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Fußball ist hierzulande die mit Abstand beliebteste Sportart. Kein Wunder also, dass in Deutschland nicht nur Wettbewerbe auf Vereinsbasis, sondern auch die Nationalmannschaft von großer Bedeutung sind. Der nationale Fußball hat dabei einige Persönlichkeiten erschaffen, die auch weit über die Landesgrenzen hinaus eine wichtige Rolle gespielt haben. Wir werfen einen Blick auf die wichtigsten deutschen Profifußballer und betrachten ihren Einfluss auf den Sport im Allgemeinen.

Frühe Weltmeistertitel sprechen für sich
Schon früh konnte Deutschland auf internationaler Ebene Fuß fassen und bereits 1954 erstmals die Weltmeisterschaft gewinnen. Obwohl der Fußball zum damaligen Zeitpunkt noch lange nicht so vernetzt war, wie es heute der Fall ist, werden Namen wie Fritz Walter und Uwe Seeler noch heute vielen Fans aus anderen Ländern ein Begriff sein. Zwar haben weder Walter noch Seeler in ihrer Karriere bei nennenswerten Vereinen im Ausland gespielt, dennoch haben sie mit ihren Erfolgen und ihrer Spielweise Begriffe geprägt, die noch heute im Wortschatz der meisten Fans verblieben sind.
Wirklich bekannt wurden deutsche Fußballer dann jedoch einige Jahrzehnte später. Vor allem die 70er Jahre wurden von Legenden wie Franz Beckenbauer, Gerd Müller und Paul Breitner dominiert und beförderten den deutschen Fußball von jetzt auf gleich auf die nächste Ebene. Plötzlich waren es deutsche Spieler, die in Stadien von Teams wie Real Madrid oder New York Cosmos für Stimmung sorgten. Der WM-Titel im Jahr 1974 rundete die Leistung der deutschen Nationalmannschaft zu dieser Zeit ab. Von der Bildfläche sind die Größen damals allerdings auch trotz ihres mittlerweile fortgeschrittenen Alters zu Teilen bis heute nicht.
Matthäus, Klinsmann und Co: Die goldenen 2000er
Auch in den folgenden Jahren blieb das DFB-Team erfolgreich. Mit dem Gewinn der Weltmeisterschaft beim 1990 ausgetragenen Turnier beginnt zudem eine neue Ära, in der vor allem Namen wie Lothar Matthäus und Jürgen Klinsmann hervorstechen. Während Spieler wie Beckenbauer, die noch aus der vorherigen Generation stammen, bereits den Ruhestand genießen und sich anderweitig im Fußball oder anderen Bereichen orientieren, bricht ein Zeitalter an, auf das noch heute viele Fußballfans aus Deutschland mit großer Freude zurückblicken.
So bleibt vor allem das Sommermärchen bei der Heim-WM 2006 mit positiven Gefühlen in Erinnerung. Im Allgemeinen herrschte in Fußball-Deutschland zu dieser Zeit eine gute Stimmung. Schließlich lief es nicht nur auf der nationalen Ebene gut, auch der Vereinsfußball war bis dato noch vor Neuerungen verschont, die zum aktuellen Zeitpunkt als durchaus verpönt gelten.
Erfolglose Zeit: Kein Erfolg trotz Star-Kader
Nach einer ordentlichen WM 2010 folgte vier Jahre später der bisher letzte Titel bei einer Weltmeisterschaft. Gekrönt mit einer denkwürdigen 7:1 Demontage des Gastgebers Brasilien führte der Weg des DFB-Teams in das Finale gegen Argentinien, in dem sich Mario Götze und die gesamte Mannschaft in die Geschichtsbücher eintragen konnten. Doch der Erfolg konnte nicht lange gefeiert werden. Denn trotz Weltstars wie Manuel Neuer, Jerome Boateng und Leroy Sane sollten die folgenden Turniere zu einer wahren Enttäuschung werden. Erst heute, rund zehn Jahre nach dem letzten bedeutenden Titel der deutschen Nationalmannschaft, gibt es mit aufstrebenden Talenten wie Jamal Musiala und Florian Wirtz wieder Hoffnung, nach kurzer Auszeit wieder an der Weltspitze mitmischen zu können.
Gute Leistungen bei der Heim-EM im Jahr 2024 deuten zumindest darauf hin, dass Deutschland schon bald wieder die entscheidenden Runden einer Weltmeisterschaft erreichen kann. Ob sich die aktuellen Vermutungen jedoch bewahrheiten, kann dabei nur die Zukunft beweisen. Was wir jedoch bereits heute erkennen können, ist der Einfluss, den viele der deutschen Legenden auch nachhaltig auf den deutschen und internationalen Fußball nehmen konnten.
