Frauen Fußball EM 2029 – DFB hofft auf Zuschlag – Entscheidung am Mittwoch

Der Deutsche Fußball-Bund steht vor einer wichtigen Weichenstellung: Am Mittwoch entscheidet die UEFA über den Austragungsort der Frauen-Europameisterschaft 2029. Die deutsche Bewerbung ist ambitioniert – doch der Ausgang bleibt offen.

Bewerbung um Frauen-EM 2029
Bewerbung um Frauen-EM 2029

Nervenspiel in Nyon: Drei Bewerber, eine Entscheidung

Am UEFA-Hauptsitz in Nyon herrscht Spannung: Gegen 17.30 Uhr wird am Mittwoch mit der Entscheidung gerechnet, welcher Verband den Zuschlag für die Frauen-EM 2029 erhält. Neben Deutschland bewerben sich auch Polen sowie das skandinavische Duo Dänemark/Schweden um das Turnier. Der DFB reist mit DFB-Präsident Bernd Neuendorf und Frauen-Bundestrainer Christian Wück zur finalen Präsentation – es ist die letzte Gelegenheit, die 18 stimmberechtigten Mitglieder des UEFA-Exekutivkomitees zu überzeugen.

Obwohl Italien und Portugal ihre Bewerbungen zurückgezogen haben, bleibt der Ausgang völlig offen. Dass mehr als ein Wahlgang eingeplant ist, zeigt, wie eng das Rennen werden könnte.

DFB setzt auf große Stadien und wirtschaftliche Schlagkraft

Der DFB bringt acht große Arenen ins Spiel: In Dortmund, Düsseldorf, Frankfurt, Hannover, Köln, Leipzig, München und Wolfsburg soll der Ball rollen. Die Kapazitäten übersteigen jene der WM 2011 deutlich – ein klares Zeichen für den Anspruch, die Frauen-EM auf ein neues Niveau zu heben.

Auch wirtschaftlich will man ein Ausrufezeichen setzen. „Wir trauen uns zu, über eine Million Tickets zu verkaufen und die EM zu einem wirtschaftlichen Erfolg zu machen“, sagt Neuendorf. Der DFB verspricht ein Turnier, das erstmals ohne Subventionen auskommen und sogar Gewinne abwerfen soll. Damit will man sich auch von der letzten EM 2022 in der Schweiz abheben, die trotz guter Stimmung ein zweistelliges Millionenminus einbrachte.

„Together WE Rise“: Die Vision hinter der Bewerbung

Der Slogan „Together WE Rise“ steht im Mittelpunkt des DFB-Konzepts, das in elf Kapiteln Themen wie Nachhaltigkeit, Mobilität und Sicherheit abdeckt. Vor allem aber geht es um ein Signal für die Zukunft des Frauenfußballs. „Ein Zuschlag würde für den Frauenfußball sehr viel bedeuten“, so Bundestrainer Wück.

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DFB-Präsident Neuendorf betont das „gewaltige Potenzial“ im Frauen- und Mädchenfußball. Die Bewerbung soll nicht nur ein Turnier bringen, sondern eine Bewegung stärken. Dazu passt auch die für den 10. Dezember geplante Gründung einer eigenständigen „Frauen-DFL“. Bis zu 100 Millionen Euro will der DFB in die Professionalisierung der Bundesliga stecken – idealerweise im Umfeld einer Heim-EM.

Der DFB nach der WM-Absage 2027: Jetzt soll es klappen

Nach dem Rückschlag bei der gescheiterten Bewerbung für die Frauen-WM 2027 (gemeinsam mit Belgien und den Niederlanden) steht der DFB unter Druck. Ein erneutes Scheitern würde den Kurs in Sachen Frauenfußball erheblich belasten. Umso wichtiger ist es, dass diesmal nicht nur mit Emotionen, sondern auch mit wirtschaftlichen Fakten gepunktet wird.

Am Mittwoch entscheidet sich, ob die Weichen in Richtung Heim-EM gestellt werden – oder ob der DFB erneut leer ausgeht.