Popp erwartet DFB-Reaktion – und rät zu taktischer Flexibilität

Popp erwartet DFB-Reaktion – und rät zu taktischer Flexibilität

Nach der deutlichen Niederlage gegen Schweden fordert Ex-Kapitänin Alexandra Popp mehr defensive Stabilität vom deutschen Team. Im EM-Viertelfinale gegen Frankreich könnten taktische Anpassungen der Schlüssel sein.

Deutschlands Alexandra Popp im WM Trikot 2023 während des Frauen-Freundschaftsspiels zwischen Deutschland und Schweden am 21. Februar 2023. (Foto von INA FASSBENDER / AFP)
Deutschlands Alexandra Popp im WM Trikot 2023 während des Frauen-Freundschaftsspiels zwischen Deutschland und Schweden am 21. Februar 2023. (Foto von INA FASSBENDER / AFP)

DFB-Frauen vor dem Duell mit Frankreich unter Druck

Das 1:4 gegen Schweden sitzt tief – nicht nur wegen der Höhe der Niederlage, sondern auch wegen der Art und Weise. Die deutsche Elf war mehrfach anfällig für Konter, verteidigte hoch und wurde dafür eiskalt bestraft. Gegen Frankreich soll sich das ändern. Alexandra Popp, langjährige Kapitänin des DFB-Teams, erwartet spürbare Änderungen in der Spielweise – gerade in der Defensive. Im Podcast Copa TS sprach sie von der Notwendigkeit, sich auf die schnellen Offensivspielerinnen der Französinnen einzustellen: „Da kommen ganz schön schnelle Lokomotiven auf einen zu.“

Popp lobt Wücks Philosophie – fordert aber Anpassungen

Trotz der Kritik an der defensiven Ausrichtung verteidigt Popp die grundsätzliche Spielidee von Bundestrainer Christian Wück. „Man muss auch Eier haben, seine Philosophie durchzuziehen“, sagte sie mit Blick auf Wücks Weigerung, nur auf Reaktion und Zerstörung zu setzen. Doch gleichzeitig machte Popp deutlich: Bei Turnieren sei taktische Flexibilität gefragt. Eine Abkehr von der eigenen Linie müsse kein Widerspruch sein – „Anpassungen tun manchmal auch nicht weh“.

Potenzial für Konterspiel gegen wacklige Französinnen

Die Französinnen sind zwar individuell stark besetzt, doch auch in der Defensive nicht unverwundbar, betonte Popp. Eine kompaktere deutsche Formation könnte laut der Ex-Kapitänin nicht nur defensiv helfen, sondern auch Raum für Konter eröffnen. „Man hat vielleicht die Möglichkeit, das Ganze in ein nettes Konterspiel umzumünzen“, so die Wolfsburgerin. Aus ihrer Sicht könnte genau das eine Schwäche der Französinnen ausnutzen – die in der Vergangenheit zwar viele starke Einzelspielerinnen hatten, aber selten als funktionierendes Kollektiv auftraten.

Teamgeist als Schlüssel für den Neuanfang

Trotz des Rückschlags glaubt Popp an eine Reaktion des DFB-Teams. Entscheidend sei nun, wie das Team intern mit der Situation umgeht. „Abschütteln kann man das natürlich schon“, so Popp, „das hat etwas mit dem Teamgefüge zu tun – ob es funktioniert oder nicht.“ Die Ausgangslage ist klar: Das deutsche Team steht im Viertelfinale, es ist also noch alles möglich. Die Partie gegen Frankreich (Samstag, 21.00 Uhr, ZDF und DAZN) könnte zur Bewährungsprobe für die neue Turniergeneration werden.