Die Karriere nach der Karriere
Viele Profis bleiben dem Fußball auch nach ihrer aktiven Karriere als Spieler erhalten. Schließlich liegt es nach den vielen Erfahrungen, die im Laufe einer Karriere gesammelt werden können, quasi auf der Hand, die vorhandene Expertise zu nutzen und auch weiterhin auf neuer Position im Profifußball aktiv zu bleiben. Während Uwe Seeler beispielsweise als Präsident des HSV zwischenzeitlich vor allem administrative Aufgaben im Verein übernahm, wurden andere zu Trainern oder Sportdirektoren und griffen damit mehr in die aktuellen Erfolge der Mannschaft ein. Die Liste der ehemaligen Profis, die mittlerweile in entsprechenden Berufen arbeiten, ist lang.
- Miroslav Klose
- Sandro Wagner
- Oliver Kahn
- Simon Rolfes
- Jürgen Klopp
Viele ehemalige Stars sind heute in anderen Funktionen tätig. Lothar Matthäus gibt beispielsweise regelmäßig den Experten bei TV-Übertragungen von Spielen der heutigen Top-Clubs und Rene Adler vermarktet seine eigenen Torwarthandschuhe. Der Fußball ist ein großer Markt und bietet damit ausreichend Arbeitsplätze für viele Ex-Profis. Auf diesem Weg sorgen vor allem die heute als Manager oder Trainer aktiven Ex-Profis noch immer für wichtige Entscheidungen im Fußball und nehmen damit maßgeblichen Einfluss auf den aktuellen Sport.
Fußball made in Germany
In all den Jahren hat Deutschland im Fußball natürlich nicht nur viele große Namen, sondern auch einige weitere Einflüsse in den weltweit hoch angesehenen Sport gebracht. So sind der von Franz Beckenbauer geprägte Libero und der nach Thomas Müller benannte Raumdeuter nur zwei taktische Ideen und Wortschöpfungen, die ohne deutsche Beteiligung am Profifußball heutzutage wohl kaum existieren würden. Im Laufe der Zeit entstanden so viele verschiedene Ansätze und kreative Ideen, die mehr oder weniger erfolgreich sind und aufgrund ihrer Tragweite einen genauen Blick wert sind.
Ein relativ neues Beispiel ist dabei der taktische Ansatz, den Fabian Hürzeler bei St. Pauli angepeilt hat. Hierbei handelt es sich um ein Prinzip, welches sich bei Ballbesitz schnell zu einem 3-0-7 entwickelt, dabei jedoch dennoch ausreichend Flexibilität in der Offensive und cleveres Verschieben in der Defensive bietet, um ein durchschnittliches St. Pauli erfolgreich als Außenseiter in die Bundesliga zu katapultieren. Auch bei seinem neuen Verein, Brighton aus der englischen Premier League, etabliert Hürzeler ein ähnliches System.
Deutschland schon früh ein Trendsetter
Schon deutlich früher konnten andere Namen wichtige Akzente im Fußballgeschäft setzen. So konnte Beckenbauer den Libero und Uli Hoeneß als Präsident das Merchandising etablieren. Spannend ist jedoch auch der mental anspruchsvolle Ballbesitzfußball, den Jupp Heynckes vor allem im Triple-Jahr 2013 bei den Bayern umgesetzt hat. Auch die Doppel-Sechs der frühen 2000er Jahre, bestehend aus Spielern wie Michael Ballack und Torsten Frings, die auch unter Jogi Löw weiterhin Verwendung fand, konnten den internationalen Fußball aufmischen.
Obwohl wir hierzulande mit der Bundesliga zumindest aus finanzieller Sicht vielen internationalen Vereinen bereits seit vielen Jahren hinterherhinken, genießt der deutsche Fußball vor allem im europäischen Ausland noch immer ein großes Ansehen. Grund dafür sind vor allem die trotz der finanziellen Situation regelmäßig stattfindenden beachtenswerten Erfolge und die Atmosphäre, für die deutsche Stadien bereits seit Jahrzehnten international bekannt sind.

Profitiert Deutschland bald wieder von großen Namen?
Ein Rückblick auf die jüngste Vergangenheit zeigt, dass große Siege im deutschen Fußball nicht immer die erhofften Vorteile bringen. Dennoch sollte ein Blick in die Zukunft optimistisch stimmen. Schließlich scheint die fehlerhafte Entwicklung der späten 2010er Jahre langsam korrigiert zu sein und die Talfahrt spätestens seit dem guten Abschneiden bei der Heim-EM als beendet zu gelten. Mit Namen wie Musiala, Wirtz, Wanner, Urbig und Co. hält unser Nachwuchs zudem viel Potential bereit, welches vom aktuellen Bundestrainer Julian Nagelsmann und seinen möglichen Nachfolgern ausgenutzt werden sollte.
Möglicherweise folgen bei einer positiven Entwicklung schon bald neue Ansätze, die nicht nur durch die deutsche Nationalmannschaft, sondern auch auf Vereinsebene durch ehemalige Größen des deutschen Spitzensports vorangetrieben werden können. Mit Hans Dieter Flick bei Barcelona oder derzeit vertragslosen, renommierten Trainern wie Thomas Tuchel und Jürgen Klopp besteht auch hierzu jederzeit die Möglichkeit. Fußball-Deutschland ist damit jedenfalls bereit für neue Denkanstöße im internationalen Fußball!