FC Bayerns Kimmich: „Wir sind momentan kein Topteam in Europa“

Joshua Kimmich hat nach der deutlichen 0:3-Niederlage des FC Bayern München bei Feyenoord Rotterdam deutliche Worte gefunden. Die Tabelle der Champions League sei ein ehrlicher Spiegel der Realität, erklärte der Vizekapitän: „Wir müssen uns eingestehen, dass wir momentan kein Topteam in Europa sind. Wir sind zu weit weg, zu fragil, nicht reif und abgezockt genug.“ Durch die dritte Niederlage in der laufenden Gruppenphase droht dem deutschen Rekordmeister nun der Umweg über die ungeliebten Play-offs.

Joshua Kimmich im Oktober 2024 im Trikot des FC Bayern München (Foto Depositphotos.com)
Joshua Kimmich im Oktober 2024 im Trikot des FC Bayern München (Foto Depositphotos.com)

„Wir haben definitiv zu viel liegen lassen“, ergänzte Kimmich kritisch. Mit 32 Abschlüssen und 67 Prozent Ballbesitz gelang den Bayern kein einziger Treffer, während Feyenoord mit Kaltschnäuzigkeit überzeugte. Auch Sportvorstand Max Eberl sparte nicht mit Kritik und sprach von „einem richtigen Hieb auf die Nase“. Trainer Vincent Kompany betonte hingegen, dass man keine Angst vor den Play-offs habe: „Wenn wir reinmüssen, ist es eben so.“

Bittere Ausgangslage in der Champions League

Nach der dritten Niederlage in der laufenden Königsklassen-Saison steht der FC Bayern auf Platz 15 der Ligaphase und hat den direkten Einzug ins Achtelfinale nicht mehr in der eigenen Hand. Selbst ein Sieg im kommenden Heimspiel gegen das punktlose Slovan Bratislava könnte nicht ausreichen, um unter die Top acht zu kommen. Sollte es tatsächlich zu den Play-offs im Februar kommen, stehen den Münchnern zwei zusätzliche Spiele im engen Terminkalender bevor.

Vincent Kompany sieht dies jedoch pragmatisch: „Es tut weh, aber wenn es sein muss, dann nehmen wir die Herausforderung an.“ Gleichzeitig machte Kimmich trotz der enttäuschenden Leistung Mut: „Wir müssen an unsere Reaktion nach der Barca-Niederlage anknüpfen. Damals haben wir zehn Spiele in Folge gewonnen.“

Schwächen im Abschluss und defensiver Fragilität

Obwohl die Bayern gegen Feyenoord deutliche spielerische Vorteile hatten, offenbarte die Partie erneut ihre Schwächen in beiden Strafräumen. „Wir hatten nicht die Entschlossenheit in Offensive und Defensive. Feyenoord war galliger“, analysierte Kapitän Manuel Neuer. Joshua Kimmich hob hervor, wie einfach es dem Gegner gemacht wurde, Tore zu erzielen: „Das war sehr, sehr schlecht. Die Prüfung haben wir nicht bestanden.“

Erschwerend kam hinzu, dass Alphonso Davies kurz vor der Pause verletzt ausgewechselt werden musste. Eine genaue Diagnose steht noch aus, doch sein Ausfall könnte die Münchner defensiv weiter schwächen.

Kimmich fordert klare Reaktion

Trotz der deutlichen Worte richtet Joshua Kimmich den Blick nach vorn: „Es hilft nicht zu jammern, wir müssen die Fehler abstellen.“ Der Vizekapitän sieht den Zusammenhalt der Mannschaft als Schlüssel, um die Wende zu schaffen. „Nach der Barca-Niederlage haben wir eine starke Serie hingelegt. Das muss auch jetzt unser Ziel sein.“

Auch Max Eberl sieht Potenzial zur Verbesserung: „Wir müssen die Erfahrungen aus diesen Spielen mitnehmen. Es geht darum, unsere Lehren daraus zu ziehen.“ Für den deutschen Rekordmeister ist klar, dass die kommenden Wochen richtungsweisend sein werden – sowohl in der Champions League als auch in der Bundesliga.