DFB Nationalmannschaft
Rudi Völler verlängert beim DFB – ein Rücktritt auf Raten wird erneut verschoben

Rudi Völler bleibt dem DFB erhalten – und das länger als geplant. Der Sportdirektor verlängert seinen Vertrag bis 2028 und bleibt damit eine zentrale Figur im deutschen Fußball. Statt sich nach der WM 2026 zur Ruhe zu setzen, folgt der Weltmeister von 1990 erneut dem Ruf des Verbands und wird bis zur EM 2028 bleiben. Somit wird er mit Bundestrainer Julian Nagelsmann das DFB-Gesicht bis zur EM 2028 sein.

Rudi Völler (AFP PHOTO / NORBERT SCHMIDT)

Eine Rückkehr, die nie aufgehört hat

Rudi Völler hatte seinen Ausstieg beim DFB eigentlich schon im Kopf. 2026 sollte Schluss sein. Doch der ehemalige Nationalspieler, Teamchef und aktuelle Sportdirektor hat sich ein weiteres Mal umentschieden. In einer nüchternen Pressemitteilung verkündete der DFB, was viele bereits vermuteten: Völler bleibt – bis zur Heim-EM 2028. Es war weniger ein dramatisches Comeback als vielmehr ein stilles Weitermachen. Kein großes Video, kein Glamour – ganz Völler eben.

Sein enges Verhältnis zu Bundestrainer Julian Nagelsmann und die Aufbruchsstimmung rund um die Nationalmannschaft gaben offenbar den Ausschlag. Die Begeisterung innerhalb des DFB-Präsidiums sowie die emotionale Bindung zur Mannschaft ließen Völler den nächsten Schritt gehen. Und so bleibt der 64-Jährige weiter an Bord.

Rudi Völler sagt auf DFB.de:

„Die Nationalmannschaft und ihr gesamtes Team beim DFB sind mir ans Herz gewachsen. Daran haben natürlich die begeisternde Heim-Europameisterschaft, aber vor allem auch die Zusammenarbeit mit Julian Nagelsmann einen entscheidenden Anteil. Ich freue mich sehr darauf, den mit Julian und seinem Team eingeschlagenen Weg bis zur nächsten EM weiterzugehen – den Weg zurück zum sportlichen Erfolg und in die Herzen der Fans in Deutschland. Wir sind bereits ein großes Stück vorangekommen. Aber wir sind noch nicht da, wo wir hinwollen. Wir haben die höchsten Ansprüche und Ziele und glauben, dass wir sie mit dieser begeisternden Mannschaft auch erreichen können.“Rudi Völler auf DFB.de

Die Rolle Völlers: mehr als ein Sportdirektor

Innerhalb des DFB-Teams ist Völler längst mehr als nur ein Sportdirektor. Für viele im Umfeld der Nationalelf ist er ein Fixpunkt – oder wie Nagelsmann sagt: eine Vaterfigur. Diese persönliche Nähe, gepaart mit seiner Erfahrung und seiner ruhigen Art, machen Völler zu einer wichtigen Bezugsperson. Gerade in turbulenten Zeiten nach enttäuschenden Turnieren war es seine besonnene Art, die half, den Weg zurück zur Stabilität zu finden.

Dieses Fußball-Video könnte dich interessieren:

Nagelsmann selbst betonte die Bedeutung Völlers mehrfach – zuletzt, als sein eigener Vertrag bis 2028 verlängert wurde. Diese Personalie war es wohl auch, die Völler endgültig zum Umdenken brachte.

Verlängerung mit Ansage

Schon vor den letzten Nations-League-Spielen hatte sich Völler in einem Interview offen für eine Verlängerung gezeigt. Der entscheidende Impuls kam dann offenbar von innen: Vom DFB-Präsidium, von Kollegen – aber eben auch von Nagelsmann selbst. Ein großer Druck wurde nicht aufgebaut. Es war eher ein freundliches, kollegiales Nachfragen, das seine Wirkung nicht verfehlte.

Völlers Geschichte beim DFB ist ohnehin von solchen Momenten geprägt. Nach dem Rücktritt Oliver Bierhoffs 2022 sprang er ein, weil ihn alle ansahen. Jetzt bleibt er, weil ihn alle fragten. Ein Rudi Völler sagt eben nicht nein, wenn es um die Nationalmannschaft geht.

Kontinuität bis zur EM 2028

Mit der Entscheidung Völlers ist die sportliche Führung der Nationalmannschaft bis zur Heim-EM 2028 festgelegt. Der DFB setzt damit auf Kontinuität – und auf ein eingespieltes Duo, das sportlich wie menschlich harmoniert. Völler bleibt ein Gesicht des deutschen Fußballs, einer, der nicht laut auftritt, aber deutlich wirkt. Und einer, der, wenn es sein muss, eben auch ein drittes Mal überredet werden kann.