WM 2026 in den USA
FIFA und die WM 2026: Menschenrechtler schlagen Alarm wegen Trumps Einfluss

Die Vorbereitungen auf die Fußball-Weltmeisterschaft 2026 in den USA, Kanada und Mexiko laufen auf Hochtouren. Doch statt Vorfreude macht sich erneut Kritik breit: Menschenrechtsorganisationen warnen vor politischen Verstrickungen und problematischen Allianzen – insbesondere zwischen FIFA-Präsident Gianni Infantino und dem US-Präsidenten Donald Trump.

WASHINGTON, DC - 07. MÄRZ: Gianni Infantino, Präsident der Fédération Internationale de Football Association (FIFA), spricht neben US-Präsident Donald Trump bei der Unterzeichnung einer Durchführungsverordnung im Oval Office des Weißen Hauses am 07. März 2025 in Washington, DC. Präsident Trump unterzeichnete eine Durchführungsverordnung zur Einrichtung einer Task Force des Weißen Hauses für die Fußballweltmeisterschaft 2026. Anna Moneymaker/Getty Images/AFP (Foto von Anna Moneymaker / GETTY IMAGES NORTH AMERICA / Getty Images via AFP)
WASHINGTON, DC – 07. MÄRZ: Gianni Infantino, Präsident der Fédération Internationale de Football Association (FIFA), spricht neben US-Präsident Donald Trump bei der Unterzeichnung einer Durchführungsverordnung im Oval Office des Weißen Hauses am 07. März 2025 in Washington, DC. Präsident Trump unterzeichnete eine Durchführungsverordnung zur Einrichtung einer Task Force des Weißen Hauses für die Fußballweltmeisterschaft 2026. Anna Moneymaker/Getty Images/AFP (Foto von Anna Moneymaker / GETTY IMAGES NORTH AMERICA / Getty Images via AFP)

Infantino zwischen Trump, Saudi-Arabien und FIFA-Kongress

Während in Asunción der FIFA-Kongress ansteht, reist Infantino lieber mit Donald Trump durch die Welt. Der FIFA-Präsident glänzte zuletzt durch Abwesenheit in Südamerika – obwohl dort die wohl wichtigste Versammlung des Weltfußballs stattfand. Stattdessen zeigte sich Infantino in Riad, an der Seite von Trump und Saudi-Arabiens Kronprinz Mohammed bin Salman. Offiziell nahm er an politischen Gesprächen über kommende Weltmeisterschaften teil. Doch dass dabei der FIFA-Kongress zur Nebensache geriet, wirft Fragen auf – auch im DFB, dessen Präsident Bernd Neuendorf ebenfalls im FIFA-Council sitzt.

Menschenrechtslage in den USA sorgt für Unruhe

Besondere Sorge bereitet Beobachtern die politische Entwicklung in den USA. Minky Worden von Human Rights Watch fordert Infantino auf, sich öffentlich gegen Trumps migrationsfeindliche Politik zu positionieren. Es gehe darum, dass sich bei der Klub-WM in wenigen Wochen und bei der WM 2026 wirklich alle Menschen willkommen fühlen. Der FIFA-Chef müsse dafür seinen „guten Freund“ Trump zur Vernunft bringen. Doch bislang bleibt die FIFA eine Antwort schuldig.

Trumps Einfluss auf die FIFA – alte Muster, neue Probleme

Infantino sucht seit Jahren die Nähe zu mächtigen Gastgebern. Vor Russland 2018 und Katar 2022 zeigte er sich bereits unkritisch gegenüber autoritären Regimen – nun scheint sich dieses Muster in den USA fortzusetzen. Trumps Aussagen und die aktuelle US-Migrationspolitik rufen Erinnerungen wach an vergangene Skandale. Aus Sicht von Worden fürchtet die FIFA, dass politische Unsicherheiten ihre wirtschaftlichen WM-Ziele gefährden. Schließlich ist die Turnierausweitung auf 48 Teams vor allem ein lukratives Projekt.

Klub-WM als Testlauf – aber unter welchen Bedingungen?

Die neue Klub-WM gilt als Infantinos persönliches Prestigeprojekt – und als Generalprobe für die Großveranstaltung 2026. Doch auch hier mehren sich die Bedenken: Die US-Regierung betont zwar, dass internationale Gäste willkommen seien, stellt aber gleichzeitig klar, dass sie nach dem Turnier wieder abreisen müssen. Eine Aussage, die viele verunsichert hat. Worden fordert daher eine klare menschenrechtliche Wende: Nach den Erfahrungen mit Russland und Katar müsse die WM 2026 ein Signal setzen – gegen Diskriminierung und für einen wirklich global offenen Fußball.

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