „geteilten Nummer 1“ – auch Alexander Nübel bekam zwei Länderspiele, unter anderem in Bosnien und Ungarn, wo er solide Leistungen zeigte. Als aktueller DFB-Pokalsieger mit dem VfB Stuttgart bringt der 28-Jährige sowohl Qualität als auch Spielpraxis mit. Sollte Baumann wackeln oder Nagelsmann eine jüngere Lösung bevorzugen, wäre Nübel sofort einsatzbereit und ein verlässlicher Rückhalt.

Noah Atubolu: Die Perspektivlösung für 2026

Wer über die WM 2026 hinaus denkt, wird an Noah Atubolu nicht vorbeikommen. Der 23-Jährige hat sich nach Anlaufschwierigkeiten beim SC Freiburg etabliert und spielte eine starke U21-Europameisterschaft. Er kennt DFB-Torwarttrainer Andreas Kronenberg bereits aus der gemeinsamen Zeit in Freiburg – ein nicht zu unterschätzender Vorteil. Atubolu gilt intern als vielversprechende Zukunftsoption, auch wenn ein direkter Start in der A-Nationalmannschaft noch ein mutiger Schritt wäre.

Stefan Ortega Moreno: Talent, aber ohne Spielpraxis

Stefan Ortega Moreno war im DFB-Kader zuletzt als dritte Option gelistet. Doch beim englischen Meister Manchester City kommt der frühere Bielefelder kaum zu Einsätzen – trotz Spekulationen um einen möglichen Ederson-Abgang. Stattdessen soll James Trafford aus Burnley zurückgeholt werden, was Ortegas Chancen weiter schmälert. Ein Vereinswechsel könnte kurzfristig helfen, doch für den WM-Quali-Start ist Ortega mehr Außenseiter als Kandidat.

Manuel Neuer: Rücktritt mit Hintertür

Nach der Heim-EM 2024 erklärte Manuel Neuer seinen Rücktritt aus der Nationalelf. Der langjährige Stammtorhüter wollte den Weg freimachen – vor allem für seinen „ewigen Kronprinzen“ ter Stegen. Doch ganz ausgeschlossen hat Neuer ein Comeback nicht: „Man sollte so etwas nie ausschließen, und das werde ich auch nicht tun“, sagte er. Ein Einsatz zum Start der Quali ist zwar sehr unwahrscheinlich, aber der Name Neuer bleibt im Raum – nicht nur als Erinnerung.

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Bernd Leno: Die klare Absage

Bernd Leno war zuletzt Thema, als ter Stegen im Herbst ausfiel. Doch der Keeper vom FC Fulham wollte nicht als dritter Torwart anreisen – dafür sei er „der falsche Mann“. Damit ist die Tür zum DFB für ihn vorerst zu. Nagelsmann kommentierte das nüchtern, von einem Zerwürfnis ist keine Rede. Aber: Eine Rolle in der neuen Torwart-Hierarchie spielt Leno nicht.