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Das der Confed-Cup beim DFB selbst und auch bei seinen Nationalmannschaftskickern nicht das beliebteste aller Turniere ist war auch schon vor Jogi Löws Kadernominierung bekannt. Mats Hummels hatte schon Wochen vorher mit einem ausgiebigen Sommerurlaub geliebäugelt, Thomas Tuchel hatte Löw angeraten Reus zu schonen. Bei den anderen Teilnehmernationen sieht es hingegen ganz anders aus.
Chile setzt ein Zeichen
Chiles Trainer Juan Antonio Pizzi hat zwar nur 17 Spieler in den Kader berufen, die können sich allerdings sehen lassen. Neben Torhüterstar Bravo sind auch die beiden Superstars von Bayern München und (noch) Arsenal London Arturo Vidal und Alexis Sanchez mit dabei. Ein Trainer, der solch einen Kader nominiert fährt zum Turnier um es auch zu gewinnen. Allein Sanchez und Bravo kommen auf kombinierte 230 Nationalmannschaftseinsätze, das gesamte deutsche Aufgebot nur auf etwa 150. Es wird also höchstwahrscheinlich sehr schwer werden für die junge deutsche Truppe, gegen diese chilenische Auswahl zu bestehen.
Australien: Großer Kader für große Aufgaben
Der australische Fussballverband hat für seine Test und Qualifikationsspiele Anfang Juni und die anschließende Teilnahme am Confed-Cup gleich 30 Spieler in den vorläufigen Kader berufen. Auch bei den Australiern sieht es nach einem Kader mit allen verfügbaren Leistungsträgern aus. Mit dabei sind nämlich sowohl Kapitän Mile Jedinak, Stürmerlegende Tim Cahill, Hertha BSC Angreifer Matthew Leckie und Stuttgart Keeper Mitch Langerak. Australien trifft ganz kurz vor dem Confed-Cup in der WM-Qualifikation in Asien auf den direkten Konkurenten um die Qualifikation und Gruppennachbarn Saudi-Arabien.
Der DFB und der Confed-Cup: Keine Liebesgeschichte
Bei der deutschen Fussballnationalmannschft hingegen hatten viele der Journalisten und Zuschauer nach der Nominierung einige Fragezeichen über den Köpfen schwirren. Weder der Kader für die U-21 EM noch der für den Confed-Cup sahen nach einer Kampfansage aus. Viel kritik konnte man Online vernehmen. Man würde durch solche Kader in beiden Turnieren scheitern und keines davon ernst nehmen. Einer der Lichtblicke in der A-Nationalmannschaft war dabei Leroy Sané. Der junge ex-Schalker und nun Manchester City Star gilt als eine der zukünftigen Stützen des DFB. Zwar ist Sané selbst mit 21 Jahren noch sehr jung, er spielt jedoch schon seit nunmehr zwei Spielzeiten bei Top Clubs und ist dort meist Stammpersonal. Seine Erfahrung und sein Spielwitz wären für Löw von immenser Bedeutung für das Turnier gewesen. Sané gab nun jedoch bekannt, dass er sich einer Operation an der Nase unterziehen würde und somit nicht am Turnier teilnehmen könne. Ob diese OP so stattgefunden hätte wenn es sich um eine WM oder EM gehandelt hätte darf stark angezweifelt werden.
Der Confed-Cup bleibt also das ungeliebte Kind bei Vorstand, Trainerstab und Team. Euphorie oder Freude auf das Turnier konnte man höchstens bei den neu für die Nationalmannschaft nominierten Kickern feststellen. Da muss sich der DFB auch nicht über den stockenden Ticketverkauf für das Turnier wundern.