Frauen Nationalmannschaft: Rettig kündigt signifikante Prämienerhöhung für DFB-Frauen an

DFB-Geschäftsführer Andreas Rettig hat den deutschen Fußballerinnen für die Europameisterschaft 2025 eine deutliche Erhöhung der Prämien in Aussicht gestellt. Auch wenn eine komplette Gleichstellung der Zahlungen zwischen Männern und Frauen („Equal Pay“) vorerst nicht erreicht wird, betonte Rettig, dass die Entwicklung in diese Richtung gehe. „Ich will den Gesprächen über 2025 nicht vorgreifen, aber der Betrag wird sich in diesem Jahr noch einmal signifikant steigern“, sagte er dem kicker. Zum Vergleich: Bei den letzten Turnieren lagen die Prämien für den Titelgewinn 2017 bei 37.500 Euro pro Spielerin, 2022 waren es bereits 60.000 Euro.

Deutschlands Verteidigerin #15 Giulia Gwinn mit dem Ball im Frauenfußballspiel der Gruppe B zwischen Sambia und Deutschland während der Olympischen Spiele Paris 2024 im Geoffroy-Guichard-Stadion in Saint-Etienne am 31. Juli 2024. (Foto von Arnaud FINISTRE / AFP)
Deutschlands Verteidigerin #15 Giulia Gwinn mit dem Ball im Frauenfußballspiel der Gruppe B zwischen Sambia und Deutschland während der Olympischen Spiele Paris 2024 im Geoffroy-Guichard-Stadion in Saint-Etienne am 31. Juli 2024. (Foto von Arnaud FINISTRE / AFP)

Im Vergleich zu den Männern bleibt jedoch eine deutliche Diskrepanz: Bei der EM und WM der Männer betrug die Titelprämie jeweils 400.000 Euro pro Spieler. Rettig erklärte hierzu, dass die Höhe der Prämien von den finanziellen Erlösen abhängt, die durch das jeweilige Turnier erzielt werden. „Das hat nichts damit zu tun, ob es sich um Frauen oder Männer handelt. Sondern schlicht damit, wie groß der Kuchen insgesamt ist.“

Rekordpreisgeld bei der Frauen-EM 2025

Die Frauen-Europameisterschaft 2025 in der Schweiz verspricht bereits vor dem Anpfiff neue Rekorde: Die UEFA hat ein Gesamtpreisgeld von 41 Millionen Euro festgelegt. Davon sollen erstmals 30 bis 40 Prozent der Einnahmen direkt an die Spielerinnen ausgeschüttet werden. Für die Siegerinnen könnte die maximale Prämie bis zu fünf Millionen Euro betragen – ein bedeutender Schritt in Richtung fairerer Bezahlung.

Deutschland tritt in der Gruppenphase gegen Polen (4. Juli), Dänemark (8. Juli) und Schweden (12. Juli) an. Ziel ist es, die Erfolgsserie als Rekord-Europameisterinnen fortzusetzen.

Fokus auf „Equal Play“

Ein weiteres Ziel des DFB ist es, mit dem Prinzip „Equal Play“ gleiche Bedingungen für Frauen und Männer im Trainings- und Spielbetrieb zu schaffen. Rettig betonte, dass der Verband einen „sehr hohen Etat“ für die EM 2025 aufgestellt hat, um professionelle Standards zu gewährleisten. Steigende Kosten für Unterkünfte und Reisen – besonders im Vergleich zur letzten EM in England – seien ein notwendiger Bestandteil, um die Rahmenbedingungen für die Spielerinnen anzugleichen.

„Gleiche Bezahlung ist ein wichtiges Thema, aber ohne gleiche Bedingungen ist der Vergleich nicht fair“, so Rettig weiter.

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Handball als Vergleich

Im Hinblick auf die Diskussion über „Equal Pay“ verwies Rettig auf andere Sportarten: „Bei der gerade laufenden Handball-WM bekäme jeder deutsche Spieler 25.000 Euro im Fall des Titelgewinns.“ Dies zeige, dass die Höhe der Prämien immer auch von den finanziellen Möglichkeiten der Verbände und den erzielten Erlösen abhänge.